Fünf Monate lang haben Tropenstürme und Hurrikans im Atlantik offiziell Saison. Vom 1. Juni bis zum 30. November. In diesem Jahr jedoch gab es noch keinen einzigen Tiefdruckwirbel, der es wert gewesen wäre, ihm einen Namen zu geben. Die Saison verlief bisher völlig ruhig. Doch das wird sich nach dem aktuellen Ausblick der US-Wetterbehörde Noaa in Kürze ändern. Gerry Bell, der verantwortliche Meteorologe im Klima-Vorhersagezentrum des Wetterdienstes in Washington:
"In unserem neuen Saison-Ausblick für den Atlantik rechnen wir mit sieben bis elf Stürmen, die so stark sind, dass sie Namen erhalten werden. Wir erwarten, dass sich drei bis sechs von ihnen zu Hurrikanen entwickeln und ein bis zwei zu starken Hurrikanen. Alles in allem wird die Saison damit normal oder etwas schwächer als normal ausfallen."
Dass die Wetterküche des tropischen Atlantik in diesem Jahr nicht so stürmisch werden dürfte, liegt an einer Veränderung im anderen großen Ozeanbecken: Im Pazifik zieht ein El Nino herauf. Auf eine kalte Phase folgt dort nun wieder eine warme; die Temperatur des oberflächennahen Wassers im zentralen Pazifik und vor der südamerikanischen Pazifikküste steigt kräftig. Der natürliche Phasenwechsel hat Fernwirkungen bis in den Atlantik. Bell:
"El Nino verschiebt die Niederschlagsmuster im tropischen Pazifik. Das beeinflusst auch das Wind-Regime. Über dem Atlantik entstehen dann stärkere Scherwinde in größeren Höhen. Sie neigen dazu, die Entstehung von Hurrikanen zu unterdrücken."
Die Gefahr eines verheerenden Wirbelsturms wie "Katrina" ist diesmal also eher gering. Damals, im Rekordjahr 2005, gab es insgesamt 14 Hurrikane im Atlantik. Diesmal sollen es allenfalls sechs werden. Doch Gerry Bell warnt die Bewohner der Karibik-Staaten und die Küstenanrainer im Golf von Mexiko dringend davor, sich in falscher Sicherheit zu wiegen:
"Die Menschen an der US-Ost- und Golfküste sollten in jeder Saison auf einen Hurrikan gefasst sein, selbst wenn der Ausblick nicht viele ankündigt. Es ist unerhört wichtig, dass Küstenanrainer sich klar machen: Wir haben wieder Hurrikan-Saison, Wirbelstürme treffen nun mal die USA, und wir sollten vorbereitet sein - jetzt, da die Saison ihren Höhepunkt erreicht."
Man sollte auch nicht vergessen: Grundsätzlich befindet sich der Atlantik derzeit in einer Phase erhöhter Sturmaktivität. Und die, sagt Gerry Bell, werde noch eine ganze Weile andauern. In den kommenden Jahren könnten Hurrikan-Vorhersagen daher auch wieder düsterer klingen – zumal dann, wenn kein El Nino mehr im Pazifik vorherrscht. Bell:
"Die Ära starker Aktivität im Atlantik begann 1995. In zehn von 14 Jahren gab es seither überdurchschnittlich viele Hurrikane. Davor, zwischen 1971 und 1994, waren nur drei Saisons aktiver als normal. Diese Phasen erhöhter und schwächerer Aktivität wechseln sich nach unseren Beobachtungen alle 25 bis 40 Jahre ab. Demnach stecken wir gerade mitten in einer Ära stärkerer Sturmaktivität im Atlantik."
Wodurch dieser natürliche Zyklus zustande kommt, ist noch nicht vollständig geklärt. Die Meteorologen kennen aber verschiedene Klimafaktoren, die hier eine Rolle spielen. In der Phase erhöhter Sturmaktivität ist der Monsun in Westafrika stark ausgeprägt, der Atlantik wärmer als sonst und die Regenmenge im Amazonasgebiet reduziert. In der schwächeren Phase ist es genau umgekehrt. Der Klimawandel, das sagen zumindest die Meteorologen der Noaa, habe diesen Jahrzehnte umspannenden Zyklus noch nicht entscheidend verändert.
