Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, kurz BVL, konnte bei den Kontrollen, bei der Überwachung also, das Niveau des Vorjahres gehalten werden. 2008 wurden fast eine Million Inspektionen in rund 540.000 Betrieben durchgeführt. Das sei immerhin mehr als die Hälfte aller Betriebe hierzulande, die Lebensmittel herstellen, bearbeiten und verkaufen. Helmut Tschiersky-Schöneburg ist der Präsident des BVL, er zieht somit folgende Bilanz.
"Das eine ist die Hygienepraxis. Konkret: Die Frage der Reinigung, der Desinfektion, auch der Schädlingsbekämpfung. Es betrifft aber etwa auch die Schulung des Personals. Da konnten wir feststellen, dass im Rahmen des bundesweiten Überwachungsplans rund ein Drittel der Imbissbetriebe, die Geflügelfleisch-Döner herstellen, Mängel hatten. Es gibt eine zweite Gruppe – hier geht es um ein Management-Konzept, welches jeder Betrieb aufstellen muss, um einwandfreie Lebensmittel sicherzustellen. Hier hatten wir bis zu 50 Prozent Beanstandungen."
Das sind sicherlich recht hohe Quoten, die sich mit dem öffentlichen Eindruck decken, dass in den vergangenen Monaten einiges schief gelaufen sei. Es gab ja Skandale um Analog-Käse, auch um diverse Schimmelprodukte. Wobei das BVL hierbei aber deutlich unterscheidet. So war 2008 Vanille ein Untersuchungsschwerpunkt. Die Stiftung Warentest hatte ja beispielsweise festgestellt, dass etwa in Speiseeis kaum noch echtes Vanille zu finden sei, eher künstliches. Auch die Lebensmittelüberwachung kommt nun zu einem ähnlichen Ergebnis. Gerd Fricke ist Abteilungsleiter im Bundesamt.
"Dieses Problem haben wir. Es ist aber kein Sicherheitsproblem, man wird ja davon nicht krank, es gibt hier keine Gesundheitsgefährdung. Wir haben hier aber ein Täuschungsproblem. Die Dimension dieser Problematik bewegt sich zwischen sicherlich zwischen 20 und 30 Prozent."
Und ein Täuschungsproblem, aber eben kein gesundheitliches, habe man auch beim so oft zitierten Analogkäse. Das ist ja kein richtiges Käseprodukt, sondern eine Art Pampe aus Proteinen, Fetten und Geschmacksverstärkern. Gerd Fricke:
"Wenn man es rein lebensmittelrechtlich sieht, dann ist es nach meiner Einschätzung eine Ordnungswidrigkeit. Wenn es aber Vorsatz und Absicht ist, wenn Gewinnabsichten nachgewiesen werden können, dann bekommt das Ganze einen anderen Charakter."
Das Problem ist hierbei aber eine eindeutige Zuordnung, ob dies nun Vorsatz sei oder nicht. Immerhin gibt es auch positive Trends. Dies betreffe zum einen den Markt der Bio-Lebensmittel, sagt BVL-Präsident Helmut Tschiersky-Schöneburg. Positiv können in diesem Segment besonders frisches Obst und Gemüse erwähnt werden.
"Zumindest bei den Produkten aus biologischer Produktion haben die Untersuchungen gezeigt, dass sie kaum oder nicht belastet sind. Was allerdings auch der Rechtslage entspricht, es betrifft Rückstände aus Pflanzenschutzmitteln und Schwermetallen. Wir haben allerdings auch bei konventionell erzeugten Produkten aus dem Inland und der EU festgestellt, dass in vielen Warengruppen die Belastung gering ist. In wenigen Warengruppen ist die Belastung stärker."
So wurden bei konventionell Produkten in mehr als 73 Prozent der Proben von Kartoffeln, Spinat, Zwiebeln, Apfelsaft, nativem Olivenöl und auch Schokolade keinerlei Pflanzenrückstände festgestellt. Häufiger wurden dagegen in Reis, Gurken, grünen Bohnen und Karotten Rückstände nachgewiesen. Bedenklich auch, dass in Lakritze zu 45 Prozent Ochratoxin A, ein Pilzgift, nachgewiesen wurde. Hier sollten die betroffenen Betriebe verstärkte Eigenkontrollen durchführen so die Empfehlung des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit. Präsident Tschiersky-Schöneburg zieht generell folgende Bilanz.
