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Schlagzeuger Thomas Sauerborn
Liebe, Beats und Freiheit

Als sich Thomas Sauerborn als Kleinkind die Schuhe ausklopfte, war klar, es steckt Rhythmus in ihm. Heute ist er ein extrem vielseitiger Schlagzeuger. Im Gespräch erklärt er, wann er richtig laut wird. Und warum ihm beim Spiel die Tränen kamen.

Moderation: Anja Buchmann |
Thomas Sauerborn sitzt hinter einem großen Drum-Set und spielt.
Wenn Thomas Sauerborn unterrichtet, dann gibt er der Improvisation immer großen Raum. (Mengamotrio / filmhaus / Niclas Weber)
Lange kannte man den Schlagzeuger Thomas Sauerborn vor allem als Sideman bzw. Co-Leader experimentierfreudiger Bands zwischen Jazz, Rock und Impro, darunter die Trios Pollon und Mengamo. Er hat immer Sinn fürs Offene in Jazz, Rock und Groove.
2021 hat er endlich sein Debüt unter eigenem Namen veröffentlicht: Auf "KYIWI" bündelt er mit einem Quintett seine vielseitigen musikalischen Interessen und Fähigkeiten, von frei bis elektronisch.
"Ich bin nicht der Schlagzeuger, der sich festlegen will auf eine Stimmung und ein Becken, um dann so eine Marke zu werden."
Zwischen den Gesprächen der Porträtsendung kommt die Musik nicht zu kurz. Klare, hymnische, leicht melancholische Melodien wechseln hier mit ekstatischem Powerplay, akustischer Jazz mit aufregenden Synthesizertexturen.
Ein Mann mit offenem, längerem Haar spielt, in blaues Schweinwerferlicht gehüllt, mit geschlossenen Augen Schlagzeug.
Thomas Sauerborn erprobt auch in der Band "The Resonators", wie krachender Rock und Free Jazz zusammenpassen. (Kristina Zalesskaya)
Dann mit dabei: Pianist Lucas Leidinger, mit dem zusammen Sauerborn auch in Kopenhagen studiert hatte, wo beide das international besetzte Quartett Mount Meander gründeten.

Interesse für Grooves und Elektronik

Als fester, von druckvoll bis filigran spielender Schlagzeuger gehört Sauerborn auch zum Kölner Subway Jazz Orchestra. Zu seinen jüngsten Projekten zählt die instrumentale Popband „Das Ende der Liebe“, die sich vornimmt, „frei improvisierte Groovemusik“ zu machen.