Ein einfacher, schmuckloser Büroraum im Keller. Sabine Gutlederer kommt mit ihrer Bordercolliehündin Bea zu Test 4 in einem mehrteiligen Experiment. Ungeduldig geht die Hündin zum Touchscreen, er ist hundefreundlich unter einem Tisch angebracht. Bea wie Sabine sind Dauergäste im Clever Dog Lab:
"Ja einfach, um Beschäftigung auch für sie zu haben, dass sie geistig gefordert wird, und weil es schön ist zu sehen, wie ihr das auch Spaß macht. Sie kommt gern her und macht das gerne."
Eine wissenschaftliche Mitarbeiterin richtet das Programm ein und startet den berührungsempfindlichen Schirm mit dem Gedächtnistest. Rasant macht sich Bea an den Test und stupst immer wieder auf Zeichnungen am Bildschirm - sie muss Bilder in ihren Naturfarben von Fotonegativen unterscheiden. Als Belohnung für gelöste Aufgaben rasselt ein Hundecracker nach dem anderen in die Schale vor Bea.
Corsin Müller, er ist Postdoc am Clever Dog Lab und Kognitionsbiologe, hat eine große Spannweite im Verhalten zwischen Hunden beobachtet. Wie bei Menschen gibt es verspielte, interessierte und auch lethargische, die sich dann so benehmen wie gelangweilte Schüler. Sehr beliebt im Clever Dog Lab sind aufgrund ihrer Neugier Bordercollies. Insgesamt haben bereits mehr als 500 Hunde an Experimenten im Lab teilgenommen. Eines der interessantesten Ergebnisse: Hunde haben ein Gefühl für Fairness. Müller:
"Da hat man zwei Hunde nebeneinander und lässt sie Pfote geben. Was man dann macht, dass der eine Hund für das Pfotegeben eine Belohnung kriegt und der andere daneben bekommt keine. Und bei so einem Experiment hat sich gezeigt, dass der Hund ohne Belohnung sehr bald aufhört Pfote zu geben. Wobei, wenn er alleine wäre und würde keine Belohnung kriegen, würde er weitermachen."
Klingt sehr menschlich. Zuletzt hat Corsin Müller untersucht, ob es bei Hunden ein Verständnis für die räumliche Konstanz von Dingen gibt, das heißt, dass Objekte aus der Umwelt nicht unvermittelt ihre Größe verändern. Dazu wurde ein kleiner Ball an einer transparenten Schnur hinter einem Schirm vorbeigezogen und für den Hund unsichtbar durch einen größeren ersetzt, so dass auf der anderen Seite des Schirms der Ball nun größer zum Vorschein kam. Zur Überraschung der Forscher kümmerte das fast nur Hündinnen, während Rüden die Größenänderung nicht zu bemerken schienen. Müller:
"Da würde ich nicht aus dem einen Experiment schließen, dass Weibchen schlauer sind als Rüden, sondern es ist schlicht und einfach ein Unterschied in der Informationsverarbeitung. Deswegen ist für uns die wahrscheinlichste Erklärung, dass das schlicht und einfach ein Nebenprodukt ist von Geschlechtshormonen, die nicht nur die Ausbildung der Geschlechtsmerkmale steuern sondern auch die Ausdifferenzierung des Gehirns."
Momentan studieren die Leute vom Clever Dog Lab , wie sich Spielzeug auf die kognitive Entwicklung der Hunde auswirkt. Dazu wollen sie die Welpen und jungen Hunde bis zum Erwachsenwerden mit circa 18 Monaten immer wieder testen.
"In der ganz frühen Phase, also wir haben die Tests gemacht mit sechs Monaten und mit zwölf Monaten, da sieht man noch keine Unterschiede."
Was aber nach 18 Monaten ganz anders sein könnte. Nicht zufällig klingt das ein bisschen nach der durchaus nicht unumstrittenen Frühförderung bei Kleinkindern. Müller:
"Ja, wir übernehmen eigentlich sehr viele Sachen in der Kognitionsbiologie von der Kinderpsychologie. Weil für diese Art Fragestellung ist uns die Psychologie mindestens einen Schritt voraus."
