Die Reduzierung des Schwefels in der Luft machte sich bereits vor Jahren bemerkbar. Beeinflusst wurde das besonders stark durch die Wiedervereinigung. Viele Industrien wurden im Zuge der Wende geschlossen oder saniert. Damit versiegte eine nicht unbedeutende Quelle der Luftverschmutzung. Denn die DDR transportierte zuvor mehr Schwefel nach Deutschland, als sämtliche angrenzenden Länder zusammen. Schwere Pflanzenschäden durch Schwefelmangel zeigen sich jetzt auch in Regionen, die davon früher verschont waren, erklärt Prof. Ewald Schnug von der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft in Braunschweig. So sind beispielsweise ganze Felder im Vorharz bei Ilsenburg von den Mangelerscheinungen betroffen.
Prof. Ewald Schnug: "Wenn Sie hier rüberschauen, sehen Sie dort ein Weizenfeld und unregelmäßige hellere Flecken, das ist ein ganz deutlicher Hinweis, das da auch Schwefelmangel vorliegt, und das schlägt sich dann in niedrigeren Erträgen, aber auch in schlechterer Qualität nieder, insbesondere die Backqualität geht zurück."
Vor allem beim Raps, der zum Wachsen besonders viel Schwefel braucht, sind die Symptome deutlich zu erkennen. Typisch sind helle, gelblich marmorierte Blätter, und auch die Blüte zeigt offensichtliche Veränderungen.
Prof. Ewald Schnug: "Die Blütenblätter sind deutlich kleiner und deutlich heller, die können ganz weiß, also so cremeweiß werden."
Später entwickeln die Blüten nur noch Schoten mit wenig oder gar keinen Samen. Für den Landwirt bedeutet das einen geringeren Erntertrag und damit möglicherweise erhebliche finanzielle Einbußen.
Prof. Ewald Schnug: "Wenn wir davon ausgehen, dass das 100 ha sind, 50 Prozent Ertragsverlust wird er haben, rechnen wir mal, vier Tonnen hätte er haben können, er bekommt nur zwei Tonnen, dann wären das bei aktuellen Weltmarktpreisen etliche zehntausend Mark, auf dieser Fläche bis zu 80.000 Mark."
Auf den Feldern von Landwirt Ferdinand Berkelmann aus Hachum im Kreis Wolfenbüttel wird schon seit Jahren mit Schwefel nachgedüngt. Nachdem das Braunkohlekraftwerk Buschhaus saniert wurde, reichte der Schwefelanteil in der Luft für das Wachstum der Pflanzen nicht mehr aus.
Ferdinand Berkelmann: Das fing circa an vor 5 Jahren, da konnte man die ersten Mangelsymptome im Weizen und im Raps feststellen und man fragte sich erst mal, was ist das überhaupt, weil man kannte das Symptom überhaupt nicht, und seitdem müssen wir Schwefel düngen."
Von Umweltschützern wird das oft nicht gern gesehen. Nach dem Nitratproblem schaffe man sich nun ein Sulfatproblem, bemängeln sie. Doch Prof. Schnug kann diese Bedenken zerstreuen. Denn Schwefel käme schließlich auch als natürlicher Stoff in der Natur vor. Beispielsweise in den Gipsquellen des Harzes, die große Mengen Sulfat mit dem Wasser in die Täler spülen würden.
Prof. Ewald Schnug: "Und gemessen an dem, was die Landwirtschaft an Sulfat wieder zuführt in Form von Dünger, gemessen an dem, was vorher in die Atmosphäre emittiert wurde als Schadstoff, ist die Landwirtschaft ein ganz kleiner Konsument an Schwefel, ökologisch völlig unbedenklich."
Nachteile tragen aber nicht nur die Landwirte davon, auch die Imker sind betroffen, denn Raps z.B. gehört zu den wichtigsten Bienenweiden. Doch die kleinen Tiere meiden die weißen Blüten des Rapses, weil sie glauben, dort keinen Nektar mehr zu finden. Aber genau den braucht die Biene, um wieder genug Treibstoff für den Weiterflug zu bekommen. Auch Zuckerrüben, Kartoffeln und Spargel brauchen den wachstumsfördernden Schwefel. Ist dieser nicht in ausreichender Menge vorhanden, so erklärt Prof. Schnug, merkt das auch der Verbraucher. Denn der Schwefel beeinflusst den Geschmack.
