Russland geht es nicht um das Kosovo, für Russland geht es ums Prinzip. Für Moskau ist die südserbische Provinz Kosovo - die seit den Militärschlägen der NATO gegen Serbien im Frühjahr 1999 unter UN-Verwaltung steht - nur ein weiterer Punkt im gestörten Verhältnis zum Westen.
Aber ein Punkt aus dem sich eine Menge Kapital schlagen lässt. Das Szenario ist einfach: Das Kosovo erklärt sich für unabhängig. Die USA und einige europäische Staaten warten nur darauf es anzuerkennen. Und Russland und Serbien können zuschlagen.
Rein formell hätten sie sogar das Recht dazu. Denn in der UN-Resolution 12 44 heißt es klipp und klar - für einen Friedensplan, der den künftigen Status des Kosovo regelt - ist die Zustimmung beider Seiten nötig. Eine einseitige Unabhängigkeitserklärung des Kosovo - ohne Einverständnis Serbiens - ist demnach ein Rechtsbruch.
Wenn auch ein provozierter: Denn Serbien sperrt sich kategorisch, die bereits heute weitgehend autonome Provinz in die Unabhängigkeit zu entlassen. Mit Russland als verlässlichen Fürsprecher, der eine neue Resolution im UN-Sicherheitsrat blockiert.
Die beiden slawischen Brüder drohen schon länger mit "adäquaten Maßnahmen". Serbien will den dort lebenden Kosovo-Albaner Strom und Wasser abdrehen und einige Grenzübergänge schließen. Russland seinerseits hat angekündigt, die Unabhängigkeits-Erklärung durch die UNO annullieren zu lassen.
Die Serben im Norden des Kosovo könnten sich ihrerseits separieren. Das Chaos wäre perfekt. Doch damit nicht genug: Für Russland ist ein unabhängiges Kosovo außerdem die Vorstufe zu einem Großalbanien und Anstoß für neue Brüche auf dem Balkan.
Die wirtschaftlichen Interessen Russlands gerieten in Gefahr. Die Nachbarn Serbiens sind bereits EU-Mitglieder - oder zumindest Beitrittskandidaten. Serbien bietet russischen Unternehmern die einzige Chance, auf dem Balkan mitzumischen. Dafür brauchen sie Ruhe und Stabilität. Im Vorfeld der Stichwahlen haben Russland und Serbien noch schnell ein Energiegeschäft abgeschlossen:
Moskau bekommt demnach die Mehrheitsanteile an Serbiens Erdölindustrie und kann eine Gaspipeline über serbisches Gebiet Richtung Europäische Union bauen. Das ganze Paket zum Freundschaftspreis für Moskau. Geschenke erhalten nun mal die Freundschaft. Doch nicht nur auf dem Balkan könnte die Unabhängigkeit des Kosovo für Unruhe sorgen.
Der Kreml fürchtet zudem, das ein unabhängiges Kosovo zum Präzedenzfall für Separatisten werden könnte. Die Unabhängigkeitsbestrebungen vor allem im Kaukasus könnten an Kraft gewinnen. Abchasien und Südossetien drängen schon jetzt raus aus Georgien. Auch für das jüngst befriedete Tschetschenien ist die neue Liebe zu Moskau nicht ewig.
Der Kaukasus geriete außer Kontrolle - auch für den Westen. Doch vor allem möchte Russland in der Kosovo-Frage mitentscheiden. Auch wenn alle bisherigen Versuche der Troika USA- Europa- Russland gescheitert sind. Sie scheiterten nicht an der Kosovo-Frage, sondern am bereits gestörten russischen Verhältnis zum Westen, allen voran den USA. Der geplante US-Raketenschild und das Vordringen der NATO an die Grenzen Russlands brachte den Kreml vollends in Rage. Er kontert mit wüsten Drohungen und betoniert sich immer tiefer ein.
Es geht Moskau ums Prinzip - das die Lösung verbaut.
Aber ein Punkt aus dem sich eine Menge Kapital schlagen lässt. Das Szenario ist einfach: Das Kosovo erklärt sich für unabhängig. Die USA und einige europäische Staaten warten nur darauf es anzuerkennen. Und Russland und Serbien können zuschlagen.
Rein formell hätten sie sogar das Recht dazu. Denn in der UN-Resolution 12 44 heißt es klipp und klar - für einen Friedensplan, der den künftigen Status des Kosovo regelt - ist die Zustimmung beider Seiten nötig. Eine einseitige Unabhängigkeitserklärung des Kosovo - ohne Einverständnis Serbiens - ist demnach ein Rechtsbruch.
Wenn auch ein provozierter: Denn Serbien sperrt sich kategorisch, die bereits heute weitgehend autonome Provinz in die Unabhängigkeit zu entlassen. Mit Russland als verlässlichen Fürsprecher, der eine neue Resolution im UN-Sicherheitsrat blockiert.
Die beiden slawischen Brüder drohen schon länger mit "adäquaten Maßnahmen". Serbien will den dort lebenden Kosovo-Albaner Strom und Wasser abdrehen und einige Grenzübergänge schließen. Russland seinerseits hat angekündigt, die Unabhängigkeits-Erklärung durch die UNO annullieren zu lassen.
Die Serben im Norden des Kosovo könnten sich ihrerseits separieren. Das Chaos wäre perfekt. Doch damit nicht genug: Für Russland ist ein unabhängiges Kosovo außerdem die Vorstufe zu einem Großalbanien und Anstoß für neue Brüche auf dem Balkan.
Die wirtschaftlichen Interessen Russlands gerieten in Gefahr. Die Nachbarn Serbiens sind bereits EU-Mitglieder - oder zumindest Beitrittskandidaten. Serbien bietet russischen Unternehmern die einzige Chance, auf dem Balkan mitzumischen. Dafür brauchen sie Ruhe und Stabilität. Im Vorfeld der Stichwahlen haben Russland und Serbien noch schnell ein Energiegeschäft abgeschlossen:
Moskau bekommt demnach die Mehrheitsanteile an Serbiens Erdölindustrie und kann eine Gaspipeline über serbisches Gebiet Richtung Europäische Union bauen. Das ganze Paket zum Freundschaftspreis für Moskau. Geschenke erhalten nun mal die Freundschaft. Doch nicht nur auf dem Balkan könnte die Unabhängigkeit des Kosovo für Unruhe sorgen.
Der Kreml fürchtet zudem, das ein unabhängiges Kosovo zum Präzedenzfall für Separatisten werden könnte. Die Unabhängigkeitsbestrebungen vor allem im Kaukasus könnten an Kraft gewinnen. Abchasien und Südossetien drängen schon jetzt raus aus Georgien. Auch für das jüngst befriedete Tschetschenien ist die neue Liebe zu Moskau nicht ewig.
Der Kaukasus geriete außer Kontrolle - auch für den Westen. Doch vor allem möchte Russland in der Kosovo-Frage mitentscheiden. Auch wenn alle bisherigen Versuche der Troika USA- Europa- Russland gescheitert sind. Sie scheiterten nicht an der Kosovo-Frage, sondern am bereits gestörten russischen Verhältnis zum Westen, allen voran den USA. Der geplante US-Raketenschild und das Vordringen der NATO an die Grenzen Russlands brachte den Kreml vollends in Rage. Er kontert mit wüsten Drohungen und betoniert sich immer tiefer ein.
Es geht Moskau ums Prinzip - das die Lösung verbaut.