Wir haben hier Pilze aus biologischem Anbau, und bioligisches Getreide. Das macht zusammen 32 000 Lei.
32 000 Lei - das ist knapp mehr als ein Euro. Unaufhörlich rattert Sebastians Registrierkasse - das Geschäft mit Bioprodukten läuft, so hat es den Anschein, bestens in einem Land, in dem viele noch hungern. Dana Baciu hat den kleinen Laden vor rund einem Dreivierteljahr eröffnet.
Seit vielen Jahren esse ich selber ausschließlich Bio-Produkte; ich bin Vegetarierin. Das Problem ist nur: Hier in Temeswar bekomme ich diese Sachen nicht. Ich musste ständig woanders hinfahren, mir die Sachen zum Teil auch bringen lassen. So bin ich auf die Idee gekommen, selber einen Bio-Laden zu eröffnen. Sie sehen es ja selbst: Hier in Temeswar ist die Nachfrage gut. Und ich glaube, es macht sich auch gut für diese Stadt, dass man hier Bio-Produkte kaufen kann.
Bio-Honig, Bio-Nudeln, Bio-Getreide, Bio-Speiseöl - all das steht in den Regalen. Nur: Nach wie vor ist Dana Baciu im ganzen Land unterwegs, um diese Produkte ausfindig zu machen.
Die meisten Produkte, die wir hier kaufen, kommen direkt aus Rumänien. Nur. Bei uns hier in Rumänien ist das alles noch absolut unorganisiert. Es gibt kein zentrales Lager, keine zentrale Firma, die mit Bio-Produkten handelt. Um an die Sachen zu kommen, fahre ich regelmäßig nach Bukarest, nach Pitesti, nach Brasov, nach Cluj, nach Tigu Mures, also in alle größeren Städte des Landes. Vor allem bei Lebensmittel besuche ich direkt die Erzeuger. Ich möchte mich selbst vor Ort vom der Art und Weise des Anbaus und von der Qualität überzeugen.
Was in ihrem Geschäft als Bio-Lebensmittel auf die Theke kommt, legt Dana Baciu selbst fest.
Sie müssen wissen, für uns steht ein Kriterium absolut im Vordergrund: Die Produkte müssen rein natürlich angebaut werden, ohne jegliche chemischen Zusätze, ohne jeglichen chemischen Dünger. Das ist das wichtigste Kriterium: Keine chemischen Zusätze.
Allerdings: Objektive Gütesiegel wie beispielsweise in Deutschland Demeter- oder Bioland-Zertifikate gibt es in Rumänien nicht, noch nicht. Und deshalb bleibt den Käufern nichts anderes übrig, als sich auf Redlichkeit und Sachverstand der Geschäftsinhaberin zu verlassen. Lediglich die Einhaltung ganz elementarer Standards wird von den Behörden kontrolliert. Dana Baciu:
Sicher gibt es auch bei uns Lebensmittelkontrollen. Vor allem auf die Einhaltung hygienischer Vorschriften wird streng geachtet. Ich weiß, im Westen ist sehr häufig die Rede von der sogenannten "Mafia der minderwertigen Nahrungsmittel" in Rumänien. Man darf aber solche Fälle nicht überbewerten und nicht alles in einen Topf werfen. Die meisten Erzeuger und Händler halten alle Bedingungen ein.
Dass speziell mit Bio-Produkten Schwindel getrieben wurde, darüber sind den Behörden keine Fälle bekannt - kein Wunder: Denn bei den Verbrauchern lassen sich mit Bio-Lebensmitteln keineswegs höhere Preise zu erzielen als mit herkömmlichen Waren.
Bei uns gibt es diese Preisunterschiede zwischen herkömmlichen Nahrungsmitteln und Bioprodukten nicht. Hier in Rumänien verwenden die meisten Bauern onehin keine Chemie, weil sie sich solche Düngemittel gar nicht leisten können. Deshalb gibt es von vornherein mehr natürliche Produkte als solche, die mit chemischen Düngemitteln erzeugt werden. Folge: Keine Preisunterschiede.
Das hat längst auch westeuropäische Importeure auf den Plan gerufen. Sie arbeiten mit rumänischen Landwirten zusammen, die aus der Not eine Tugend machen: Kein Geld für Chemie macht von vornherein naturreine Produkte - die lassen sich mit dem Etikett "Bio" beispielsweise auch in Italien oder Deutschland vermarkten. Für den Expoert müssen sie allerdings von anerkannten Prüfern entsprechend zertifiziert werden. Victor Corodez überprüft im Auftrag einer Kölner Agentur in Westrumänien vor allem den Anbau von Weizen, Sojabohnen, Sonnenblumen und Gerste.
Also wir machen Inspektionen auf den Feldern. Dann wird noch eine chemische Analyse gemacht, in den Laboratorien in Deutschland oder Italien, so wie es der Kunde wünscht, um die Qualität des Produktes zu überprüfen." Immer mehr rumänische Bauern, aber auch ausländische Agrar-Investoren erfüllen diese Kriterien. Bioprodukte aus Rumänien - Abnehmer dafür gibt es, wie das Beispiel des Temeswarer Bio-Ladens zeigt, nicht nur im Westen, sondern auch in Rumänien selbst.
