
Um 2 Uhr lief eine Frist ab, die von Deutschland, Frankreich und Großbritannien - den sogenannten E3-Staaten - initiiert worden war. Deren Außenminister warnten den Iran vor einer Eskalation des Atomstreits und erklärten, mit allen Parteien auf eine neue diplomatische Lösung hinzuarbeiten. Es müsse sichergestellt werden, dass der Iran niemals in den Besitz von Atomwaffen gelange. Bundesaußenminister Wadephul sagte vor der UNO-Vollversammlung in New York, wegen der Verstöße Teherans gegen das Atomabkommen hätten Deutschland, Frankreich und Großbritannien "keine andere Wahl gehabt".
USA fordern direkte Gespräche mit Teheran
US-Außenminister Rubio forderte Teheran zu "direkten Gesprächen" mit Washington auf. Ein Abkommen sei die beste Lösung für das iranische Volk und die Welt, erklärte Rubio. Damit dies geschehen könne, müsse Teheran jedoch für Verhandlungen ohne weitere Ausflüchte zur Verfügung stehen.
Die Sanktionen sind eine Reaktion auf ergebnislose Verhandlungen mit der Führung in Teheran. Sie dürften für den Iran nach Einschätzung von Experten allerdings begrenzte wirtschaftliche Folgen haben. Der Iran mit seinen rund 90 Millionen Einwohnern ist nicht zuletzt durch US-Strafmaßnahmen bereits ökonomisch angeschlagen. Zudem werden sich voraussichtlich nicht alle Länder an die Handelsbeschränkungen halten.
Russland will sich an Sanktionen nicht beteiligen
Der russische Vize-Botschafter bei der UNO, Poljanski, kündigte bereits an, dass sein Land die Wiedereinführung der Strafmaßnahmen als "null und nichtig" betrachte. Wenige Stunden vor Ablauf der Frist hatte der UNO-Sicherheitsrat am Freitag einen Aufschub der Sanktionen abgelehnt. Neun von 15 Mitgliedern des UN-Sicherheitsrats stimmten in New York gegen einen von Irans Verbündeten China und Russland eingebrachten Resolutionsentwurf, der Teheran mehr Zeit für Verhandlungen über sein Atomprogramm verschaffen sollte.
Diese Nachricht wurde am 28.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.