Dort, wo jetzt Zwergseeschwalben nisten und Sturmmöwen ihre Eier verstecken, war vor wenigen Jahren ein viel benutzter Campingplatz. Von dem sieht man jetzt nur noch ein paar Kabel, die zwischen Binnensee und Ostsee aus der Erde ragen - bei genauem Hinsehen entdeckt man im Gras auch alte Stellplatzbefestigungen. Hier und da wachsen noch vereinzelt Gartenblumen. Aber nicht mehr lange, meint der Betreuer des Naturschutzgebietes, Lothar Sielmann:
"Ich glaube, sechs Jahre ist dieser Platz jetzt nicht mehr benutzt, so dass man ganz gut sehen kann, wie sich dieser Platz jetzt hier neu besiedelt. Wie sich also Pionierpflanzen, wie Silbergras, Mauerpfeffer oder das Filzkraut, wie die diese Flächen wieder neu einnehmen. Und zwar vor allem da, wo vorher Betonplatten gelegen haben."
Die wenigen übrig gebliebenen kommen auch bald weg, denn die Stiftung Naturschutz plant bereits die Umgestaltung des gesamten Geländes, erklärt Mitarbeiter Tobias Meier
"Typisch für solche Landschaften ist, dass die offen sind. Unser Ziel ist es eben, die Bäume weitestgehend zu entfernen - teilweise gehen die auch schon selber jetzt ein. Und wir wollen das Gelände ein wenig modellieren, wollen einige Senken anlegen, um dort zeitweilig Wasser hineinzubekommen. Unser Ziel ist auch, dass wir die Kreuzkröte hier wieder ansiedeln können, die an der Ostseeküste nur an mir zwei bekannten Orten noch vorkommt, und hier eigentlich ein optimales Habitat hätte."
Direkt hinter diesem Gelände ist die rund 50 Hektar große Lagune, umgeben von einem Schilfgürtel und Salzwiesen. An diesem Ort sollen sich künftig wieder Alpenstrandläufer, Kampfläufer und Säbelschnäbler wohlfühlen, sagt Sielmann.
"Das besondere ist ja, dass es Brackwasser ist und nicht ausgesüßt, wie der große Binnensee hier in der Nähe. Sondern es ist eine natürliche Verbindung da, und bei höheren Wasserständen fließt natürlich Salzwasser hier rein und überflutet gerade jetzt im Herbst die ganzen Salzwiesen. Die Planktontiere, die hier rein geschwemmt werden, die können mit dem Süßwassergehalt nicht so ganz klar kommen und sterben ab, dadurch gibt es so einen Detritusregen."
- also kleine, abgestorbene Teilchen fallen auf den Boden des Gewässers und ernähren dort Muscheln - die Nahrungsgrundlage der Watvögel. Damit diese tatsächlich kommen, brauchen die hauptsächlich am Boden lebenden Vögel freie Sicht, um Räuber, wie Fuchs oder Marder, rechtzeitig zu sehen. Dafür, dass auf dem Gelände um den See Buschwerk und Schilf nicht überhand nehmen, sorgen die Highland-Rinder von Landwirt Richard Kiene. Seine Tiere müssen einiges aushalten:
"Die Ostsee hat ja nicht Ebbe und Flut, sondern sie schwappt je nach Winddrehung hin und her, und wenn dann der Wind ordentlich auffrischt, kann innerhalb von zwei, drei, vier Stunden die gesamte Fläche überfluten, so dass die Tiere rechtzeitig irgendwelche kleinen Erhebungen finden müssen, wo sie sich denn auch mit ihren Kälbern rechtzeitig in Sicherheit bringen. Dieser Spuk ist dann auch nach ein bis zwei Tagen oft wieder vorbei und es sieht aus, als wäre nichts gewesen."
Diese Überflutungen sorgen aber auch dafür, dass die Tiere ausgesprochen gesund sind:
"Die typischen Magen-Darm-Würmer, Lungenwürmer, wo Rinder so gerne mit befallen werden, die gibt es auf diesen Flächen nicht. Durch den hohen Salzgehalt leben hier nur Würmer, die für die Rinder unschädlich sind. Diese jährlichen Medikamentengaben können total entfallen und das ist natürlich auch prima für das Fleisch und die Qualität."
Urlauber und Anwohner genießen die Rückkehr zur Natur am Sehlendorfer Binnensee - und auch Tobias Meier von der Stiftung Naturschutz ist mit diesem Gebiet recht zufrieden - die Lage hier ist besser, als an anderen Projektstandorten, an denen noch viel getan werden muss.
"Es gibt aber andere Lagunensysteme, da ist der natürliche Zulauf zur Ostsee blockiert, die sind eingedeicht und befinden sich in einem eigentlich sehr schlechten Zustand. Ziel ist es diesen Zustand zu verbessern im Rahmen dieses Projektes."
