Wenn man so etwas findet, dann will man es zunächst gar nicht glauben. Zuerst gibt es eine Pause - und dann fragt man sich: Ist das da wirklich da?
Ungläubig hatte Judd Case vom Saint Mary's College of California angestarrt, die da in den lockeren Tonsteinen vor ihm lagen. Vor 70 Millionen Jahren hatte sich hier, wo er hockte, ein flaches Meer erstreckt, in dem die gewaltigen, schlangenartigen Mosasaurier an der Spitze der marinen Nahrungskette standen.
Ich krabbelte gerade auf Händen und Knien - das ist dort die typische Haltung für Paläontologen - als ich die ersten gerundeten Steine entdeckte, die man typischerweise in den Mägen von Meeresreptilien findet. Deshalb erwartete ich, die Knochen eines marinen Mosasauriers zu finden. Aber die Knochen, auf die ich dann stieß, waren ganz eindeutig die eines an Land lebenden Reptils - das heißt: Wir hatten einen Dinosaurier gefunden.
Der am Strand gestorben und dann von der Flut aufs Meer gezogen worden war. Die Paläontologen fanden Reste seines Oberkiefers mit großen, nach hinten gebogenen Säbelzähnen, ein Stück Unterkiefer und fast alle Knochen der Beine und Füße. Zu Lebzeiten war dieser Saurier ein Renner gewesen und eindeutig ein Fleischfresser: Dabei war das Tier für seine Zeit erstaunlich klein:
Er hatte nicht die Größe eines Tyrannosaurus, sondern war nur etwas größer als ein Mensch und wog um die 300 Pfund. Das ist ungewöhnlich, denn es gibt nicht viele Saurier dieser Größe. Ungewöhnlich sind auch seine Füße. Sie zeigen sehr primitive Merkmale, obwohl er vor 70 Millionen Jahren am Ende der Saurierzeit gelebt hat. Überhaupt hat dieser Saurier viele primitive Züge, was seine Einordnung so interessant macht.
Mit seinen Zeitgenossen T-Rex and Velociraptor ist das altertümliche Tier nur entfernt verwandt. Auch nach Südamerika hat er keine verwandtschaftlichen Bande, denn dort lebten am Ende der Kreidezeit hoch spezialisierte Saurier. Er gleicht eher frühen Sauriern, die 100 Millionen Jahre vor ihm gelebt haben. Das sei typisch, so Case:
Anscheinend bestand die antarktische Dinosaurierfauna aus lebenden Fossilien. Anderswo längst ausgestorbene Formen scheinen am Südpol bis zum Ende der Saurierzeit überlebt zu haben. Die Tiere hier unterscheiden sich stark vom Rest der Welt.
Der Grund könnte die Lage der Antarktis sein. Vor 70 Millionen Jahren stand sie schon über dem Südpol. Es gab kein Eis, vielmehr wuchsen große Wälder. Allerdings war es, damals wie heute, im Winterhalbjahr stockfinster, weshalb die Blütenpflanzen hier erst sehr spät "einzogen". In Nordamerika aber tauchten kurz nach der Erfindung der Blütenpflanzen moderne Saurier auf, anscheinend gibt es einen Zusammenhang - und anscheinend sorgte das Fehlen der Blütenpflanzen dafür, dass die Antarktis zur Nische wurde für anderswo längst überholte Formen.
Der zweite Saurier wurde Tausende von Kilometern entfernt gefunden, in 3900 Metern Höhe. Es handelt sich um einen 190 Millionen Jahre alten Sauropoden, also einen Pflanzenfresser, der auf vier Beinen lief.
Das ist der größte Saurier, den wir bislang in der Antarktis gefunden haben, und er ist eine sehr primitive Form. Er gehört in die Gruppe der Vorfahren der Brachiosaurier, ist aber viel älter als sie, steht ganz am Anfang und könnte einer der ältesten Saurier auf der Welt überhaupt sein.
Erklärt William Hammer vom Augustana College in Rock Island, Illinois. Größe ist dabei relativ: Das etwas mehr als mannshohe Tier war neun Meter lang - und damit ein Zwerg im Vergleich zu den 30 Meter langen Brachiosauriern. Der Pflanzenfresser stammt aus der Frühzeit der Saurier - einer Zeit, aus der es nur wenige Fossilien gibt. Vielleicht, so hofft der Forscher, hilft er bei der Forschung nach der Entstehung der Großreptilien. Die Frage warum sie sich entwickelt haben, ist vollkommen offen. Stoppsignale für Tumoren
Ungläubig hatte Judd Case vom Saint Mary's College of California angestarrt, die da in den lockeren Tonsteinen vor ihm lagen. Vor 70 Millionen Jahren hatte sich hier, wo er hockte, ein flaches Meer erstreckt, in dem die gewaltigen, schlangenartigen Mosasaurier an der Spitze der marinen Nahrungskette standen.
