Dabei mussten sie sich lange auf der Kleinkunstbühne verulken lassen als eher skurrile Pauker, wie sie einst Heinz Rühmann und Theo Lingen im Film verkörperten und denen Schüler alberne Streiche spielten. Inzwischen aber hat sich der Blick des Kabaretts auf die Schule modernisiert. Bei Murat Topal stehen lernunwillige Schüler im Mittelpunkt der Bildungskatastrophe. Hans Klaffl nimmt Eltern ins Visier, die ihren Erziehungsauftrag am Schultor abgeben wollen. Und Frank Lüdecke stellt ganz grundsätzlich das Erziehungssystem unserer vermeintlichen Kulturnation in Frage. So bildet das Kabarett die Bildungsdebatte in ihrer gesamten Breite ab. Und je weniger es in der Realität zu lachen gibt, umso komischer wird es auf der Bühne.
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Schule, Lehrer und das Kabarett
Das Thema Schule funktioniert im Kabarett immer. Kein Wunder, denn viele Großmeister des Fachs wollten ursprünglich Lehrer werden, Dieter Nuhr etwa oder Volker Pispers und Andreas Rebers. Ihre Erfahrungen als Referendare oder Jungpädagogen fließen bis heute mehr oder weniger verklausuliert in ihre Programme ein. Damit treffen sie offenbar einen Nerv – kaum eine Berufsgruppe pilgert seit Jahrzehnten so treu ins Kabarett wie die Lehrer.