
Wie die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf die Krankenkasse berichtet, waren es im Vergleichszeitraum des Vorjahres durchschnittlich 13,8 Tage. Vor der Corona-Pandemie hätten die Fehlzeiten deutlich niedriger gelegen - beispielsweise im Jahr 2019 bei 11,4 Tagen.
Hauptursache für den Anstieg sind demnach Erkältungsdiagnosen, zu denen auch Corona-Infektionen gezählt wurden. Der zweithäufigste Grund für Krankheitstage seien psychische Erkrankungen gewesen. Hier beobachte man seit Jahren einen kontinuierlichen Anstieg, hieß es. An dritter Stelle stehen demnach Muskelskelett-Probleme wie Rückenschmerzen. Diese hielten sich seit Jahren auf einem konstant hohen Niveau.
Anstieg auch durch elektronische Erfassung
Die Zeitung berichtet zugleich über eine Studie, wonach die elektronische Erfassung von Krankheitstagen zum Rekordhoch bei Krankenständen beiträgt. Die Einführung der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung sei hier entscheidend, heißt es demnach in der Untersuchung des Mannheimer Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). Zugleich spielten starke Erkältungswellen sowie ein bewussterer Umgang mit Atemwegserkrankungen nach der Pandemie eine Rolle für die hohen Krankenstände.
Der Leiter des ZEW-Forschungsbereichs "Arbeitsmärkte und Sozialversicherungen", Ziebarth, sprach sich gegenüber der "Welt am Sonntag" für einen Ausbau von betrieblichem Gesundheitsmanagement sowie gezieltere Maßnahmen zur Vorbeugung aus. Auch Halbtagskrankschreibungen und die Absenkung der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall könnten seiner Einschätzung zufolge zu einer Reduzierung von Fehlzeiten führen.
Diese Nachricht wurde am 28.10.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.