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Schweigeminute vor WM-Quali
Ärger um Gedenken

In der WM-Qualifikation zwischen Australien und Saudi Arabien ist es zu Irritationen gekommen. Vor dem Spiel wurde, wie in vielen anderen Stadien weltweit, eine Schweigeminute für die Opfer der Terroranschläge in Großbritannien eingelegt. Alle machten mit, nur nicht die saudischen Spieler.

Von Jonas Panning | 08.06.2017
    Ein saudischer Spieler trauert um König Abdullah bei der Handball-WM 2015.
    Ein saudischer Spieler trauert um König Abdullah bei der Handball-WM 2015. (Imago)
    Auf Fernsehbildern vom WM-Quali-Spiel in Australien ist zu sehen wie sich am Anstoßkreis die australischen Nationalspieler Arm in Arm und das Schiedsrichtergespann zu der Gedenkminute aufgestellt haben und innehalten.

    Währenddessen verteilen sich die Akteure aus Saudi-Arabien in ihrer Spielfeldhälfte und warten auf den Anpfiff – einige lockern ihre Muskulatur. Andere haben die Arme auf dem Rücken verschränkt. Im Stadion in Adelaide kehrt Ruhe ein.

    Bilder erinnerten an den gestorbenen saudischen König

    Laut der Zeitung "Sydney Morning Herald" hatten sich die Saudis vor dem Spiel bereit erklärt, der Toten zu gedenken. Eine Schweigeminute stünde aber nicht im Einklang mit ihrer Kultur, so Vertreter des Teams.
    Bei der Handball-WM vor zwei Jahren hatten sich die Spieler aus Saudi-Arabien noch anders verhalten. Damals war der saudische König Abdullah gestorben. Vor der Vorrundenpartie gegen Deutschland entrollten die saudischen Spieler zwei Bilder ihres Königs und gedachten ihm in einer Schweigeminute.