"In unserem neuen Saison-Ausblick für den Atlantik rechnen wir mit sieben bis elf Stürmen, die so stark sind, dass sie Namen erhalten werden. Wir erwarten, dass sich drei bis sechs von ihnen zu Hurrikanen entwickeln und ein bis zwei zu starken Hurrikanen. Alles in allem wird die Saison damit normal oder etwas schwächer als normal ausfallen."
Dass die Wetterküche des tropischen Atlantik in diesem Jahr nicht so stürmisch werden dürfte, liegt an einer Veränderung im anderen großen Ozeanbecken: Im Pazifik zieht ein El Nino herauf. Auf eine kalte Phase folgt dort nun wieder eine warme; die Temperatur des oberflächennahen Wassers im zentralen Pazifik und vor der südamerikanischen Pazifikküste steigt kräftig. Der natürliche Phasenwechsel hat Fernwirkungen bis in den Atlantik. Bell:
"El Nino verschiebt die Niederschlagsmuster im tropischen Pazifik. Das beeinflusst auch das Wind-Regime. Über dem Atlantik entstehen dann stärkere Scherwinde in größeren Höhen. Sie neigen dazu, die Entstehung von Hurrikanen zu unterdrücken."
Die Gefahr eines verheerenden Wirbelsturms wie "Katrina" ist diesmal also eher gering. Damals, im Rekordjahr 2005, gab es insgesamt 14 Hurrikane im Atlantik. Diesmal sollen es allenfalls sechs werden. Doch Gerry Bell warnt die Bewohner der Karibik-Staaten und die Küstenanrainer im Golf von Mexiko dringend davor, sich in falscher Sicherheit zu wiegen:
"Die Menschen an der US-Ost- und Golfküste sollten in jeder Saison auf einen Hurrikan gefasst sein, selbst wenn der Ausblick nicht viele ankündigt. Es ist unerhört wichtig, dass Küstenanrainer sich klar machen: Wir haben wieder Hurrikan-Saison, Wirbelstürme treffen nun mal die USA, und wir sollten vorbereitet sein - jetzt, da die Saison ihren Höhepunkt erreicht."
Man sollte auch nicht vergessen: Grundsätzlich befindet sich der Atlantik derzeit in einer Phase erhöhter Sturmaktivität. Und die, sagt Gerry Bell, werde noch eine ganze Weile andauern. In den kommenden Jahren könnten Hurrikan-Vorhersagen daher auch wieder düsterer klingen – zumal dann, wenn kein El Nino mehr im Pazifik vorherrscht. Bell:
"Die Ära starker Aktivität im Atlantik begann 1995. In zehn von 14 Jahren gab es seither überdurchschnittlich viele Hurrikane. Davor, zwischen 1971 und 1994, waren nur drei Saisons aktiver als normal. Diese Phasen erhöhter und schwächerer Aktivität wechseln sich nach unseren Beobachtungen alle 25 bis 40 Jahre ab. Demnach stecken wir gerade mitten in einer Ära stärkerer Sturmaktivität im Atlantik."
Wodurch dieser natürliche Zyklus zustande kommt, ist noch nicht vollständig geklärt. Die Meteorologen kennen aber verschiedene Klimafaktoren, die hier eine Rolle spielen. In der Phase erhöhter Sturmaktivität ist der Monsun in Westafrika stark ausgeprägt, der Atlantik wärmer als sonst und die Regenmenge im Amazonasgebiet reduziert. In der schwächeren Phase ist es genau umgekehrt. Der Klimawandel, das sagen zumindest die Meteorologen der Noaa, habe diesen Jahrzehnte umspannenden Zyklus noch nicht entscheidend verändert.