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Roter Nachthimmel

Der Himmel war blutrot. In Los Angeles befürchteten Anwohner Waldbrände - in Nordeuropa dachte man an Krieg. Glücklicherweise war der rote Nachthimmel heute vor 50 Jahren auf einen magnetischen Sonnensturm zurückzuführen.

Von Damond Benningfield |
    In Nordamerika sah man das spektakuläre Polarlicht zunächst kurz nach Einbruch der Dunkelheit am 10. Februar 1958. Es wurde stärker und verblasste dann in den Abendstunden. Nach Mitternacht verstärkte es sich wieder. Bis in die südlichen US-Bundesstaaten Georgia und Florida hat man es gesehen. Und Polarlichter traten auch in nächsten Nacht auf.

    Polarlichter kommen immer wieder vor. Sie entstehen, wenn die Sonne unsere Erde mit elektrisch geladenen Teilchen bombardiert. Meistens sieht man sie nur weit im Norden - in Alaska, Kanada, Skandinavien und Russland. Meist sind sie grün - weil die geladenen Teilchen knapp 100 Kilometer über der Erdoberfläche mit Sauerstoff zusammen prallen.

    Die Polarlichter im Februar 1958 wurden von einem ungewöhnlich starken Sonnensturm verursacht. Seine Partikel regten die Sauerstoffatome schon in größeren Höhen an und verursachten so das rötliche Glühen. Auch waren diese Polarlichter über weitaus größere Gebiete zu sehen.

    In naher Zukunft dürfte es ein solches Ereignis kaum geben, weil sich die Sonne noch in der "ruhigen" Phase befindet. Doch schon in wenigen Jahren wird es unruhiger auf ihrer Oberfläche werden. Damit steigt die Chance für spektakuläre Polarlichter.