Kunstaktionen gegen Putin
Russlands Justiz stuft Kollektiv Pussy Riot als "extremistisch" ein

Weltweit bekannt wurde Pussy Riot vor mehr als einem Jahrzehnt durch eine Putin-kritische Performance in einer Moskauer Kirche. Nun hat die russische Justiz das Kunst-Kollektiv als "extremistisch" eingestuft. Laut einem Moskauer Gericht sind dessen Aktivitäten jetzt in der Russischen Föderation verboten.

    Sängerin Nadeschda Tolokonnikowa von "Pussy Riot" auf der Bühne bei einem Auftritt in Florida.
    Sängerin Nadeschda Tolokonnikowa von "Pussy Riot" auf der Bühne bei einem Auftritt in Florida. (imago-images / Zuma Wire / Lauren Witte)
    Pussy Riot stellt sich seit Jahren durch provokante Aktionen gegen Präsident Putin. Im September waren fünf Mitglieder in Abwesenheit in Moskau zu Haftstrafen zwischen acht und 13 Jahren verurteilt worden. Anlass waren der Videoclip "Mama, Don't Watch TV" (Mama, schau kein Fernsehen) und ein Auftritt in München im April 2024, bei dem Pussy Riot etwa die Zerstörung der ostukrainischen Stadt Mariupol durch russische Militärs thematisierte. Viele der Mitglieder leben heute im Exil. Wegen des Punk-Gebets 2012 in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale waren drei Frauen mit zwei Jahren Freiheitsentzug bestraft worden.
    Der jetzige Gerichtsbeschluss bedeutet, dass Pussy Riot alle Aktivitäten in Russland verboten sind. Spenden, Kontakt mit der Gruppe oder öffentliche Zitate sind russischen Staatsbürgern untersagt. Im Vorfeld der Entscheidung hatte das Kollektiv erklärt, das Gesetz solle "Pussy Riot aus dem Bewusstsein der russischen Bürger auslöschen".
    Diese Nachricht wurde am 16.12.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.