Abseits vom Parkplatz für die Chartermaschinen und die Flugzeuge der Nationalparkverwaltung steht ein einzelner Hangar - eigentlich eher ein einfaches Satteldach auf Stelzen - mit ein paar Baracken und einem Autoparkplatz davor. Unter dem Dach steht das gestreifte Flugzeug der Frankfurter. Die Streifen sind Blockstreifen und nicht mehr so naturgetreu wie bei Grzimeks Zebraflugzeug, außerdem ist die einmotorige Maschine inzwischen eine Cessna und keine Do 27 mehr. Aber das Signal "Hier fliegt Frankfurt" ist immer noch klar erkennbar.
Die Zoologen nutzen das Flugzeug für Beobachtungsflüge, wie wir ihn gleich unternehmen werden, für ihre Tierzählungen, aber auch um zum Beispiel nach Arusha oder ins knapp zwei Flugstunden entfernte Nairobi zu gelangen. Ein kurzer Kontrollgang um das Flugzeug herum genügt, dann klettert Markus auf den Pilotensitz. Laut knatternd nimmt die Maschine Fahrt auf. Wir kurven allerdings zuerst über Feldwege, denn die Startbahn ist etwas weiter weg. Schließlich sind wir aber in der Luft und fliegen nach Süden.
Nach etwa 20 Minuten Flugzeit sehen wir den Brand: ein langes, aber sehr schmales Band zieht sich durch die Savanne und trennt gelbe von schwarzer Oberfläche. Über dem ganzen steht eine dichte Rauchfahne, die Flammen selbst sind nur hin und wieder genau zu sehen, wenn sie im Wind aufflackern. Savannengras brennt schnell und kurz, denn es gibt den Flammen kaum Nahrung. Dadurch ist die Hitze hinter der Flammenfront auch nicht besonders hoch. Von Stephanie Eby, einer Biologin von der New Yorker Staatsuniversität haben wir erfahren, dass direkt hinter den Flammen die Tiere auf die verbrannten Flächen gehen. Geier und anderen aasfressenden Vögel stöbern dann nach Brandopfern, aber auch Gazellen und Zebras gehen auf die verkohlte Savanne. Den Grund kennen die Forscher noch nicht genau, möglicherweise suchen sie nach Mineralien, aber es kann auch sein, dass die das übersichtliche Terrain schätzen, es gibt ja kein Gras mehr, in dem sich Löwen verbergen können.
Bei unserem Flug können wir das selbst beobachten: Zebras, Impalas oder Thomson-Gazellen stehen auf den schwarzen Flächen und scheinen hin und wieder sogar zu weiden. Vor einigen Tagen haben wir im Norden der Serengeti sogar Perlhühner gesehen, die nur wenige Meter von den Flammen entfernt den Boden nach Körnern absuchten. Dort oben hatten Ranger das Gras kontrolliert angezündet, um schlimmere Brände zu verhindern. Solange nur das Gras brennt, besteht nur geringe Gefahr, wenn aber ein starkes Feuer auch die Bäume und Büsche ergreift, kann es schnell brenzlig werden, denn in der Serengeti gibt es kein Löschwasser.
Die Ranger müssen sich mit Feuerpatschen begnügen. Zu den Moru-Kopjes sind alle Leute der umliegenden Posten beordert worden, damit dort alles unter Kontrolle bleibt. Denn während der Schaden in der offenen Ebene nicht sehr groß ist, bieten die Moru-Kopjes seltenen Pflanzen und Tieren eine Heimat. Wenn die Flammen diese Inseln im Grasmeer der Serengeti erreichen, wäre der Schaden ungleich größer. Am Abend erfahren wir, dass die Männer den Brand eindämmen konnten. Aber die Brände bleiben ein Damokles-Schwert. Denn durch den Klimawandel werden die Niederschläge unregelmäßiger und seltener, und die Biologen fürchten, dass deshalb die Steppenbrände zunehmen könnten. Passieren sie zu oft, wäre das selbst für ein feuererprobtes System wie die Serengeti ein Problem.
Hinweis: Das Hörfunkfeature "Grzimeks bedrohtes Erbe" können hier nachlesen.
Die Zoologen nutzen das Flugzeug für Beobachtungsflüge, wie wir ihn gleich unternehmen werden, für ihre Tierzählungen, aber auch um zum Beispiel nach Arusha oder ins knapp zwei Flugstunden entfernte Nairobi zu gelangen. Ein kurzer Kontrollgang um das Flugzeug herum genügt, dann klettert Markus auf den Pilotensitz. Laut knatternd nimmt die Maschine Fahrt auf. Wir kurven allerdings zuerst über Feldwege, denn die Startbahn ist etwas weiter weg. Schließlich sind wir aber in der Luft und fliegen nach Süden.
Nach etwa 20 Minuten Flugzeit sehen wir den Brand: ein langes, aber sehr schmales Band zieht sich durch die Savanne und trennt gelbe von schwarzer Oberfläche. Über dem ganzen steht eine dichte Rauchfahne, die Flammen selbst sind nur hin und wieder genau zu sehen, wenn sie im Wind aufflackern. Savannengras brennt schnell und kurz, denn es gibt den Flammen kaum Nahrung. Dadurch ist die Hitze hinter der Flammenfront auch nicht besonders hoch. Von Stephanie Eby, einer Biologin von der New Yorker Staatsuniversität haben wir erfahren, dass direkt hinter den Flammen die Tiere auf die verbrannten Flächen gehen. Geier und anderen aasfressenden Vögel stöbern dann nach Brandopfern, aber auch Gazellen und Zebras gehen auf die verkohlte Savanne. Den Grund kennen die Forscher noch nicht genau, möglicherweise suchen sie nach Mineralien, aber es kann auch sein, dass die das übersichtliche Terrain schätzen, es gibt ja kein Gras mehr, in dem sich Löwen verbergen können.
Bei unserem Flug können wir das selbst beobachten: Zebras, Impalas oder Thomson-Gazellen stehen auf den schwarzen Flächen und scheinen hin und wieder sogar zu weiden. Vor einigen Tagen haben wir im Norden der Serengeti sogar Perlhühner gesehen, die nur wenige Meter von den Flammen entfernt den Boden nach Körnern absuchten. Dort oben hatten Ranger das Gras kontrolliert angezündet, um schlimmere Brände zu verhindern. Solange nur das Gras brennt, besteht nur geringe Gefahr, wenn aber ein starkes Feuer auch die Bäume und Büsche ergreift, kann es schnell brenzlig werden, denn in der Serengeti gibt es kein Löschwasser.
Die Ranger müssen sich mit Feuerpatschen begnügen. Zu den Moru-Kopjes sind alle Leute der umliegenden Posten beordert worden, damit dort alles unter Kontrolle bleibt. Denn während der Schaden in der offenen Ebene nicht sehr groß ist, bieten die Moru-Kopjes seltenen Pflanzen und Tieren eine Heimat. Wenn die Flammen diese Inseln im Grasmeer der Serengeti erreichen, wäre der Schaden ungleich größer. Am Abend erfahren wir, dass die Männer den Brand eindämmen konnten. Aber die Brände bleiben ein Damokles-Schwert. Denn durch den Klimawandel werden die Niederschläge unregelmäßiger und seltener, und die Biologen fürchten, dass deshalb die Steppenbrände zunehmen könnten. Passieren sie zu oft, wäre das selbst für ein feuererprobtes System wie die Serengeti ein Problem.
Hinweis: Das Hörfunkfeature "Grzimeks bedrohtes Erbe" können hier nachlesen.