Daher treffen sich Abgesandte der 35 Projektgebiete aus den fünf Teilnehmerstaaten am LIFE-Coast-Projekt rund um die Ostsee regelmäßig, um Erfahrungen auszutauschen und das Management dieser Lagunengebiete zu verbessern. Wenn das Projekt 2011 ausläuft ist bereits gesichert, dass die Lagunen und Küstenwiesen weiter gepflegt und geschützt werden.
"Ich glaube, sechs Jahre ist dieser Platz jetzt nicht mehr benutzt, so dass man ganz gut sehen kann, wie sich dieser Platz jetzt hier neu besiedelt. Wie sich also Pionierpflanzen, wie Silbergras, Mauerpfeffer oder das Filzkraut, wie die diese Flächen wieder neu einnehmen. Und zwar vor allem da, wo vorher Betonplatten gelegen haben."
Die wenigen übrig gebliebenen kommen auch bald weg, denn die Stiftung Naturschutz plant bereits die Umgestaltung des gesamten Geländes, erklärt Mitarbeiter Tobias Meier
"Typisch für solche Landschaften ist, dass die offen sind. Unser Ziel ist es eben, die Bäume weitestgehend zu entfernen - teilweise gehen die auch schon selber jetzt ein. Und wir wollen das Gelände ein wenig modellieren, wollen einige Senken anlegen, um dort zeitweilig Wasser hineinzubekommen. Unser Ziel ist auch, dass wir die Kreuzkröte hier wieder ansiedeln können, die an der Ostseeküste nur an mir zwei bekannten Orten noch vorkommt, und hier eigentlich ein optimales Habitat hätte."
Direkt hinter diesem Gelände ist die rund 50 Hektar große Lagune, umgeben von einem Schilfgürtel und Salzwiesen. An diesem Ort sollen sich künftig wieder Alpenstrandläufer, Kampfläufer und Säbelschnäbler wohlfühlen, sagt Sielmann.
"Das besondere ist ja, dass es Brackwasser ist und nicht ausgesüßt, wie der große Binnensee hier in der Nähe. Sondern es ist eine natürliche Verbindung da, und bei höheren Wasserständen fließt natürlich Salzwasser hier rein und überflutet gerade jetzt im Herbst die ganzen Salzwiesen. Die Planktontiere, die hier rein geschwemmt werden, die können mit dem Süßwassergehalt nicht so ganz klar kommen und sterben ab, dadurch gibt es so einen Detritusregen."
- also kleine, abgestorbene Teilchen fallen auf den Boden des Gewässers und ernähren dort Muscheln - die Nahrungsgrundlage der Watvögel. Damit diese tatsächlich kommen, brauchen die hauptsächlich am Boden lebenden Vögel freie Sicht, um Räuber, wie Fuchs oder Marder, rechtzeitig zu sehen. Dafür, dass auf dem Gelände um den See Buschwerk und Schilf nicht überhand nehmen, sorgen die Highland-Rinder von Landwirt Richard Kiene. Seine Tiere müssen einiges aushalten:
"Die Ostsee hat ja nicht Ebbe und Flut, sondern sie schwappt je nach Winddrehung hin und her, und wenn dann der Wind ordentlich auffrischt, kann innerhalb von zwei, drei, vier Stunden die gesamte Fläche überfluten, so dass die Tiere rechtzeitig irgendwelche kleinen Erhebungen finden müssen, wo sie sich denn auch mit ihren Kälbern rechtzeitig in Sicherheit bringen. Dieser Spuk ist dann auch nach ein bis zwei Tagen oft wieder vorbei und es sieht aus, als wäre nichts gewesen."
Diese Überflutungen sorgen aber auch dafür, dass die Tiere ausgesprochen gesund sind:
"Die typischen Magen-Darm-Würmer, Lungenwürmer, wo Rinder so gerne mit befallen werden, die gibt es auf diesen Flächen nicht. Durch den hohen Salzgehalt leben hier nur Würmer, die für die Rinder unschädlich sind. Diese jährlichen Medikamentengaben können total entfallen und das ist natürlich auch prima für das Fleisch und die Qualität."
Urlauber und Anwohner genießen die Rückkehr zur Natur am Sehlendorfer Binnensee - und auch Tobias Meier von der Stiftung Naturschutz ist mit diesem Gebiet recht zufrieden - die Lage hier ist besser, als an anderen Projektstandorten, an denen noch viel getan werden muss.
"Es gibt aber andere Lagunensysteme, da ist der natürliche Zulauf zur Ostsee blockiert, die sind eingedeicht und befinden sich in einem eigentlich sehr schlechten Zustand. Ziel ist es diesen Zustand zu verbessern im Rahmen dieses Projektes."
Daher treffen sich Abgesandte der 35 Projektgebiete aus den fünf Teilnehmerstaaten am LIFE-Coast-Projekt rund um die Ostsee regelmäßig, um Erfahrungen auszutauschen und das Management dieser Lagunengebiete zu verbessern. Wenn das Projekt 2011 ausläuft ist bereits gesichert, dass die Lagunen und Küstenwiesen weiter gepflegt und geschützt werden.