Ich krabbelte gerade auf Händen und Knien - das ist dort die typische Haltung für Paläontologen - als ich die ersten gerundeten Steine entdeckte, die man typischerweise in den Mägen von Meeresreptilien findet. Deshalb erwartete ich, die Knochen eines marinen Mosasauriers zu finden. Aber die Knochen, auf die ich dann stieß, waren ganz eindeutig die eines an Land lebenden Reptils - das heißt: Wir hatten einen Dinosaurier gefunden.
Der am Strand gestorben und dann von der Flut aufs Meer gezogen worden war. Die Paläontologen fanden Reste seines Oberkiefers mit großen, nach hinten gebogenen Säbelzähnen, ein Stück Unterkiefer und fast alle Knochen der Beine und Füße. Zu Lebzeiten war dieser Saurier ein Renner gewesen und eindeutig ein Fleischfresser: Dabei war das Tier für seine Zeit erstaunlich klein:
Er hatte nicht die Größe eines Tyrannosaurus, sondern war nur etwas größer als ein Mensch und wog um die 300 Pfund. Das ist ungewöhnlich, denn es gibt nicht viele Saurier dieser Größe. Ungewöhnlich sind auch seine Füße. Sie zeigen sehr primitive Merkmale, obwohl er vor 70 Millionen Jahren am Ende der Saurierzeit gelebt hat. Überhaupt hat dieser Saurier viele primitive Züge, was seine Einordnung so interessant macht.
Mit seinen Zeitgenossen T-Rex and Velociraptor ist das altertümliche Tier nur entfernt verwandt. Auch nach Südamerika hat er keine verwandtschaftlichen Bande, denn dort lebten am Ende der Kreidezeit hoch spezialisierte Saurier. Er gleicht eher frühen Sauriern, die 100 Millionen Jahre vor ihm gelebt haben. Das sei typisch, so Case:
Anscheinend bestand die antarktische Dinosaurierfauna aus lebenden Fossilien. Anderswo längst ausgestorbene Formen scheinen am Südpol bis zum Ende der Saurierzeit überlebt zu haben. Die Tiere hier unterscheiden sich stark vom Rest der Welt.
Der Grund könnte die Lage der Antarktis sein. Vor 70 Millionen Jahren stand sie schon über dem Südpol. Es gab kein Eis, vielmehr wuchsen große Wälder. Allerdings war es, damals wie heute, im Winterhalbjahr stockfinster, weshalb die Blütenpflanzen hier erst sehr spät "einzogen". In Nordamerika aber tauchten kurz nach der Erfindung der Blütenpflanzen moderne Saurier auf, anscheinend gibt es einen Zusammenhang - und anscheinend sorgte das Fehlen der Blütenpflanzen dafür, dass die Antarktis zur Nische wurde für anderswo längst überholte Formen.
Der zweite Saurier wurde Tausende von Kilometern entfernt gefunden, in 3900 Metern Höhe. Es handelt sich um einen 190 Millionen Jahre alten Sauropoden, also einen Pflanzenfresser, der auf vier Beinen lief.
Das ist der größte Saurier, den wir bislang in der Antarktis gefunden haben, und er ist eine sehr primitive Form. Er gehört in die Gruppe der Vorfahren der Brachiosaurier, ist aber viel älter als sie, steht ganz am Anfang und könnte einer der ältesten Saurier auf der Welt überhaupt sein.
Erklärt William Hammer vom Augustana College in Rock Island, Illinois. Größe ist dabei relativ: Das etwas mehr als mannshohe Tier war neun Meter lang - und damit ein Zwerg im Vergleich zu den 30 Meter langen Brachiosauriern. Der Pflanzenfresser stammt aus der Frühzeit der Saurier - einer Zeit, aus der es nur wenige Fossilien gibt. Vielleicht, so hofft der Forscher, hilft er bei der Forschung nach der Entstehung der Großreptilien. Die Frage warum sie sich entwickelt haben, ist vollkommen offen. Stoppsignale für Tumoren