Es fängt nicht gleich mit Durchfall an. Zuerst haben die kleinen Patienten Schnupfen und leichtes Fieber. Erst nach ein bis zwei Tagen erreicht das Rotavirus den Magen-Darm-Trakt. Heftiges Erbrechen und Durchfall sind die Folgen. Das perfide an diesem radähnlich aussehenden Virustyp - daher der Name Rota-Virus - ist seine enorm hohe Ansteckungsgefahr. "Wenige Viruspartikel reichen für eine Infektion aus", sagt Prof. Ulrich Heininger vom Universitätskinderspital Basel:
" Man geht davon aus, dass weitaus die meisten Übertragungen mit dem Virus, das über den Stuhl ausgeschieden wird, stattfindet, aber ein nicht näher zu bezeichnender Anteil mag auch schon vorher durch die Tröpfcheninfektion aus den Atemwegen übertragen werden. "
Das Windelwechseln ist gefährlich, weil das Virus im Stuhl mehrere Tage infektiös bleibt. Auf glatten Oberflächen wie auf Wickeltischen oder Spielzeug überlebt es immerhin mehrere Stunden. In Krippen oder Kinderkrankenstationen stecken sich oft innerhalb kürzester Zeit sämtliche Kinder an. "Rotaviren werden weder durch UV-Strahlung noch durch hohe Chlor-Konzentrationen zerstört". So die Erfahrung der Münchner Kinderärztin Dr. Ursel Lindlbauer-Eisenach:
" Es ist sicherlich nicht so, dass man sagt, Hygienemaßnahmen bringen gar nichts und deshalb braucht man gar nicht erst die Hände waschen, so würde ich das nicht sehen. Aber Hände waschen allein ist nicht imstande, die Infektion zu verhüten. "
Sie erzählt von einem Zwillingspärchen, sieben Monate alt, das die Eltern mit den typischen Symptomen einer Rotavirus-Erkrankung zu ihr in die Praxis brachten. Kurz darauf erkrankte auch die ältere Schwester der Zwillinge:
" Und irgendwann war die Mutter auch nicht mehr resistent genug und wurde dann auch krank und letztendlich hatten wir dann auch noch die Großeltern, die zur Versorgung der Kinder angereist waren, die dann mit Durchfall erkrankt sind, so dass das praktisch die ganze Familie betroffen hat."
Erwachsenen macht der Flüssigkeitsverlust durch Erbrechen und Durchfall meist weniger aus als Kleinkindern. Außerdem haben sie oft schon eine oder mehrere Rotavirus-Infektionen hinter sich. Die Erstinfektion ist am schlimmsten. Etwa 7 von 1000 kranken Kindern müssen deshalb hierzulande ins Krankenhaus. Mit einer Schluckimpfung ließen sich schwere Krankheitsverläufe verhindern. Es gibt auch bereits zwei zugelassene Impfstoffe. Belgien und Österreich haben als erste europäische Länder eine Impfempfehlung ausgesprochen. Das möchte Ulrich Heininger, Mitglied der Ständigen Impfkommission, auch in Deutschland erreichen:
" Das ist sicherlich eine Impfung, die sich von den anderen unterscheidet als dass sie sich nicht gegen eine Erkrankung wendet, wo wir vor allem Komplikationen und Todesfälle verhindern wollen, sondern das es erstmals eine Impfung ist, die vor allem die Krankheitslast senken soll und einer Erkrankung, die zugegeben in weitaus den meisten Fällen unkompliziert verläuft. Aber allein die Tatsache, in eine Klinik zu müssen für einige Tage, mag meines Erachtens ein gutes Argument sein, das zu verhindern. "
Vor der Zulassung zeigte sich an 60.000 Probanden, dass Nebenwirkungen nicht häufiger auftreten als in einer Placebo-Gruppe. Vorbehalte gegen eine Impfung gibt es deshalb, weil ein früherer Impfstoff zu Komplikationen führte. Damals kam es bei einigen Geimpften in den USA zu ungewollten Einstülpungen im Darm. Die beiden neuen Impfstoffe seien aber unbedenklich, so die einhellige Meinung der Experten:
" Ich glaube, dass man hier an die Sicherheit so hohe Ansprüche gestellt hat, aufgrund der Vorerfahrungen mit einem früheren Impfstoff, dass man eben wirklich ausreichend große Studien durchgeführt hat. Und aus diesen Studien geht eindeutig hervor, dass hier kein Sicherheitsrisiko besteht. "
Heininger rechnet auch in Deutschland schon bald mit einer offiziellen Impfempfehlung. Dann würden die gesetzlichen Kassen die Kosten für eine Schluckimpfung gegen Rotaviren von etwa 190 Euro übernehmen.
