Pasch: Vor fast zwei Monaten hat die Weltgesundheitsorganisation WHO zum ersten Mal nach 30 Jahren die höchste Influenza-Gefahrenstufe, nämlich sechs, ausgerufen. Die Gesundheitsexperten befürchten eine weltweite Pandemie mit dem Schweinegrippe-Virus H1N1. Die Behörden hierzulande haben inzwischen Impfstoffe geordert, um vorsorglich vor der Grippe impfen zu können. In diesen Tagen beginnen erste klinische Tests des Wirkstoffs, der dann in die Produktion gehen soll. Ab Ende September könnten dann die Massenimpfungen beginnen. Alles ganz nach Plan, sagte mir vor der Sendung der Hannoveraner Virologe Professor Reinhold Schmidt, Direktor der Klinik für Immunologie und Rheumatologie der Medizinischen Hochschule. Ich fragte ihn, wie sich denn die Prüfverfahren beim Impfstoff gegen die Schweinegrippe gegenüber der saisonalen Grippe unterschieden?
Schmidt: Bei der normalen saisonalen Grippe haben wir eine Mischung von Antigenen, also von Eiweißen, die sich aus dem Verlauf und der Verbreitung der jeweiligen Grippe-Erreger jeweils aus dem letzten Jahr zusammensetzt. All das wird, da kommen Experten zusammen und definieren dies neu. Jetzt haben wir praktisch einen Grippeerreger, ein Grippevirus, gegen das ganz definiert ein neuer Impfstoff hergestellt wird.
Pasch: Wie ist denn dieser Impfstoff zusammengesetzt?
Schmidt: Wir haben die beiden typischen Komponenten eines Grippevirus’, dieses Hämagglutinin, das ist dieses bindende Eiweiß, und ein Enzym, die Neuraminidase – und aus den beiden sind Sequenzen, sind Anteile genommen worden, gegen die immunisiert wurde.
Pasch: Jetzt gibt es die ersten klinischen Tests. Was brauchen Sie an Informationen, um auch diesen Wirkstoff so einzusetzen, dass er wirkt?
Schmidt: Die Tests, die jetzt laufen, sind natürlich darauf gerichtet, nach der Verträglichkeit zu gucken – das ist die eine Sache. Und die andere ist, zu sehen, dass Antikörper gebildet werden. Das sind die beiden Hauptmerkmale, nach denen ein Impfstoff jetzt in dieser frühen Phase beurteilt wird.
Pasch: Welche Risiken untersuchen Sie, welche Nebenwirkungen erwarten Sie?
Schmidt: Ja, das übliche, wo man nach Temperaturen, lokalen Reaktionen guckt und so weiter, das wird hier auch geschaut werden.
Pasch: Kritiker meinen ja, so ein rudimentär getesteter Impfstoff soll Millionen schützen. Er könnte eigentlich mehr schaden als nützen.
Schmidt: Das seh’ ich anders. Denn tatsächlich ist es ja so: Die Verfahren, die hier zum Zuge kommen sind die gleichen, die man sonst einsetzt. Die Testung wird sicher nicht so ganz ausführlich langfristig sein, wie man sie sonst durchführt, aber wird ja denselben Kriterien letztlich von den Anforderung eines Arzneimittels unterliegen. Insofern seh’ ich da kein Problem.
Pasch: Welche Erwartungen haben Sie denn an den Test?
Schmidt: Die Tatsache, dass wir dort Antikörperbildungen sehen bei guter Verträglichkeit. Das würde ich sehen, so erwarten, wie wir das bei den anderen normalen Grippe-Impfstoffen auch sehen.
Pasch: Gibt es nicht schon eine Schutzimpfung, auch für Risikogruppen? Gegen auch diese saisonale Grippe oder auch gegen die neue Grippe, die Schweinegrippe?
