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Schießerei in den USA
14 Tote bei Angriff auf kalifornische Behinderteneinrichtung

In der kalifornischen Stadt San Bernardino sind bei einer Schießerei 14 Menschen getötet worden. Etwa ebenso viele wurden verletzt. In der Einrichtung für Menschen mit Behinderung fand gerade eine Mitarbeiterversammlung statt, als mehrere Täter in den Raum eindrangen und um sich schossen. Zwei Verdächtige wurden beim Polizeieinsatz getötet.

02.12.2015
    Polizisten sichern in San Bernardino in den USA eine Kreuzung.
    Eine Sondereinheit von US-Polizisten ist bei einer Schießerei in San Bernardino im Einsatz. (pa/dpa/AP)
    Bei den Schüssen in einer Behinderteneinrichtung im kalifornischen San Bernardino sind am Mittwoch 14 Menschen ums Leben gekommen. Weitere 17 Menschen wurden verletzt, sagte der Polizeichef von San Bernardino, Jarrod Burguan. San Bernardino liegt rund eine Stunde östlich von Los Angeles. Zwei Verdächtige seien tot, führte Burguan aus. Bei den zweien handele es sich um einen Mann und eine Frau. Sie wurden bei einem Gefecht mit der Polizei erschossen. Ein weiterer Verdächtiger sei festgenommen worden. Über den Hintergrund der Tat ist noch nichts bekannt..
    Menschen verlassen Gebäude
    Eine Sprecherin der Loma Linda Universitätsklinik in der Nähe des Tatorts sagte, vier Verletzte seien in das Krankenhaus gebracht worden und drei seien auf dem Weg dorthin. Auf Fernsehbildern waren mehrere Krankenwagen und Polizeiautos zu sehen. Mehrere Menschen verließen das Gelände mit erhobenen Händen. Von Polizei, Feuerwehr oder anderer offizieller Seite gab es zunächst keine detaillierten Angaben. Die Hintergründe, der genaue Hergang oder ein Motiv waren völlig unklar.
    Das Ziel der Schießerei war eine staatliche Einrichtung, die sich um Menschen mit Behinderung kümmert. In dem Gebäude fand gerade eine Mitarbeiterversammlung statt, als laut Augenzeigen drei schwer bewaffnete Täter in den Raum eindrangen und um sich schossen. Kurz darauf kreisten Hubschrauber über dem Komplex, die Polizei fuhr ein Großaufgebot auf, sicherte das Gebiet weitläufig ab. Auch gepanzerte Fahrzeuge wurden aufgefahren. Hilfskräfte leisteten Erste Hilfe. Die Täter flohen in einem schwarzen Wagen.
    US-Präsident Barack Obama erneuerte seine Forderung nach schärferen Waffengesetzen. "Wir brauchen strengere Waffengesetze, stärkere Hintergrundüberprüfungen, das sagt der gesunde Menschenverstand", sagte Obama dem US-Sender CNN. Es könne nicht sein, dass jeder in einen Laden gehen und eine Schusswaffe kaufen könne. Nirgendwo in der Welt komme es so häufig zu Gewalttaten mit Schusswaffen wie in den USA. Beinahe alle Kandidaten des laufenden Präsidentschaftswahlkampfs äußerten sich auf Twitter oder in anderen Medien.
    Vorfälle in Vergangenheit
    In den Vereinigten Staaten kommt es immer wieder zu tödlichen Schießereien. Kritiker machen dafür vor allem die laxen Waffengesetze verantwortlich. Erst vergangene Woche hatte ein Mann in einer Abtreibungsklinik im Bundesstaat Colorado das Feuer eröffnet und drei Menschen getötet.
    (tgs/fwa/hba)