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Gewitter
Regenwasser reduziert Schädigung bei Blitzeinschägen in den Kopf

Bei einem Blitzeinschlag in den Kopf hat ein Mensch mit nassem Kopf eine deutlich höhere Überlebenschance. Das hat eine Forschungsarbeit der Technischen Universität Ilmenau ergeben. Regenwasser auf der Kopfhaut bei direkten Blitzeinschlägen in den Kopf kann demnach eine Schädigung reduzieren. Bei nasser Kopfhaut werden im Vergleich zu trockener Kopfhaut weniger starke Einschläge verzeichnet und die Nässe reduziert zudem den elektrischen Strom, dem das Gehirn ausgesetzt ist.

    Ein Blitz schlägt während eines Unwetters in der Nähe von Einbeck im Landkreis Northeim ein.
    Ein Blitz bei einem Unwetter in Südniedersachsen (picture alliance / dpa / Julian Stratenschulte)
    Darüber berichtet der "Informationsdienst Wissenschaft". Schon frühere theoretische Forschungen gingen davon aus, dass nasse Haut den elektrischen Strom, dem ein menschlicher Körper bei einem Blitzschlag ausgesetzt ist, reduzieren könnte. Doch der praktische Beleg für diese Annahme fehlte. Den Nachweis lieferten nun wissenschaftliche Experimente der TU Ilmenau. Die Wissenschaftler konstruierten menschenähnliche Modellköpfe und setzten sie hochenergetischen elektrischen Entladungen aus, die natürlichen Blitzen nachempfunden waren. Ein Kopf wurde den Blitze in trockenem Zustand ausgesetzt, ein anderer wurde zuvor mit künstlichem Regenwasser besprüht.
    Auf dem nassen Kunstkopf fanden sich in der Umgebung der Einschlagstellen der Blitze weniger Perforationen und weniger stark beschädigte Bereiche. Zudem waren beim nassen Kopf die aufgezeichneten Stromstärken, denen das Gehirn ausgesetzt war, geringer als beim trockenen, weswegen es einer ungleich geringeren Belastung ausgesetzt war.
    Diese Nachricht wurde am 12.02.2024 im Programm Deutschlandfunk Nova gesendet.