Heute weht im Südharz eine steife Brise. Aber das schreckt Schlangenforscher Benno Thiele nicht ab. Mit seinen grünen, kniehohen Gummistiefeln, dicker Wachsjacke und einem Fernglas ist der Pensionär auf der Suche nach den schwarz gelben Schlangen. Und die findet er auch:
Weibchen, im Herbst auch mit Jungen und jagende Männchen.
Die Kreuzottern haben einen schlechten Ruf, viele Menschen fürchten sich vor den Schlangen. Das muss aber nicht sein, so ihr Beschützer Thiele:
Wenn sie kann, bricht sie aus, sie würde niemals einen Menschen von selbst angreifen. Wenn ein Kind auf eine Hummel tritt, sticht die Hummel, obwohl sie sonst nie stechen würde. Und genauso ist bei den Kreuzottern auch. Wenn man sie reizt oder drauf tritt oder anfasst, dann wehrt sie sich und das ist eben der Biss mit ihren Giftzähnchen.
Sollte es dann doch mal passieren, dass ein Spaziergänger, Pilzsammler oder Beerenpflücker gebissen wird, immer die Ruhe bewahren, sagt Richard Podlucky vom niedersächsischen Landesamt für Ökologie in Hildesheim:
Das Gift ist durchaus nicht als ganz ungefährlich zu betrachten, wir wissen aber, dass seit dem 2. Weltkrieg in Deutschland nicht ein einziger Todesfall nach einem Kreuzotterbiss aufgetreten ist. Ein gesunder Mensch wird den Biss durchaus ohne großartige Komplikationen überstehen können, es kann schon sein, dass man ein Serum gespritzt bekommt, dass der Kreislauf stabilisiert wird, dass man 2 bis 3 Tage im Krankenhaus bleiben muss, aber eine Todesgefahr besteht bei der Kreuzotter auf keinen Fall.
Für einen besseren Ruf und Schutz der Kreuzotter setzt sich auch Professor Gerhard Hartmann ein. Als Naturschutzbeauftragter des Landkreises Goslar gestaltet er –zusammen mit den Forstämtern - die Waldränder im Harz lichter. Er schneidet Büsche und Sträucher zurück, damit das ein Meter lange Reptil im nördlichsten Mittelgebirge Deutschlands, dem Harz, wieder heimisch wird:
Die Kreuzotter ist die Schlange, die überhaupt am weitesten nach Norden geht, sie ist nämlich lebendgebärend. Und sie kann sich die Sonne aussuchen, sie kann in die Sonne kriechen, wenn sie ihre Eier im Bauch hat, während andere ihre Eier ablegen und auf die Sonne angewiesen sind, dass sie von oben kommt. Sie ist also sehr gut angepasst an raues Klima. Bis weit nach Norden, bis nach Norwegen hinein.
Während es in Norwegen und Schweden noch sehr viele Kreuzottern gibt, sieht es in Deutschland ausgesprochen schlecht aus. Nach dem Krieg zahlten Behörden sogar Schlagprämien für die Schlangen, erzählt Richard Podlucky:
Es konnten Leute losgehen und die Kreuzottern erschlagen. Die haben die Tiere dann abgeliefert bei der Gemeinde oder beim Forstamt, und dann gab es dafür eine Prämie und aus diesen Aufzeichnungen; weil ja Geld geflossen ist, ist das sehr akkurat aufgezeichnet worden, wissen wir, dass in manchen Gebieten zigtausend von Schlangen in einem Jahr erschlagen worden sind.
So wurden allein in einem Jahr in Sachsen 40.000 Kreuzottern erschlagen. Auch wenn es diese Schlagprämien heute nicht mehr gibt, finden die Reptilienfreunde Hartmann und Thiele immer wieder erschlagene Tiere:
Vor 14 Tagen in Goslar, in dem anderen Gebiet, wo die Kreuzottern noch vorkommen, sind zwei kleine, junge Kreuzottern tot aufgefunden worden, erschlagen.
Wer im Wald einer Kreuzotter begegnet, sollte immer die Ruhe bewahren, so die beiden Harzer Thiele und Hartmann. Ihr Tipp:
Wenn Sie leise vorbeigehen, bewegt sie sich auch nicht weiter, das ist nie der Fall. Am besten, man lässt sie in Ruhe, das ist für den Menschen am besten und für die Kreuzotter auch.
