
Der Landtag beschloss einen entsprechenden Gesetzentwurf mit den Stimmen aller Fraktionen. Vize-Ministerpräsidentin Binz, Grüne, sprach von einer bundesweiten Vorreiterrolle. Die Landesregierung aus SPD, Grünen und FDP erklärte, es gehe auch darum, das Thema sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen aus der Tabuzone zu holen. Zudem müssten die Rechte und die Stimme der Betroffenen gestärkt werden, die oft ein Leben lang unter seelischen und körperlichen Folgen litten. Seitens der oppositionellen CDU wurde in der Landtagsdebatte zu bedenken gegeben, dass man nicht alle Probleme mit Hilfe eines Beauftragten lösen könne.
Der oder die neue Landesbeauftragte soll Anlaufstelle für Betroffene und deren Angehörige sein und sich um Prävention, Intervention und Nachsorge kümmern. Wer die Stelle besetzen wird, ist noch offen. Mit der Schaffung der Beauftragten-Stelle wird eine zentrale Forderung aus insgesamt 40 Handlungsempfehlungen eines Pakts gegen sexualisierte Gewalt umgesetzt. Daran beteiligten sich fast 200 Personen. Das Papier mit den Inhalten des Pakts wurde im Herbst 2024 der Landesregierung übergeben.
Die Unabhängige Bundesbeauftragte gegen sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen, Claus, forderte die anderen Bundesländer auf, nach dem Vorbild von Rheinland-Pfalz Ansprechpersonen zu benennen. Die heutige Entscheidung des Landtags in Mainz sei vorbildlich, sagte sie der KNA. Kinder und Jugendliche bräuchten starken Schutz vor Ort - dafür müssten Strukturen auf Bundes- und auf Länderebene weiter gestärkt werden.
In Nordrhein-Westfalen wurde im Sommer zuletzt die etwas weitergefasste Position eines Beauftragten für "Kinderschutz und Kinderrechte" gesetzlich verankert.
Diese Nachricht wurde am 11.12.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.
