Edinburgh im Sommer - Schottlands Hauptstadt empfängt seine Besucher erst einmal mit Klischees: Fassaden, die aussehen wie aus einem Harry-Potter-Film, den Dudelsack hört man an jeder Ecke, und touristenüberflutete Läden bieten Schottenröcke ab 20 Euro an - aber das sind Imitationen, sie kommen aus Pakistan.
Dabei braucht man nur ein paar Schritte abseits der Royal Mile, der alten Prachtstraße, zu gehen, und gelangt mitten ins Herz der schottischen Kultur: das National Museum of Scotland.
Hier trifft man auf das wohl berühmteste Tiere der Welt. Es trägt den Namen Dolly.
"Das ist Dolly, das Schaf - das erste geklonte Säugetier der Welt. Das ausgestopfte Tier dreht sich in einem Glaskasten um die eigene Achse, es ist bei unseren Besuchern äußerst beliebt. Kein Zufall, dass es hier in Schottland zu sehen ist. Denn es ist ein schottisches Produkt, geschaffen von einem schottischen Genforscher am Roselynn Institut, nur ein paar Kilometer südlich von Edinburgh."
Pioniere sind die Schotten schon immer gewesen. Egal ob in Philosophie, Wissenschaft, Medizin - kaum eine kleine Nation mit nur fünf Millionen Einwohnern dürfte so viele Entdeckungen gemacht haben. Der Erfinder des Penizillins, Alexander Fleming, war ebenso Schotte wie James Watt, der Erfinder der Dampfmaschine, mit der die Industrialisierung begann.
David Forsyth, der Kurator für schottische Geschichte:
"Edinburgh war Anfang des 19. Jahrhunderts ein weltbekannter Ort des Wissens. Man spricht von der "Schottischen Aufklärung", "the Scottish Enlightenment" - eine Tradition, die nie aufgehört hat. Vieles, was Schotten erfunden haben, hat das Leben angenehmer gemacht - vom Chloroform, das hier entdeckt wurde, der ersten Narkose, bis hin zum Fernsehen."
Das National Museum of Scotland zeigt in seinen Galerien eher wenige ausgewählte Objekte, doch die erzählen eine starke Geschichte. Da sind zum Beispiel die Scheinwerfer von Leuchttürmen zu sehen, für die schottische Ingenieure in der ganzen Welt berühmt waren. Doch hier, isoliert von ihrem Zweck, ähneln sie fantastischen Kunstwerken mit Batterien von Spiegeln und Glas.
Dass sich Schottland ausgerechnet jetzt auf sein Kulturerbe besinnt, hängt mit der Gegenwart zusammen - mit einer Hinwendung zur Scottishness, wie man in Edinburgh sagt. Seit Mai hat Schottland eine Regierung der Schottischen Nationalen Partei, die nach Unabhängigkeit strebt - keine Rechtsradikalen, sondern Politiker, die großen Wert auf die Kultur legen. Fiona Hyslop, die schottische Kultur- und Außenministerin:
"Wir feiern allein in diesem Jahr fünf wichtige Neueröffnungen im Bereich der Kultur. Wir wollen Schottlands Geschichte erzählen - gerade jetzt in dieser für Schottland spannenden Zeit. Und als Regierung nehmen wir die Kultur sehr ernst. Kultur ist das Herz unserer Identität, und deshalb ist es auch das Herz unserer Regierung."
Schottland, sagt die Ministerin, sei schon immer eine kreative Nation gewesen; darauf wolle man sich auch für die Zukunft verlassen.
Das gerade eröffnete Museum of Scotland. muss auch im Kontext dieser Politik gesehen werden. Es ist eine Ikone der Unabhängigkeit, eine Art in Stein gehämmerte Unabhängigkeitserklärung. 50 Millionen Pfund hat die schottische Regierung beigesteuert. Und es trägt weiter zum schottischen Selbstbewusstsein bei.
Dabei braucht man nur ein paar Schritte abseits der Royal Mile, der alten Prachtstraße, zu gehen, und gelangt mitten ins Herz der schottischen Kultur: das National Museum of Scotland.
Hier trifft man auf das wohl berühmteste Tiere der Welt. Es trägt den Namen Dolly.
"Das ist Dolly, das Schaf - das erste geklonte Säugetier der Welt. Das ausgestopfte Tier dreht sich in einem Glaskasten um die eigene Achse, es ist bei unseren Besuchern äußerst beliebt. Kein Zufall, dass es hier in Schottland zu sehen ist. Denn es ist ein schottisches Produkt, geschaffen von einem schottischen Genforscher am Roselynn Institut, nur ein paar Kilometer südlich von Edinburgh."
Pioniere sind die Schotten schon immer gewesen. Egal ob in Philosophie, Wissenschaft, Medizin - kaum eine kleine Nation mit nur fünf Millionen Einwohnern dürfte so viele Entdeckungen gemacht haben. Der Erfinder des Penizillins, Alexander Fleming, war ebenso Schotte wie James Watt, der Erfinder der Dampfmaschine, mit der die Industrialisierung begann.
David Forsyth, der Kurator für schottische Geschichte:
"Edinburgh war Anfang des 19. Jahrhunderts ein weltbekannter Ort des Wissens. Man spricht von der "Schottischen Aufklärung", "the Scottish Enlightenment" - eine Tradition, die nie aufgehört hat. Vieles, was Schotten erfunden haben, hat das Leben angenehmer gemacht - vom Chloroform, das hier entdeckt wurde, der ersten Narkose, bis hin zum Fernsehen."
Das National Museum of Scotland zeigt in seinen Galerien eher wenige ausgewählte Objekte, doch die erzählen eine starke Geschichte. Da sind zum Beispiel die Scheinwerfer von Leuchttürmen zu sehen, für die schottische Ingenieure in der ganzen Welt berühmt waren. Doch hier, isoliert von ihrem Zweck, ähneln sie fantastischen Kunstwerken mit Batterien von Spiegeln und Glas.
Dass sich Schottland ausgerechnet jetzt auf sein Kulturerbe besinnt, hängt mit der Gegenwart zusammen - mit einer Hinwendung zur Scottishness, wie man in Edinburgh sagt. Seit Mai hat Schottland eine Regierung der Schottischen Nationalen Partei, die nach Unabhängigkeit strebt - keine Rechtsradikalen, sondern Politiker, die großen Wert auf die Kultur legen. Fiona Hyslop, die schottische Kultur- und Außenministerin:
"Wir feiern allein in diesem Jahr fünf wichtige Neueröffnungen im Bereich der Kultur. Wir wollen Schottlands Geschichte erzählen - gerade jetzt in dieser für Schottland spannenden Zeit. Und als Regierung nehmen wir die Kultur sehr ernst. Kultur ist das Herz unserer Identität, und deshalb ist es auch das Herz unserer Regierung."
Schottland, sagt die Ministerin, sei schon immer eine kreative Nation gewesen; darauf wolle man sich auch für die Zukunft verlassen.
Das gerade eröffnete Museum of Scotland. muss auch im Kontext dieser Politik gesehen werden. Es ist eine Ikone der Unabhängigkeit, eine Art in Stein gehämmerte Unabhängigkeitserklärung. 50 Millionen Pfund hat die schottische Regierung beigesteuert. Und es trägt weiter zum schottischen Selbstbewusstsein bei.