"Das Bundesamt zieht die Schlussfolgerung, dass die Lebensmittelsicherheit, die amtliches Lebensmittelkontrolle in Deutschland, auf einem Niveau ist. Wir sollten uns zwar nicht zufrieden zurücklehnen, es gibt nach wie vor Handlungspotenziale. Wir haben aber den richtigen Ansatz, die Lebensmittelsicherheit in Deutschland zu gewährleisten."
"Das eine ist die Hygienepraxis. Konkret: Die Frage der Reinigung, der Desinfektion, auch der Schädlingsbekämpfung. Es betrifft aber etwa auch die Schulung des Personals. Da konnten wir feststellen, dass im Rahmen des bundesweiten Überwachungsplans rund ein Drittel der Imbissbetriebe, die Geflügelfleisch-Döner herstellen, Mängel hatten. Es gibt eine zweite Gruppe – hier geht es um ein Management-Konzept, welches jeder Betrieb aufstellen muss, um einwandfreie Lebensmittel sicherzustellen. Hier hatten wir bis zu 50 Prozent Beanstandungen."
Das sind sicherlich recht hohe Quoten, die sich mit dem öffentlichen Eindruck decken, dass in den vergangenen Monaten einiges schief gelaufen sei. Es gab ja Skandale um Analog-Käse, auch um diverse Schimmelprodukte. Wobei das BVL hierbei aber deutlich unterscheidet. So war 2008 Vanille ein Untersuchungsschwerpunkt. Die Stiftung Warentest hatte ja beispielsweise festgestellt, dass etwa in Speiseeis kaum noch echtes Vanille zu finden sei, eher künstliches. Auch die Lebensmittelüberwachung kommt nun zu einem ähnlichen Ergebnis. Gerd Fricke ist Abteilungsleiter im Bundesamt.
"Dieses Problem haben wir. Es ist aber kein Sicherheitsproblem, man wird ja davon nicht krank, es gibt hier keine Gesundheitsgefährdung. Wir haben hier aber ein Täuschungsproblem. Die Dimension dieser Problematik bewegt sich zwischen sicherlich zwischen 20 und 30 Prozent."
Und ein Täuschungsproblem, aber eben kein gesundheitliches, habe man auch beim so oft zitierten Analogkäse. Das ist ja kein richtiges Käseprodukt, sondern eine Art Pampe aus Proteinen, Fetten und Geschmacksverstärkern. Gerd Fricke:
"Wenn man es rein lebensmittelrechtlich sieht, dann ist es nach meiner Einschätzung eine Ordnungswidrigkeit. Wenn es aber Vorsatz und Absicht ist, wenn Gewinnabsichten nachgewiesen werden können, dann bekommt das Ganze einen anderen Charakter."
Das Problem ist hierbei aber eine eindeutige Zuordnung, ob dies nun Vorsatz sei oder nicht. Immerhin gibt es auch positive Trends. Dies betreffe zum einen den Markt der Bio-Lebensmittel, sagt BVL-Präsident Helmut Tschiersky-Schöneburg. Positiv können in diesem Segment besonders frisches Obst und Gemüse erwähnt werden.
"Zumindest bei den Produkten aus biologischer Produktion haben die Untersuchungen gezeigt, dass sie kaum oder nicht belastet sind. Was allerdings auch der Rechtslage entspricht, es betrifft Rückstände aus Pflanzenschutzmitteln und Schwermetallen. Wir haben allerdings auch bei konventionell erzeugten Produkten aus dem Inland und der EU festgestellt, dass in vielen Warengruppen die Belastung gering ist. In wenigen Warengruppen ist die Belastung stärker."
So wurden bei konventionell Produkten in mehr als 73 Prozent der Proben von Kartoffeln, Spinat, Zwiebeln, Apfelsaft, nativem Olivenöl und auch Schokolade keinerlei Pflanzenrückstände festgestellt. Häufiger wurden dagegen in Reis, Gurken, grünen Bohnen und Karotten Rückstände nachgewiesen. Bedenklich auch, dass in Lakritze zu 45 Prozent Ochratoxin A, ein Pilzgift, nachgewiesen wurde. Hier sollten die betroffenen Betriebe verstärkte Eigenkontrollen durchführen so die Empfehlung des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit. Präsident Tschiersky-Schöneburg zieht generell folgende Bilanz.
"Das Bundesamt zieht die Schlussfolgerung, dass die Lebensmittelsicherheit, die amtliches Lebensmittelkontrolle in Deutschland, auf einem Niveau ist. Wir sollten uns zwar nicht zufrieden zurücklehnen, es gibt nach wie vor Handlungspotenziale. Wir haben aber den richtigen Ansatz, die Lebensmittelsicherheit in Deutschland zu gewährleisten."