32 000 Lei - das ist knapp mehr als ein Euro. Unaufhörlich rattert Sebastians Registrierkasse - das Geschäft mit Bioprodukten läuft, so hat es den Anschein, bestens in einem Land, in dem viele noch hungern. Dana Baciu hat den kleinen Laden vor rund einem Dreivierteljahr eröffnet.
Seit vielen Jahren esse ich selber ausschließlich Bio-Produkte; ich bin Vegetarierin. Das Problem ist nur: Hier in Temeswar bekomme ich diese Sachen nicht. Ich musste ständig woanders hinfahren, mir die Sachen zum Teil auch bringen lassen. So bin ich auf die Idee gekommen, selber einen Bio-Laden zu eröffnen. Sie sehen es ja selbst: Hier in Temeswar ist die Nachfrage gut. Und ich glaube, es macht sich auch gut für diese Stadt, dass man hier Bio-Produkte kaufen kann.
Bio-Honig, Bio-Nudeln, Bio-Getreide, Bio-Speiseöl - all das steht in den Regalen. Nur: Nach wie vor ist Dana Baciu im ganzen Land unterwegs, um diese Produkte ausfindig zu machen.
Die meisten Produkte, die wir hier kaufen, kommen direkt aus Rumänien. Nur. Bei uns hier in Rumänien ist das alles noch absolut unorganisiert. Es gibt kein zentrales Lager, keine zentrale Firma, die mit Bio-Produkten handelt. Um an die Sachen zu kommen, fahre ich regelmäßig nach Bukarest, nach Pitesti, nach Brasov, nach Cluj, nach Tigu Mures, also in alle größeren Städte des Landes. Vor allem bei Lebensmittel besuche ich direkt die Erzeuger. Ich möchte mich selbst vor Ort vom der Art und Weise des Anbaus und von der Qualität überzeugen.
Was in ihrem Geschäft als Bio-Lebensmittel auf die Theke kommt, legt Dana Baciu selbst fest.
Sie müssen wissen, für uns steht ein Kriterium absolut im Vordergrund: Die Produkte müssen rein natürlich angebaut werden, ohne jegliche chemischen Zusätze, ohne jeglichen chemischen Dünger. Das ist das wichtigste Kriterium: Keine chemischen Zusätze.
Allerdings: Objektive Gütesiegel wie beispielsweise in Deutschland Demeter- oder Bioland-Zertifikate gibt es in Rumänien nicht, noch nicht. Und deshalb bleibt den Käufern nichts anderes übrig, als sich auf Redlichkeit und Sachverstand der Geschäftsinhaberin zu verlassen. Lediglich die Einhaltung ganz elementarer Standards wird von den Behörden kontrolliert. Dana Baciu:
Sicher gibt es auch bei uns Lebensmittelkontrollen. Vor allem auf die Einhaltung hygienischer Vorschriften wird streng geachtet. Ich weiß, im Westen ist sehr häufig die Rede von der sogenannten "Mafia der minderwertigen Nahrungsmittel" in Rumänien. Man darf aber solche Fälle nicht überbewerten und nicht alles in einen Topf werfen. Die meisten Erzeuger und Händler halten alle Bedingungen ein.
Dass speziell mit Bio-Produkten Schwindel getrieben wurde, darüber sind den Behörden keine Fälle bekannt - kein Wunder: Denn bei den Verbrauchern lassen sich mit Bio-Lebensmitteln keineswegs höhere Preise zu erzielen als mit herkömmlichen Waren.
Bei uns gibt es diese Preisunterschiede zwischen herkömmlichen Nahrungsmitteln und Bioprodukten nicht. Hier in Rumänien verwenden die meisten Bauern onehin keine Chemie, weil sie sich solche Düngemittel gar nicht leisten können. Deshalb gibt es von vornherein mehr natürliche Produkte als solche, die mit chemischen Düngemitteln erzeugt werden. Folge: Keine Preisunterschiede.
Das hat längst auch westeuropäische Importeure auf den Plan gerufen. Sie arbeiten mit rumänischen Landwirten zusammen, die aus der Not eine Tugend machen: Kein Geld für Chemie macht von vornherein naturreine Produkte - die lassen sich mit dem Etikett "Bio" beispielsweise auch in Italien oder Deutschland vermarkten. Für den Expoert müssen sie allerdings von anerkannten Prüfern entsprechend zertifiziert werden. Victor Corodez überprüft im Auftrag einer Kölner Agentur in Westrumänien vor allem den Anbau von Weizen, Sojabohnen, Sonnenblumen und Gerste.
Also wir machen Inspektionen auf den Feldern. Dann wird noch eine chemische Analyse gemacht, in den Laboratorien in Deutschland oder Italien, so wie es der Kunde wünscht, um die Qualität des Produktes zu überprüfen." Immer mehr rumänische Bauern, aber auch ausländische Agrar-Investoren erfüllen diese Kriterien. Bioprodukte aus Rumänien - Abnehmer dafür gibt es, wie das Beispiel des Temeswarer Bio-Ladens zeigt, nicht nur im Westen, sondern auch in Rumänien selbst.