Freitag, 03. Mai 2024

Archiv


Schicksal oder Chance?

Die Menschen in unserer Gesellschaft werden immer älter, aber erst langsam entsteht ein Bewusstsein dafür, dass das Alter nicht nur einen Nachteil, sondern auch eine Chance für neue Möglichkeiten der Lebensgestaltung darstellt. "Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an", singt Udo Jürgens, und er trifft damit das Selbstbewusstsein der "jungen Alten", die ihre Zeit nach der Pensionierung als Freiheit für Weiterbildung und neue Tätigkeiten ansehen.

Von Jochen Rack | 03.12.2005
    Das Alter wird zu einer aktiven Lebensphase. Senioren lernen, körperliche Nachteile, die das Alter zwangsläufig mit sich bringt, zu kompensieren, und jüngere Menschen können von ihnen lernen, dass die Art, wie jemand sein Leben annimmt, letztlich darüber entscheidet, wie sie oder er altert und alt wird. Anhand von Erfahrungsberichten und Gesprächen nähert sich die Lange Nacht diesem Spannungsverhältnis.

    Die Universität des dritten Lebensalters

    Nicht alle wollen als "alt" bezeichnet werden, nur weil sie das Pensionsalter erreicht haben, aber auch der Begriff Senior gefällt nicht jedem, meint Franz Xaver Spengler, Studienleiter des Seniorenstudiums an der Münchner Universität: ""Senior" ist nicht ein überaus klangvoller Name in unserer Gesellschaft, aber momentan ist es eben so, dass man keine bessere Bezeichnung parat hat und deshalb es so lässt, aber ganz glücklich ist es nicht, denn viele ältere Personen wollen nicht als Senior apostrophiert werden – bis ins hohe Alter. "

    Informationen zum Seniorenstudium in München finden Sie hier: Ludwig-Maximilians- Universität München

    Inka Schade, Gerontologin an der Ludwig Maximilians Universität München

    An der Ludwig Maximilians Universität in München (Zentrum Seniorenstudium) gibt es das Seniorenstudium seit 1987; es war der katholische Theologieprofessor Eugen Biser, der nach seiner Emeritierung noch nicht aufs Altenteil gehen wollte und sich für die Bildungsbedürfnisse seiner älteren Zuhörer eingesetzt hat.
    perlentaucher: Eugen Biser

    VERZEICHNIS SENIORENSTUDIUM, SENIORENAKADEMIE

    Wissenschaftliche Weiterbildung für Ältere

    Lernen im mittleren und höheren Lebensalter - Das Europäische Netzwerk "Learning in later Life"

    Prof. Dr. Andreas Kruse, Direktor des Instituts für Gerontologie der Universität Heidelberg (Kollaborationszentrum der Weltgesundheitsorganisation), Vorsitzender der Altenberichtskommission der Bundesregierung.

    "Potenziale des Alters in Wirtschaft und Gesellschaft" - so lautet der Titel des 5. Altenberichts der Bundesregierung 2005. Er beschäftigt sich mit der Frage, welchen Beitrag ältere Menschen heute und in Zukunft zum solidarischen Zusammenleben der Generationen leisten können und sollen. Der Bericht wurde von einer elfköpfigen Sachverständigenkommission aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern erarbeitet.
    5. Altenbericht der Bundesregierung

    Wikipedia: Altenbericht

    Das Deutsche Zentrum für Altersfragen ist ein auf dem Gebiet der Sozialen Gerontologie und Altenarbeit tätiges wissenschaftliches Forschungs- und Dokumentationsinstitut, dessen Zweck es laut Satzung ist, "Erkenntnisse über die Lebenslage alternder und alter Menschen zu erweitern, zu sammeln, auszuwerten, aufzubereiten und zu verbreiten, damit dieses Wissen mit Blick auf die mit dem Altern der Bevölkerung einhergehenden gesellschaftlichen und sozialpolitischen Herausforderungen im Sinne einer wissenschaftlich unabhängigen Politikberatung nutzbar gemacht werden kann".
    Deutsches Zentrum für Altersfragen

    Stärken des Alters erkennen und nutzen

    SZ-Online: Die unterschätzte Generation - Altenbericht. Fähigkeiten und Wissen älterer Menschen werden viel zu wenig genutzt

    Der Informationsdienst Altersfragen (vormals "Altenhilfe") vermittelt Informationen und Forschungsergebnisse aus allen Arbeitsbereichen des Deutschen Zentrums für Altersfragen und darüber hinaus aus der deutschen und internationalen Sozialen Gerontologie sowie Praxisfeldern der Altenpolitik, Altenhilfe und Altenarbeit.
    Informationsdienst Altersfragen

    Prof. Paul Baltes, Gerontologe und Direktor und Wissenschaftliches Mitglied am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung

    Homepage: Paul B. Baltes
    Max-Planck-Institut für Bildungsforschung: Prof. Paul Baltes
    Max-Planck-Gesellschaft: Prof. Dr. Paul Baltes
    Deutsche Gesellschaft für Psychologie e.V.: Ehrung des wissenschaftlichen Lebenswerks 2004

