Nico Rosberg hat alle überrascht, aber er wirkte sehr entschlossen und klar in seiner Entscheidung: "Ich habe jetzt meinen Kindheitstraum erreicht", sagte Rosberg am Freitag. "Und es war immer klar, dass ich Rennfahrer bin, um einmal Weltmeister zu werden. Und das ist mir gelungen."
Aufhören, wenn es am schönsten ist. Den Gedanken hatte er im Kopf, seit der Titel wirklich greifbar war. Die Entscheidung fiel am Sonntag beim Finale in Abu Dhabi. "Direkt nach der Zielflagge in Abu Dhabi", benannte Rosberg den Zeitpunkt seines Entschlusses, "weil das war so heftig, die letzten zwei Runden. Dann habe ich es erreicht und habe mir gesagt: Das war’s!".
25 Jahre Rennsportkarriere und ein Ziel: Formel-1-Weltmeister sein. Vor allem die vergangenen drei Jahre des ewigen Zweikampfs mit seinem Mercedes-Teamkollegen Lewis Hamilton haben Nico Rosberg aufgerieben: "Um den Titel zu gewinnen, musste ich wirklich alles reinhauen. Und nicht nur ich, sondern auch meine Familie. Das war sehr hart und intensiv. Jetzt bin ich nicht mehr bereit, so viel Energie nochmal da reinzustecken für ein Jahr."
Nachfolger könnte ein anderer deutscher Fahrer werden
Rente mit 31, nachdem der Kindheitstraum in Erfüllung gegangen ist. Nico Rosberg denkt jetzt an die Menschen hinter dem Erfolg wie seine Frau Vivian und die einjährige Tochter Alaia. Rosberg: "Die haben auch alles in meinen Erfolg gesteckt. Besonders die Vivian. Wenn ich zu Hause war, hat sie geschaut, dass es entspannt ist für mich und ich nicht immer noch schauen musste, mich um unsere kleine Tochter zu kümmern. Das hat ihr natürlich auch megaviel Energie genommen."
Ab jetzt setzt Familienmensch Nico Rosberg ganz andere Prioritäten. "Erstmal Vater und Ehemann sein", sagt der Weltmeister lachend. "Das wird richtig schön, weil das viel zu kurz gekommen ist im letzten Jahr. Dann werden wir sehen mit der Zeit, aber ich werde schon viele tolle Sachen finden."
Um die Zukunft des 31-jährigen Rosberg muss sich niemand Sorgen machen. Mit fünf Sprachen und einem Erfolgsgen wird sich irgendwann ein neuer Job für ihn finden. Wer allerdings seinen Posten im Cockpit von Mercedes übernimmt, ist vollkommen unklar. Bis Weihnachten will der Rennstall einen Nachfolger präsentieren, aber viele Optionen gibt es nicht. Wahrscheinlichste Lösung ist der Deutsche Nachwuchsfahrer Pascal Wehrlein, der zumindest schon ein Jahr Formel-1-Erfahrung hat.
