Sommer 2008. Familie Ebner erfüllt sich einen lang gehegten Traum und zieht von der Großstadt Berlin ins ländliche Kleinmachnow in Brandenburg. Sohn Benjamin hat in der Hauptstadt gerade die erste Klasse beendet und soll nun auf eine örtliche Schule wechseln. Doch die Eingewöhnung in der neuen Klasse verläuft alles andere als reibungslos, erinnert sich Benjamins Mutter Janet Ebner.
"Erst mal war es katastrophal. Sie haben hier schon mit Schreibschrift geschrieben in der zweiten Klasse, kannte Benni überhaupt gar nicht – sprich: Er konnte nichts lesen, was an der Tafel stand. Sie hatten hier eigentlich ausschließlich Frontalunterricht, das heißt vorne steht eine Lehrerin, erklärt und 25 Kinder hören zu. In Berlin war es so, dass immer eine Lehrerin und eine Erzieherin im Klassenraum waren und sie in Gruppen gearbeitet haben, mit Arbeitsheften, jedes Kind hatte sein eigenes Tempo. Also die Unterrichtsform war auch eine ganz, ganz andere."
Auch Englisch lernen Benjamins Mitschüler bereits seit der ersten Klasse – und sie sind ein ganzes Jahr älter als er. Wie in Berlin üblich, ist Benjamin bereits im Alter von fünf Jahren eingeschult worden. Sorgen macht sich Benjamins Mutter deshalb schon vor dem Wechsel. Doch dass Benjamin in der neuen Schule noch einmal in der ersten Klasse anfängt, kommt damals nicht infrage.
"Der Sohn war ja auch stolz, dann endlich Zweitklässler zu sein, das versteht dann ein sechsjähriger Junge auch nicht, warum er dann wieder in die erste Klasse soll, ohne das selber zu spüren. Das hat aber auch auf meine Nachfrage die Schule gleich abgewehrt, auch mit dem Englisch meinten sie "Nein, das wird gar kein Problem, das kriegen die Kinder hin!" und wir hätten es gerne gehabt, dass Benni vor den Ferien eine Art Probeunterricht in seiner zukünftigen Klasse mitmachen kann, um auch festzustellen, wie weit ist die Klasse, das hat leider seitens der Schule nicht geklappt."
So trifft Benjamin die Umstellung völlig unvorbereitet. Über den Umzug ist er deshalb auch weniger glücklich:
"Also erst mal fand ich es ziemlich blöd, weil in der alten Klasse waren ja auch alle meine Freunde und da kannte ich ja noch gar keinen in der neuen Klasse und ich kam auch nicht wirklich mit im Unterricht, also war es ziemlich blöd am Anfang."
Über ein Jahr versucht Benjamin, sich in der neuen Klasse durchzubeißen. Währenddessen sucht die Mutter immer wieder das Gespräch mit den Lehrern, doch dort heißt es nur, man solle dem Kind Zeit geben und abwarten. Nach eineinhalb Jahren äußert dann aber auch Benjamin selbst den Wunsch, eine Klasse zurückgestuft zu werden.
"Weil ich dann irgendwann selbst gemerkt habe, dass ich da nicht wirklich weiterkomme und weil in der Klasse darunter waren alle meine Freunde. Deswegen wollte ich das dann auch"."
Endlich stimmt auch die Schule dem Wechsel zu. In der neuen Klasse kommt Benjamin dann sofort wieder gut mit. Auch für seine Mutter eine Erleichterung:
""Da hat er jetzt, seit er in der neuen Klasse ist, einen Riesensprung gemacht. Nach Aussage der Lehrerin nimmt er aktiv am Unterricht teil, meldet sich, wenn er was weiß, geht auch im Privatleben anders auf Leute zu und seine Stimme ist lauter geworden. Früher hat er ganz leise gesprochen durch das wenige Selbstbewusstsein."
Auch wenn in Kleinmachnow die Welt nun wieder in Ordnung ist, ein wenig mehr Unterstützung seitens der Schulen wäre laut Janet Ebner wünschenswert:
"Wenn man so frühzeitig weiß, in welche Schule das Kind kommt, wäre es schön, wenn die Schulen die Möglichkeit anbieten würden, einen Probeunterricht für die Kinder über ein paar Tage anzubieten, vielleicht auch vorher die Schulbücher schon, dass man einfach so einen Stand bekommt, wo sind wir hier in der Klasse, haut das hin."