Schmidt: Sie spielen jetzt auf die Lungenbakterien, die Pneumokokken an. Dies ist sicher eine sehr wichtige Schutzimpfung für Risikopatienten und gerade Patienten oder Normalpersonen mit Atemwegsinfektionen. Aber sie schützt natürlich nicht gegen diese Erreger. Sie schützt allerdings zusätzlich, wenn gerade auf dem Boden von Virusinfektionen sich diese Lungenbakterien ausbreiten. Und dieses unabhängig davon, allen solchen Leuten zu empfehlen, die chronisch krank sind, älter sind oder an Atemwegsinfektionen zu leiden haben.
Pasch: Soweit der Grippe-Kenner Professor Reinhold Schmidt aus Hannover.
Schmidt: Bei der normalen saisonalen Grippe haben wir eine Mischung von Antigenen, also von Eiweißen, die sich aus dem Verlauf und der Verbreitung der jeweiligen Grippe-Erreger jeweils aus dem letzten Jahr zusammensetzt. All das wird, da kommen Experten zusammen und definieren dies neu. Jetzt haben wir praktisch einen Grippeerreger, ein Grippevirus, gegen das ganz definiert ein neuer Impfstoff hergestellt wird.
Pasch: Wie ist denn dieser Impfstoff zusammengesetzt?
Schmidt: Wir haben die beiden typischen Komponenten eines Grippevirus’, dieses Hämagglutinin, das ist dieses bindende Eiweiß, und ein Enzym, die Neuraminidase – und aus den beiden sind Sequenzen, sind Anteile genommen worden, gegen die immunisiert wurde.
Pasch: Jetzt gibt es die ersten klinischen Tests. Was brauchen Sie an Informationen, um auch diesen Wirkstoff so einzusetzen, dass er wirkt?
Schmidt: Die Tests, die jetzt laufen, sind natürlich darauf gerichtet, nach der Verträglichkeit zu gucken – das ist die eine Sache. Und die andere ist, zu sehen, dass Antikörper gebildet werden. Das sind die beiden Hauptmerkmale, nach denen ein Impfstoff jetzt in dieser frühen Phase beurteilt wird.
Pasch: Welche Risiken untersuchen Sie, welche Nebenwirkungen erwarten Sie?
Schmidt: Ja, das übliche, wo man nach Temperaturen, lokalen Reaktionen guckt und so weiter, das wird hier auch geschaut werden.
Pasch: Kritiker meinen ja, so ein rudimentär getesteter Impfstoff soll Millionen schützen. Er könnte eigentlich mehr schaden als nützen.
Schmidt: Das seh’ ich anders. Denn tatsächlich ist es ja so: Die Verfahren, die hier zum Zuge kommen sind die gleichen, die man sonst einsetzt. Die Testung wird sicher nicht so ganz ausführlich langfristig sein, wie man sie sonst durchführt, aber wird ja denselben Kriterien letztlich von den Anforderung eines Arzneimittels unterliegen. Insofern seh’ ich da kein Problem.
Pasch: Welche Erwartungen haben Sie denn an den Test?
Schmidt: Die Tatsache, dass wir dort Antikörperbildungen sehen bei guter Verträglichkeit. Das würde ich sehen, so erwarten, wie wir das bei den anderen normalen Grippe-Impfstoffen auch sehen.
Pasch: Gibt es nicht schon eine Schutzimpfung, auch für Risikogruppen? Gegen auch diese saisonale Grippe oder auch gegen die neue Grippe, die Schweinegrippe?
Schmidt: Sie spielen jetzt auf die Lungenbakterien, die Pneumokokken an. Dies ist sicher eine sehr wichtige Schutzimpfung für Risikopatienten und gerade Patienten oder Normalpersonen mit Atemwegsinfektionen. Aber sie schützt natürlich nicht gegen diese Erreger. Sie schützt allerdings zusätzlich, wenn gerade auf dem Boden von Virusinfektionen sich diese Lungenbakterien ausbreiten. Und dieses unabhängig davon, allen solchen Leuten zu empfehlen, die chronisch krank sind, älter sind oder an Atemwegsinfektionen zu leiden haben.
Pasch: Soweit der Grippe-Kenner Professor Reinhold Schmidt aus Hannover.