
Gesundheitsminister Lauterbach und Agrarminister Özdemir stellten in Berlin dafür ein Zwei-Säulenmodell vor. Demnach soll in einem ersten Schritt noch in diesem Jahr Erwachsenen der Besitz von bis zu 25 Gramm Cannabis und der Anbau von drei Pflanzen zum Eigenkonsum gestattet werden. Zudem soll Vereinen erlaubt werden, maximal 500 Mitglieder mit Cannabisprodukten aus eigenem Anbau versorgen zu dürfen. In einem zweiten Schritt sollen in regionalen Modellprojekten über einen Zeitraum von fünf Jahren kommerzielle Lieferketten für Cannabis-Produkte aufgebaut werden. Einen generell freien Verkauf von Cannabis-Produkten, wie ursprünglich von der Ampel-Koalition vorgesehen, wird es zunächst nicht geben. Özdemir begründete dies mit Problemen bei der Vereinbarkeit der Cannabis-Freigabe mit internationalem und EU-Recht. Lauterbach sagte, dass man andere Staaten in Europa für die deutsche Cannabis-Politik gewinnen wolle. Der SPD-Politiker betonte, dass die überarbeiteten Pläne das ursprüngliche Ziel dennoch erreichten. Dies seien eine Entkriminalisierung der Konsumenten, sicherere Cannabis-Produkte, eine Austrocknung des Schwarzmarkts und mehr Jugendschutz.
Diese Nachricht wurde am 12.04.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.
