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Rund um Köln
Jan Ullrich zieht sich zurück

Jan Ullrich wird doch nicht Sportlicher Leiter des Eintages-Klassikers "Rund um Köln". Der ehemalige Tour-de-France-Sieger gab seinen Rückzug bekannt. Die geplante Rückkehr in den Profiradsport hatte zuvor wegen seiner Doping-Vergangenheit für große Diskussionen und heftige Kritik gesorgt.

Von Andrea Schültke | 19.05.2017
    Jan Ullrich (re) mit "Rund um Köln"-Organisator Artur Tabat im Juni 2016
    Jan Ullrich (re) mit "Rund um Köln"-Organisator Artur Tabat im Juni 2016 (imago sportfotodienst)
    "Liebe Radsportfreunde", beginnt Jan Ullrich seine Erklärung via Facebook. Darin macht der ehemalige Tour de France Sieger die Kritik der Medien für seinen Rückzug verantwortlich. Es habe viele positive Reaktionen auf seine neue Rolle bei "Rund um Köln" gegeben, aber: "Einige wenige Medien können offensichtlich nicht damit umgehen, daher trete ich nach Rücksprache mit dem Veranstalter von dem Posten zurück. Schließlich will ich dem Rennen nicht schaden", schreibt Ullrich.
    Die geplante Rückkehr des gebürtigen Rostockers in den Profiradsport hatte wegen seiner Dopingvergangenheit für heftige Kritik gesorgt. Der Radprofi war für unter anderem für die Teams Telekom und T-Mobile gefahren und 2012 wegen Dopings zu einer zweijährigen Sperre verurteilt worden.
    "Gefallen für Tabat"
    Er selbst habe nie zurück in den Profisport gewollt, schreibt Ullrich. Er habe Artur Tabat einen Gefallen tun wollen. Der Organisator des Kölner Rennens hatte Ullrich zum Sportlichen Leiter des Eintagesrennens "Rund um Köln" gemacht und war dafür in die Kritik geraten. Seine Aussagen dazu konnten als Verharmlosung von Doping verstanden werden.
    Jan Ullrich hatte 1997 als bisher einziger Deutscher die Tour de France gewonnen. Vor zehn Jahren hatte er seine Karriere beendet. Zuvor war seine Zusammenarbeit mit dem Dopingarzt Eufemiano Fuentes bekannt geworden. Ein umfassendes Dopinggeständnis hat Jan Ullrich nie abgelegt.