Weibchen, im Herbst auch mit Jungen und jagende Männchen.
Die Kreuzottern haben einen schlechten Ruf, viele Menschen fürchten sich vor den Schlangen. Das muss aber nicht sein, so ihr Beschützer Thiele:
Wenn sie kann, bricht sie aus, sie würde niemals einen Menschen von selbst angreifen. Wenn ein Kind auf eine Hummel tritt, sticht die Hummel, obwohl sie sonst nie stechen würde. Und genauso ist bei den Kreuzottern auch. Wenn man sie reizt oder drauf tritt oder anfasst, dann wehrt sie sich und das ist eben der Biss mit ihren Giftzähnchen.
Sollte es dann doch mal passieren, dass ein Spaziergänger, Pilzsammler oder Beerenpflücker gebissen wird, immer die Ruhe bewahren, sagt Richard Podlucky vom niedersächsischen Landesamt für Ökologie in Hildesheim:
Das Gift ist durchaus nicht als ganz ungefährlich zu betrachten, wir wissen aber, dass seit dem 2. Weltkrieg in Deutschland nicht ein einziger Todesfall nach einem Kreuzotterbiss aufgetreten ist. Ein gesunder Mensch wird den Biss durchaus ohne großartige Komplikationen überstehen können, es kann schon sein, dass man ein Serum gespritzt bekommt, dass der Kreislauf stabilisiert wird, dass man 2 bis 3 Tage im Krankenhaus bleiben muss, aber eine Todesgefahr besteht bei der Kreuzotter auf keinen Fall.
Für einen besseren Ruf und Schutz der Kreuzotter setzt sich auch Professor Gerhard Hartmann ein. Als Naturschutzbeauftragter des Landkreises Goslar gestaltet er –zusammen mit den Forstämtern - die Waldränder im Harz lichter. Er schneidet Büsche und Sträucher zurück, damit das ein Meter lange Reptil im nördlichsten Mittelgebirge Deutschlands, dem Harz, wieder heimisch wird:
Die Kreuzotter ist die Schlange, die überhaupt am weitesten nach Norden geht, sie ist nämlich lebendgebärend. Und sie kann sich die Sonne aussuchen, sie kann in die Sonne kriechen, wenn sie ihre Eier im Bauch hat, während andere ihre Eier ablegen und auf die Sonne angewiesen sind, dass sie von oben kommt. Sie ist also sehr gut angepasst an raues Klima. Bis weit nach Norden, bis nach Norwegen hinein.
Während es in Norwegen und Schweden noch sehr viele Kreuzottern gibt, sieht es in Deutschland ausgesprochen schlecht aus. Nach dem Krieg zahlten Behörden sogar Schlagprämien für die Schlangen, erzählt Richard Podlucky:
Es konnten Leute losgehen und die Kreuzottern erschlagen. Die haben die Tiere dann abgeliefert bei der Gemeinde oder beim Forstamt, und dann gab es dafür eine Prämie und aus diesen Aufzeichnungen; weil ja Geld geflossen ist, ist das sehr akkurat aufgezeichnet worden, wissen wir, dass in manchen Gebieten zigtausend von Schlangen in einem Jahr erschlagen worden sind.
So wurden allein in einem Jahr in Sachsen 40.000 Kreuzottern erschlagen. Auch wenn es diese Schlagprämien heute nicht mehr gibt, finden die Reptilienfreunde Hartmann und Thiele immer wieder erschlagene Tiere:
Vor 14 Tagen in Goslar, in dem anderen Gebiet, wo die Kreuzottern noch vorkommen, sind zwei kleine, junge Kreuzottern tot aufgefunden worden, erschlagen.
Wer im Wald einer Kreuzotter begegnet, sollte immer die Ruhe bewahren, so die beiden Harzer Thiele und Hartmann. Ihr Tipp:
Wenn Sie leise vorbeigehen, bewegt sie sich auch nicht weiter, das ist nie der Fall. Am besten, man lässt sie in Ruhe, das ist für den Menschen am besten und für die Kreuzotter auch.