Prof. Ewald Schnug: "Das kann jeder Hörer mal ausprobieren, wenn er Rettich anpflanzt und den mit Schwefel düngt, dann bekommt er einen erheblich schärferen Rettich, als er ihn ohne Schwefel gehabt hätte."
Prof. Ewald Schnug: "Wenn Sie hier rüberschauen, sehen Sie dort ein Weizenfeld und unregelmäßige hellere Flecken, das ist ein ganz deutlicher Hinweis, das da auch Schwefelmangel vorliegt, und das schlägt sich dann in niedrigeren Erträgen, aber auch in schlechterer Qualität nieder, insbesondere die Backqualität geht zurück."
Vor allem beim Raps, der zum Wachsen besonders viel Schwefel braucht, sind die Symptome deutlich zu erkennen. Typisch sind helle, gelblich marmorierte Blätter, und auch die Blüte zeigt offensichtliche Veränderungen.
Prof. Ewald Schnug: "Die Blütenblätter sind deutlich kleiner und deutlich heller, die können ganz weiß, also so cremeweiß werden."
Später entwickeln die Blüten nur noch Schoten mit wenig oder gar keinen Samen. Für den Landwirt bedeutet das einen geringeren Erntertrag und damit möglicherweise erhebliche finanzielle Einbußen.
Prof. Ewald Schnug: "Wenn wir davon ausgehen, dass das 100 ha sind, 50 Prozent Ertragsverlust wird er haben, rechnen wir mal, vier Tonnen hätte er haben können, er bekommt nur zwei Tonnen, dann wären das bei aktuellen Weltmarktpreisen etliche zehntausend Mark, auf dieser Fläche bis zu 80.000 Mark."
Auf den Feldern von Landwirt Ferdinand Berkelmann aus Hachum im Kreis Wolfenbüttel wird schon seit Jahren mit Schwefel nachgedüngt. Nachdem das Braunkohlekraftwerk Buschhaus saniert wurde, reichte der Schwefelanteil in der Luft für das Wachstum der Pflanzen nicht mehr aus.
Ferdinand Berkelmann: Das fing circa an vor 5 Jahren, da konnte man die ersten Mangelsymptome im Weizen und im Raps feststellen und man fragte sich erst mal, was ist das überhaupt, weil man kannte das Symptom überhaupt nicht, und seitdem müssen wir Schwefel düngen."
Von Umweltschützern wird das oft nicht gern gesehen. Nach dem Nitratproblem schaffe man sich nun ein Sulfatproblem, bemängeln sie. Doch Prof. Schnug kann diese Bedenken zerstreuen. Denn Schwefel käme schließlich auch als natürlicher Stoff in der Natur vor. Beispielsweise in den Gipsquellen des Harzes, die große Mengen Sulfat mit dem Wasser in die Täler spülen würden.
Prof. Ewald Schnug: "Und gemessen an dem, was die Landwirtschaft an Sulfat wieder zuführt in Form von Dünger, gemessen an dem, was vorher in die Atmosphäre emittiert wurde als Schadstoff, ist die Landwirtschaft ein ganz kleiner Konsument an Schwefel, ökologisch völlig unbedenklich."
Nachteile tragen aber nicht nur die Landwirte davon, auch die Imker sind betroffen, denn Raps z.B. gehört zu den wichtigsten Bienenweiden. Doch die kleinen Tiere meiden die weißen Blüten des Rapses, weil sie glauben, dort keinen Nektar mehr zu finden. Aber genau den braucht die Biene, um wieder genug Treibstoff für den Weiterflug zu bekommen. Auch Zuckerrüben, Kartoffeln und Spargel brauchen den wachstumsfördernden Schwefel. Ist dieser nicht in ausreichender Menge vorhanden, so erklärt Prof. Schnug, merkt das auch der Verbraucher. Denn der Schwefel beeinflusst den Geschmack.
Prof. Ewald Schnug: "Das kann jeder Hörer mal ausprobieren, wenn er Rettich anpflanzt und den mit Schwefel düngt, dann bekommt er einen erheblich schärferen Rettich, als er ihn ohne Schwefel gehabt hätte."