" Man geht davon aus, dass weitaus die meisten Übertragungen mit dem Virus, das über den Stuhl ausgeschieden wird, stattfindet, aber ein nicht näher zu bezeichnender Anteil mag auch schon vorher durch die Tröpfcheninfektion aus den Atemwegen übertragen werden. "
Das Windelwechseln ist gefährlich, weil das Virus im Stuhl mehrere Tage infektiös bleibt. Auf glatten Oberflächen wie auf Wickeltischen oder Spielzeug überlebt es immerhin mehrere Stunden. In Krippen oder Kinderkrankenstationen stecken sich oft innerhalb kürzester Zeit sämtliche Kinder an. "Rotaviren werden weder durch UV-Strahlung noch durch hohe Chlor-Konzentrationen zerstört". So die Erfahrung der Münchner Kinderärztin Dr. Ursel Lindlbauer-Eisenach:
" Es ist sicherlich nicht so, dass man sagt, Hygienemaßnahmen bringen gar nichts und deshalb braucht man gar nicht erst die Hände waschen, so würde ich das nicht sehen. Aber Hände waschen allein ist nicht imstande, die Infektion zu verhüten. "
Sie erzählt von einem Zwillingspärchen, sieben Monate alt, das die Eltern mit den typischen Symptomen einer Rotavirus-Erkrankung zu ihr in die Praxis brachten. Kurz darauf erkrankte auch die ältere Schwester der Zwillinge:
" Und irgendwann war die Mutter auch nicht mehr resistent genug und wurde dann auch krank und letztendlich hatten wir dann auch noch die Großeltern, die zur Versorgung der Kinder angereist waren, die dann mit Durchfall erkrankt sind, so dass das praktisch die ganze Familie betroffen hat."
Erwachsenen macht der Flüssigkeitsverlust durch Erbrechen und Durchfall meist weniger aus als Kleinkindern. Außerdem haben sie oft schon eine oder mehrere Rotavirus-Infektionen hinter sich. Die Erstinfektion ist am schlimmsten. Etwa 7 von 1000 kranken Kindern müssen deshalb hierzulande ins Krankenhaus. Mit einer Schluckimpfung ließen sich schwere Krankheitsverläufe verhindern. Es gibt auch bereits zwei zugelassene Impfstoffe. Belgien und Österreich haben als erste europäische Länder eine Impfempfehlung ausgesprochen. Das möchte Ulrich Heininger, Mitglied der Ständigen Impfkommission, auch in Deutschland erreichen:
" Das ist sicherlich eine Impfung, die sich von den anderen unterscheidet als dass sie sich nicht gegen eine Erkrankung wendet, wo wir vor allem Komplikationen und Todesfälle verhindern wollen, sondern das es erstmals eine Impfung ist, die vor allem die Krankheitslast senken soll und einer Erkrankung, die zugegeben in weitaus den meisten Fällen unkompliziert verläuft. Aber allein die Tatsache, in eine Klinik zu müssen für einige Tage, mag meines Erachtens ein gutes Argument sein, das zu verhindern. "
Vor der Zulassung zeigte sich an 60.000 Probanden, dass Nebenwirkungen nicht häufiger auftreten als in einer Placebo-Gruppe. Vorbehalte gegen eine Impfung gibt es deshalb, weil ein früherer Impfstoff zu Komplikationen führte. Damals kam es bei einigen Geimpften in den USA zu ungewollten Einstülpungen im Darm. Die beiden neuen Impfstoffe seien aber unbedenklich, so die einhellige Meinung der Experten:
" Ich glaube, dass man hier an die Sicherheit so hohe Ansprüche gestellt hat, aufgrund der Vorerfahrungen mit einem früheren Impfstoff, dass man eben wirklich ausreichend große Studien durchgeführt hat. Und aus diesen Studien geht eindeutig hervor, dass hier kein Sicherheitsrisiko besteht. "
Heininger rechnet auch in Deutschland schon bald mit einer offiziellen Impfempfehlung. Dann würden die gesetzlichen Kassen die Kosten für eine Schluckimpfung gegen Rotaviren von etwa 190 Euro übernehmen.