Als künstliche Tränenflüssigkeit und als Fettersatz in Sahnetorten oder Eis, so kennt man Hydroxypropyl-Methylcellulose, abgekürzt HPMC. Doch schon Mitte der 80er Jahre entdeckte Jennifer Dressman, damals Forscherin an der Universität Michigan eine weitere Eigenschaft von HPMC, sie machte den Mageninhalt zäher, was den Verdauungstrakt stimulierte. Natürlich musste die Unbedenklichkeit des Stoffes durch Versuche mit Testpersonen überprüft werden, und da stellte sich noch etwas anderes heraus. Jennifer Dressman, inzwischen Professorin am Institut für Pharmazeutische Technologie der Universität Frankfurt/Main: "Wir machten also eine HPMC-Götterspeise, gaben das den Leuten eine Woche lang und bestimmten dann die Blutwerte, und diejenigen, die das dreimal am Tag gegessen hatten, hatten auf einmal niedrigere Cholesterinwerte. Wir fragten uns, ob wir nicht unseren Forschungsgegenstand wechseln sollten."
Dressman entwickelte daher Rezepte, HPMC genau dosiert genießbar zu machen, die Götterspeisen, Drinks und Plätzchen wurden patentiert und gingen in die klinische Erprobung. "Die Ergebnisse waren besser als von mir vorhergesagt", erzählt die Forscherin rückblickend, "es wirkte auch bei niedrigen Dosen gut und wir wurden richtig aufgeregt." Allerdings verfolgte der damalige Auftraggeber SmithKlineBeecham die Forschung nicht weiter, so dass die Versuche im Sande verliefen. Inzwischen ist klar, dass HPMC nur leichtere Formen des Cholesterinüberschusses ausgleichen kann, denn die Zellulose entzieht dem Cholesterinkreislauf einfach nur bestimmte Fette. Dafür gibt es auch nach Jahren der Tests keine größeren Nebenwirkungen als ein gelegentliches Völlegefühl. Hochdosiert schafft HPMC höchstens 25 bis 30 Prozent Cholesterinsenkung, in zumutbaren HPMC-Dosen sind es sogar nur zehn bis 20 Prozent. Dagegen erreichen die derzeit üblichen Medikamente 45 bis 50 Prozent. Doch auch wenn man nur leichte Cholesterinprobleme damit senken wollte, man könnte es nicht, denn der Stoff ist nicht in haushaltsüblichen Mengen verfügbar. Es hat sich noch kein Unternehmen gefunden, die HPMC der richtigen Sorte in Einzelportionen verpackt. Lebensmittelrechtliche Probleme gibt es nicht, die Substanz ist als Zusatzstoff E464 zugelassen. Und die Lizenzgebühren für Dressmans Rezepte sind auch gering.
[Quelle: Mathias Schulenburg]
Dressman entwickelte daher Rezepte, HPMC genau dosiert genießbar zu machen, die Götterspeisen, Drinks und Plätzchen wurden patentiert und gingen in die klinische Erprobung. "Die Ergebnisse waren besser als von mir vorhergesagt", erzählt die Forscherin rückblickend, "es wirkte auch bei niedrigen Dosen gut und wir wurden richtig aufgeregt." Allerdings verfolgte der damalige Auftraggeber SmithKlineBeecham die Forschung nicht weiter, so dass die Versuche im Sande verliefen. Inzwischen ist klar, dass HPMC nur leichtere Formen des Cholesterinüberschusses ausgleichen kann, denn die Zellulose entzieht dem Cholesterinkreislauf einfach nur bestimmte Fette. Dafür gibt es auch nach Jahren der Tests keine größeren Nebenwirkungen als ein gelegentliches Völlegefühl. Hochdosiert schafft HPMC höchstens 25 bis 30 Prozent Cholesterinsenkung, in zumutbaren HPMC-Dosen sind es sogar nur zehn bis 20 Prozent. Dagegen erreichen die derzeit üblichen Medikamente 45 bis 50 Prozent. Doch auch wenn man nur leichte Cholesterinprobleme damit senken wollte, man könnte es nicht, denn der Stoff ist nicht in haushaltsüblichen Mengen verfügbar. Es hat sich noch kein Unternehmen gefunden, die HPMC der richtigen Sorte in Einzelportionen verpackt. Lebensmittelrechtliche Probleme gibt es nicht, die Substanz ist als Zusatzstoff E464 zugelassen. Und die Lizenzgebühren für Dressmans Rezepte sind auch gering.
[Quelle: Mathias Schulenburg]