Noch lieber wäre es ihr allerdings gewesen, die Systeme wären erst gar nicht so unterschiedlich oder der Umzug hätte noch vor der Einschulung ihres Sohnes stattfinden können. So wäre der Familie einiges erspart geblieben.
"Erst mal war es katastrophal. Sie haben hier schon mit Schreibschrift geschrieben in der zweiten Klasse, kannte Benni überhaupt gar nicht – sprich: Er konnte nichts lesen, was an der Tafel stand. Sie hatten hier eigentlich ausschließlich Frontalunterricht, das heißt vorne steht eine Lehrerin, erklärt und 25 Kinder hören zu. In Berlin war es so, dass immer eine Lehrerin und eine Erzieherin im Klassenraum waren und sie in Gruppen gearbeitet haben, mit Arbeitsheften, jedes Kind hatte sein eigenes Tempo. Also die Unterrichtsform war auch eine ganz, ganz andere."
Auch Englisch lernen Benjamins Mitschüler bereits seit der ersten Klasse – und sie sind ein ganzes Jahr älter als er. Wie in Berlin üblich, ist Benjamin bereits im Alter von fünf Jahren eingeschult worden. Sorgen macht sich Benjamins Mutter deshalb schon vor dem Wechsel. Doch dass Benjamin in der neuen Schule noch einmal in der ersten Klasse anfängt, kommt damals nicht infrage.
"Der Sohn war ja auch stolz, dann endlich Zweitklässler zu sein, das versteht dann ein sechsjähriger Junge auch nicht, warum er dann wieder in die erste Klasse soll, ohne das selber zu spüren. Das hat aber auch auf meine Nachfrage die Schule gleich abgewehrt, auch mit dem Englisch meinten sie "Nein, das wird gar kein Problem, das kriegen die Kinder hin!" und wir hätten es gerne gehabt, dass Benni vor den Ferien eine Art Probeunterricht in seiner zukünftigen Klasse mitmachen kann, um auch festzustellen, wie weit ist die Klasse, das hat leider seitens der Schule nicht geklappt."
So trifft Benjamin die Umstellung völlig unvorbereitet. Über den Umzug ist er deshalb auch weniger glücklich:
"Also erst mal fand ich es ziemlich blöd, weil in der alten Klasse waren ja auch alle meine Freunde und da kannte ich ja noch gar keinen in der neuen Klasse und ich kam auch nicht wirklich mit im Unterricht, also war es ziemlich blöd am Anfang."
Über ein Jahr versucht Benjamin, sich in der neuen Klasse durchzubeißen. Währenddessen sucht die Mutter immer wieder das Gespräch mit den Lehrern, doch dort heißt es nur, man solle dem Kind Zeit geben und abwarten. Nach eineinhalb Jahren äußert dann aber auch Benjamin selbst den Wunsch, eine Klasse zurückgestuft zu werden.
"Weil ich dann irgendwann selbst gemerkt habe, dass ich da nicht wirklich weiterkomme und weil in der Klasse darunter waren alle meine Freunde. Deswegen wollte ich das dann auch"."
Endlich stimmt auch die Schule dem Wechsel zu. In der neuen Klasse kommt Benjamin dann sofort wieder gut mit. Auch für seine Mutter eine Erleichterung:
""Da hat er jetzt, seit er in der neuen Klasse ist, einen Riesensprung gemacht. Nach Aussage der Lehrerin nimmt er aktiv am Unterricht teil, meldet sich, wenn er was weiß, geht auch im Privatleben anders auf Leute zu und seine Stimme ist lauter geworden. Früher hat er ganz leise gesprochen durch das wenige Selbstbewusstsein."
Auch wenn in Kleinmachnow die Welt nun wieder in Ordnung ist, ein wenig mehr Unterstützung seitens der Schulen wäre laut Janet Ebner wünschenswert:
"Wenn man so frühzeitig weiß, in welche Schule das Kind kommt, wäre es schön, wenn die Schulen die Möglichkeit anbieten würden, einen Probeunterricht für die Kinder über ein paar Tage anzubieten, vielleicht auch vorher die Schulbücher schon, dass man einfach so einen Stand bekommt, wo sind wir hier in der Klasse, haut das hin."
Noch lieber wäre es ihr allerdings gewesen, die Systeme wären erst gar nicht so unterschiedlich oder der Umzug hätte noch vor der Einschulung ihres Sohnes stattfinden können. So wäre der Familie einiges erspart geblieben.