Samstag, 18. Mai 2024

Spanien
Regierung schafft renommierten Stierkampf-Preis ab

Die spanische Regierung schafft den mit 30.000 Euro dotierten Nationalen Stierkampf-Preis ab. Man könne nicht an einer Auszeichnung festzuhalten, die eine Form der Tierquälerei belohne, erklärte Kulturminister Urtasun in einem Fernsehinterview.

03.05.2024
    Ein mächtiger schwarzer Bulle attackiert in einer gefüllten Arena das rote Tuch, das ihm der Torero vor den Kopf hält.
    Ein nationaler Preis für besondere Leistungen im Stierkampf wird in Spanien abgeschafft. (imago images/Agencia EFE)
    Den Menschen sei nicht mehr zu vermitteln, warum es für den Stierkampf Medaillen und Preisgelder aus öffentlichen Mitteln gebe, sagte Urtasun. Eine "wachsende Mehrheit" der Menschen in Spanien sorge sich um den Tierschutz.
    Der Nationale Stierkampf-Preis wurde 2011 von der damaligen sozialistischen Regierung ins Leben gerufen. Unter den Preisträgern sind bekannte Toreros wie Enrique Ponce und Julián López.
    Spaniens größte Oppositionspartei kritisierte die Abschaffung des Preises. Ein Sprecher der konservativen Volkspartei (PP) erklärte, der Stierkampf sei eine Tradition und Teil der kulturellen Identität Spaniens. Tierschutzorganisationen begrüßten die Entscheidung hingegen als "Meilenstein".

    Interesse an Stierkampf geht landesweit zurück

    Der Stierkampf hat in Spanien immer noch leidenschaftliche Fans. Doch die Kritik an dem blutigen Spektakel wächst seit Jahren - und auch das Desinteresse. In der Saison 2021/2022 besuchten nach offiziellen Angaben nur noch 1,9 Prozent der Spanierinnen und Spanier einen Stierkampf.
    Diese Nachricht wurde am 03.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.