Archiv


Saubere Satellitenstürze

Über dem Himmelsjäger Orion wachen heute Nacht zwei helle Gestirne: Links oberhalb von ihm leuchtet der zunehmende Mond - gleich hoch auf der rechten Seite strahlt Jupiter.

Von Dirk Lorenzen |
    Mond und Jupiter wurden bereits von Raumsonden nicht nur besucht, sondern wortwörtlich getroffen. Vor zehn Jahren hat die NASA die Forschungssonde Galileo gezielt in die Jupiter-Atmosphäre gelenkt. Dort ist Galileo verglüht.

    Im Dezember hat ein ähnliches Schicksal die kleinen Mondsonden Ebb und Flow, also Ebbe und Flut, ereilt. Sie hatten ein Jahr lang den Mond umkreist und sein Schwerefeld vermessen.

    Dann haben die Ingenieure die Bahnen so abgesenkt, dass die beiden Sonden gegen einen namenlosen Berg in der Nähe des Mondnordpols geflogen sind.

    Die NASA folgte mit dem kontrollierten Absturz ihrer Selbstverpflichtung zur Vermeidung von Weltraummüll. Satelliten, die wissenschaftlich und technisch ihre Mission erfüllt haben, werden gezielt so entsorgt, dass sie möglichst wenig Schaden anrichten.

    Die Raumsonde Galileo am Jupiter wäre womöglich auf einen der großen Monde gestürzt. Da es dort einfaches Leben geben könnte, musste das Galileo-Team unbedingt vermeiden, einen Mond mit irdischen Keimen zu verseuchen, die sich an Bord der Sonde hätten befinden können. Also hat man Galileo in den Jupiter gelenkt.

    Bei Ebb und Flow ging es darum, einen Einschlag in interessante Gebiete auf dem Mond zu verhindern. Theoretisch hätten die Sonden die Landestelle von Apollo elf zerstören können.

    Blicken Sie heute Abend auf Mond und Jupiter. Beide haben schon schmerzhaft gespürt, dass auf der Erde Menschen leben.

    Die GRAIL-Mission der NASA

    NASA-Pressekonferenz zum Absturz von GRAIL