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Rote Netze halten laut Studie Schädlinge besser ab

Rote Schutznetze halten laut einer japanischen Studie Schädlinge besser von Pflanzen ab als andersfarbige Netze. Aus Sicht der Forscher kann die Erkenntnis die Landwirtschaft nachhaltiger machen.

    Großaufnahme des Zwiebelthrips.
    Der Schädling Zwiebelthrips ist weltweit verbreitet. In einem Experiment ließ er sich von roten Netzen abhalten. (imago images / imagebroker / imageBROKER / Nigel Cattlin via www.imago-images.de)
    Rote Netze verringerten den notwendigen Einsatz von Pestiziden in Gewächshäusern und auf Gemüsebeeten um bis zu 50 Prozent, heißt es in der Studie der Universität Tokio. Für ihr Experiment hatten die Forscher in einem Zwiebelgewächshaus rote Netze aufgespannt und die Reaktion des Zwiebelthrips (Thrips tabaci) beobachtet. Die winzigen Insekten sind weltweit verbreitet und besonders schädlich für Lauch und Zwiebeln. Man findet sie aber auch auf Tomaten, Paprika, Tabak oder Auberginen.
    Obwohl die Schädlinge durch die Maschen des roten Netzes passten, ließen sie nach Angaben der Forscher die Zwiebel-Pflanzen in dem Experiment weitgehend in Ruhe.

    Insekten scheuen Farbe rot

    Bereits 2015 hatten Wissenschaftler gezeigt, dass die Population von Zwiebelthripsen abnimmt, wenn man Pflanzen mit rotem Licht bestrahlt. Warum es zu diesem Effekt kommt, ist bisher nicht geklärt, denn die Tiere können rotes Licht nicht wahrnehmen.
    Die japanischen Forscher wollen nun weitere Studien durchführen. Sie hoffen, dass sich die abschreckende Wirkung der roten Netze auch auf andere Schädlinge übertragen lässt.
    Diese Nachricht wurde am 17.02.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.