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Saturn ganz Waage

Morgen Vormittag zieht unsere Erde genau zwischen Sonne und Saturn hindurch. An unserem Himmel steht der Ringplanet der Sonne dann genau gegenüber.

Von Dirk Lorenzen |
    Astronomen sprechen von der Oppositionsstellung. Im ewig laufenden Uhrwerk des Planetensystems kommt Saturn nach jeweils einem Jahr und dreizehn Tagen in Opposition - dann überholt ihn die Erde wieder auf der Innenbahn.

    Zwar steht uns Saturn jetzt so nah wie möglich, dennoch ist er 1,3 Milliarden Kilometer entfernt - das entspricht dem neunfachen Abstand Erde-Sonne.

    Saturn geht in diesen Nächten bei Sonnenuntergang auf und bei Sonnenaufgang unter. Um Mitternacht, bei Sommerzeit also gegen ein Uhr früh, steht er genau im Süden.

    Im vergangenen Jahr hatte er seine beste Stellung in der Nähe des hellen Sterns Spica in der Jungfrau. In diesem Jahr ziert Saturn die Waage.

    Ein Sternbild, das jeden Schmuck gebrauchen kann - denn von der Waage ist außer vier schwachen Sternen kaum etwas zu sehen. Nach einem Astronomenkalauer heißt die Waage Waage, weil man dort ganz vage ein paar Sterne erkennt.

    Heute Nacht werden sich Himmelsbeobachter selbst damit schwertun: Denn knapp links der Waage leuchtet der noch fast volle Mond und überstrahlt die schwachen Sterne. Der Himmelsbereich zwischen Saturn und Mond, in dem nichts zu sehen ist, ist das Sternbild Waage.

    Aus der Ferne hilft die blau-weiße Spica aus, die ein Stück rechts von Saturn aus der Jungfrau leuchtet - sie ist gut halb so hell wie der berühmte Planet, der sich in diesen Nächten von seiner besten Seite zeigt.

    Einige grundlegende Informationen über den Planeten Saturn

    Das unscheinbare Sternbild Waage