    Berliner Altersstudie

    Alter und Altern
    Ein interdisziplinärer Studientext zur Gerontologie.
    Hrsg. v. Paul B. Baltes, Jürgen Mittelstraß u. Ursula M. Staudinger
    Akademie der Wissenschaften zu Berlin,
    Forschungsberichte Bd.5 Sonderausg. XVIII
    1994 Gruyter

    Wolfgang Friesdorfist Professor für Arbeitswissenschaft an der TU Berlin

    Medizin aus Berlin: Die Logik des Handy-Menüs ist nicht für Ältere gemacht
    TU-Forschungsprojekt "Sentha" liefert Grundlagen für die Entwicklung seniorengerechter Produkte
    SENTHA - Seniorengerechte Technik für den häuslichen Alltag wurde 2004 von den Teilprojektleitern des Forschungsprojekts der Verein " sentha - Technologien für das Alter e.V." ins Leben gerufen.

    Sybil Gräfin Schönfeldt
    Die Jahre, die uns bleiben
    Gedanken einer Alten über das Alter.
    1999 Piper
    "Ist man alt, so wird einem klar, wie wenig man sich in seiner Jugend vorstellen konnte, was das Alter ist und wie alte Menschen sind." Sybil Gräfin Schönfeldt, die sich selbst zu den Alten zählt, macht sich Gedanken über das Alter. Dabei schildert sie zum einen ihre eigenen Erfahrungen, zum anderen macht sie ihrem Ärger darüber Luft, wie in der heutigen Gesellschaft mit dem Altern und den Alten umgegangen wird.

    Kuratorium Deutsche Altershilfe

    Deutsche Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie e.V.: Gesellschaftliche Entwicklungen und medizinischer Fortschritt verändern kontinuierlich die Lebensbedingungen und die Bedürfnisse der Menschen. Besonders vor dem Hintergrund der aktuellen demografischen Entwicklung stellt dies für die Gerontologie und die Geriatrie immer neue Herausforderungen dar.

    Sektion Alter(n) und Gesellschaft der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS)

    Fritz Riemann/Wolfgang Kleespies
    Die Kunst des Alterns
    Reifen und Loslassen
    Ernst Reinhardt Verlag.

    Eleanor Cooney
    "Ich hörte dich so gerne lachen"
    Als meine Mutter Alzheimer bekam
    Knaur Verlag

    Herrad Schenk
    Der Altersangst-Komplex
    Auf dem Weg zu einem neuen Selbstbewusstsein
    C.H. Beck Verlag

    Auch das Alter ist nicht mehr, was es einmal war. "60 plus" bedeutet heute eine ganz andere Lebensperspektive als noch vor 20 oder 30 Jahren. Dieses Buch ist wohltuend: es nimmt die Angst vor dem Alter und zeigt die großen Gestaltungspotentiale dieser Lebensphase auf, die Chancen, die späte Freiheit zu nutzen, ohne dabei die Schattenseiten des Alters zu verdrängen. Älterwerden ist nicht die große Bedrohung und Gefahr für unsere Gesellschaft – Älterwerden könnte das große Abenteuer unserer Zukunft sein – gesamtgesellschaftlich und individuell. Wir werden nicht nur älter als je zuvor – die lange letzte Phase unseres Lebens bietet uns auch viel mehr Gestaltungsmöglichkeiten als den Alten früherer Zeiten. Die älteren Menschen von heute sind im Allgemeinen gesünder, sportlicher, flexibler und aufgeschlossener als die Alten früherer Generationen. Sie verfügen auch (noch) über ausreichende und einigermaßen sichere Einkommen. Das macht sie zu Lebensstilpionieren bei der Gestaltung einer späten Freiheit.

    Das Buch stellt die neue Lebenssituation älterer Menschen dar: Ihr verändertes Selbstbild und ihr neues Selbstbewusstsein. Die entspannten Familienbeziehungen, die ein Ausdruck von lebenslanger Generationensolidarität auf Distanz sind. Die gewachsene Bedeutung der Paarbeziehung im Alter, mit ihren neuen Facetten von Intimität, Liebe und Sexualität im letzten Lebensdrittel. Die zunehmende Wichtigkeit von Freundschaften und auf Freundschaften aufbauenden sozialen Netzen, besonders für Singles, aber auch für Paare im Alter. Die zahlreichen Ansätze zu neuen Wohn- und Lebensformen älterer Menschen, die auch das Problem der Pflegebedürftigkeit im höchsten Alter im Auge behalten. Die sich verändernde Bedeutung des Berufs im Lebenszyklus und der Stellenwert von gesellschaftlichem Engagement und ehrenamtlicher Arbeit in den späteren Jahren. Und die neuen Wege, die ältere Menschen auf der Suche nach dem Lebenssinn und dem richtigen Leben gehen.