Nordsee
Schleswig-Holstein will im Bundesrat gegen Erdgas-Abkommen mit den Niederlanden stimmen

Die Bundesregierung will mit den Niederlanden ein Abkommen zur Erdgasförderung in der Nordsee vor der Insel Borkum schließen. Schleswig-Holstein kündigt Widerstand im Bundesrat an.

    Eine Gasförderplattform im Meer
    Gegen die geplante Gasförderung im Wattenmeer richtet sich Kritik. (imago / Dominik Butzmann)
    Schleswig-Holsteins Umweltminister Goldschmidt (Grüne) sagte im Deutschlandfunk, die schwarz-grüne Landesregierung lehne das Abkommen ab und werde in der Länderkammer dagegen stimmen. Das Weltnaturerbe Wattenmeer sei ein bedrohter Naturraum, der vor zusätzlichen Belastungen geschützt werden sollte.
    Goldschmidt verwies auch auf eine Stellungnahme des Umweltausschusses des Bundesrats, in der verfassungsrechtliche Bedenken geäußert werden. Das Abkommen widerspreche den Zielen der Klimaneutralität im Grundgesetz, heißt es darin. Es gebe auch keine Gasmangellage mehr.

    Finale Entscheidung fällt wohl Anfang 2026

    Der völkerrechtliche Vertrag wurde laut der Bundesregierung bereits zwischen Deutschland und den Niederlanden unterzeichnet. Die Zustimmung von Bundestag und Bundesrat steht jedoch noch aus. Die Länderkammer diskutiert am Freitag über das Abkommen, eine finale Entscheidung soll Anfang 2026 fallen. Die Grünen, die an sieben Landesregierungen beteiligt sind, lehnen das Projekt ab.

    Gas wird bisher nur auf niederländischer Seite gefördert

    Der niederländische Energiekonzern One-Dyas fördert bereits Gas aus einem grenzüberschreitenden Gasfeld vor der Insel Borkum – allerdings bislang nur auf niederländischer Seite.
    Während Befürworter durch das zusätzliche, heimische Gas die Energiesicherheit gestärkt sehen, fürchten Umweltschützer und Inselbewohner Schäden für die Meeresumwelt und sehen Klimaschutzziele in Gefahr.
    Diese Nachricht wurde am 18.12.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.