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Unruhen
Regierung in Bangladesch setzt Militär gegen Proteste ein

In Bangladesch setzt die Regierung jetzt landesweit Soldaten gegen Studentenproteste ein.

    Bangladesch, Dhaka: Demonstranten, die gegen die Quotenregelung protestieren, und Studenten, die die regierende Awami-Liga-Partei unterstützen, geraten aneinander.
    Randalierer in Dhaka, Bangladesch (Archivbild) (Habibur Rahman/ZUMA Press Wire/dpa)
    Das teilte das Militär mit. Nach Berichten einheimischer Medien wurden seit Beginn der Unruhen mehr als 100 Menschen getötet. Weiter heißt es, in der Hauptstadt Dhaka seien alle Kundgebungen bis auf weiteres verboten. Dennoch kam es offenbar zu erneuten Protesten. Korrespondentenberichten zufolge wurden Autos und Gebäude in Brand gesetzt. Die Polizei sei mit Tränengas und Gummigeschossen gegen die Randalierer vorgegangen.
    Die seit Anfang Juli anhaltenden Demonstrationen richten sich gegen Pläne zur Wiedereinführung eines alten Quotensystems. Dieses sieht vor, dass mehr als die Hälfte aller Stellen im Öffentlichen Dienst für bestimmte gesellschaftliche Gruppen reserviert wird, etwa für Nachkommen von Soldaten, die 1971 für die Unabhängigkeit des Landes gekämpft haben, für Frauen oder für Menschen aus ärmeren Gegenden. Die Kritiker der Regelung argumentieren, damit begünstige die Regierung ihre Unterstützer. Die Studenten fordern bei der Vergabe der attraktiven Jobs ein leistungsorientiertes System anstelle der Quoten. Die Regierung hat Gespräche über die Regelung angeboten.

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    Diese Nachricht wurde am 20.07.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.