Archiv

Zentralafrika
Schwarzer Fluss in Afrika ist schwärzer als der Rio Negro

Ein bislang kaum untersuchter Dschungelstrom in Afrika ist nach einer Studie aus Zürich einer der dunkelsten Schwarzwasserflüsse der Welt. Ein Forschungsteam unter der Leitung der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich hat den Ruki in der Demokratischen Republik Kongo analysiert und mit anderen dunklen Flüssen verglichen.

    Ein schwer beladenes Floß treibt auf einem Fluss; darauf sind mehrere Menschen, bergeweise Waren und eine Ziege zu sehen.
    Für die Anwohner ist der Ruki eine wichtige Wasserstraße - laut Forschern ist er einer der dunkelsten Schwarzwasserflüsse der Welt. (picture alliance / dpa / Paul-Richard Malengela)
    Verantwortlich für die Farbe sind bei Schwarzwasserflüssen bestimmte organische Substanzen wie Huminsäuren im Wasser. Der Ruki enthalte deutlich mehr davon als der berühmte Rio Negro im Amazonas, teilte die Universität mit. "Der Ruki ist eigentlich Dschungeltee", wurde Mitautor Travis Drake in der Fachzeitschrift "Limnology and Oceanography" zitiert.
    Die gelösten organischen Substanzen in dem breiten Fluss stammten aus abgestorbener Dschungelvegetation im Umland und würden vom Regenwasser in den Strom gespült, erläuterte das Forschungsteam. Der Waldboden in der Gegend stehe oft wochenlang hüfttief unter Wasser, das nur langsam abfließe. Der Ruki ist ein Nebenfluss des Kongo-Flusses. Er hat kaum Gefälle. Die Mündung liegt nahe der Stadt Mbandaka etwa 645 Kilometer stromaufwärts der Hauptstadt Kinshasa.