Bea hat ihre Tests am Touchscreen mittlerweile hinter sich. Eigentlich möchte die Hündin noch weitermachen. Schließlich war sie sehr erfolgreich:
"Ja, sie ist immer sehr schnell fertig. Sie macht ihre vier Durchgänge und es macht ihr Spaß. Sie wollte auch jetzt gar nicht weggehen."
"Ja einfach, um Beschäftigung auch für sie zu haben, dass sie geistig gefordert wird, und weil es schön ist zu sehen, wie ihr das auch Spaß macht. Sie kommt gern her und macht das gerne."
Eine wissenschaftliche Mitarbeiterin richtet das Programm ein und startet den berührungsempfindlichen Schirm mit dem Gedächtnistest. Rasant macht sich Bea an den Test und stupst immer wieder auf Zeichnungen am Bildschirm - sie muss Bilder in ihren Naturfarben von Fotonegativen unterscheiden. Als Belohnung für gelöste Aufgaben rasselt ein Hundecracker nach dem anderen in die Schale vor Bea.
Corsin Müller, er ist Postdoc am Clever Dog Lab und Kognitionsbiologe, hat eine große Spannweite im Verhalten zwischen Hunden beobachtet. Wie bei Menschen gibt es verspielte, interessierte und auch lethargische, die sich dann so benehmen wie gelangweilte Schüler. Sehr beliebt im Clever Dog Lab sind aufgrund ihrer Neugier Bordercollies. Insgesamt haben bereits mehr als 500 Hunde an Experimenten im Lab teilgenommen. Eines der interessantesten Ergebnisse: Hunde haben ein Gefühl für Fairness. Müller:
"Da hat man zwei Hunde nebeneinander und lässt sie Pfote geben. Was man dann macht, dass der eine Hund für das Pfotegeben eine Belohnung kriegt und der andere daneben bekommt keine. Und bei so einem Experiment hat sich gezeigt, dass der Hund ohne Belohnung sehr bald aufhört Pfote zu geben. Wobei, wenn er alleine wäre und würde keine Belohnung kriegen, würde er weitermachen."
Klingt sehr menschlich. Zuletzt hat Corsin Müller untersucht, ob es bei Hunden ein Verständnis für die räumliche Konstanz von Dingen gibt, das heißt, dass Objekte aus der Umwelt nicht unvermittelt ihre Größe verändern. Dazu wurde ein kleiner Ball an einer transparenten Schnur hinter einem Schirm vorbeigezogen und für den Hund unsichtbar durch einen größeren ersetzt, so dass auf der anderen Seite des Schirms der Ball nun größer zum Vorschein kam. Zur Überraschung der Forscher kümmerte das fast nur Hündinnen, während Rüden die Größenänderung nicht zu bemerken schienen. Müller:
"Da würde ich nicht aus dem einen Experiment schließen, dass Weibchen schlauer sind als Rüden, sondern es ist schlicht und einfach ein Unterschied in der Informationsverarbeitung. Deswegen ist für uns die wahrscheinlichste Erklärung, dass das schlicht und einfach ein Nebenprodukt ist von Geschlechtshormonen, die nicht nur die Ausbildung der Geschlechtsmerkmale steuern sondern auch die Ausdifferenzierung des Gehirns."
Momentan studieren die Leute vom Clever Dog Lab , wie sich Spielzeug auf die kognitive Entwicklung der Hunde auswirkt. Dazu wollen sie die Welpen und jungen Hunde bis zum Erwachsenwerden mit circa 18 Monaten immer wieder testen.
"In der ganz frühen Phase, also wir haben die Tests gemacht mit sechs Monaten und mit zwölf Monaten, da sieht man noch keine Unterschiede."
Was aber nach 18 Monaten ganz anders sein könnte. Nicht zufällig klingt das ein bisschen nach der durchaus nicht unumstrittenen Frühförderung bei Kleinkindern. Müller:
"Ja, wir übernehmen eigentlich sehr viele Sachen in der Kognitionsbiologie von der Kinderpsychologie. Weil für diese Art Fragestellung ist uns die Psychologie mindestens einen Schritt voraus."
Bea hat ihre Tests am Touchscreen mittlerweile hinter sich. Eigentlich möchte die Hündin noch weitermachen. Schließlich war sie sehr erfolgreich:
"Ja, sie ist immer sehr schnell fertig. Sie macht ihre vier Durchgänge und es macht ihr Spaß. Sie wollte auch jetzt gar nicht weggehen."