Einige hundert bis zu tausend der 6500 öffentlichen Bäder seien wegen Personalmangels oder zu hoher Kosten teilweise geschlossen oder könnten nicht die vollen Öffnungszeiten anbieten, sagte Christian Kuhn, Sprecher der Bäderallianz, in Berlin. Zugleich seien Bäder wichtiger denn je, weil immer mehr Kinder schlecht oder gar nicht schwimmen könnten. Nötig sei eine große gesellschaftliche und auch finanzielle Unterstützung.
Die Bäderallianz verwies auf eine Studie von 2022, nach der die Zahl der achtjährigen Kinder, die nicht schwimmen können, von 10 auf 20 Prozent gestiegen sei. Auch der Schulsport sei auf funktionierende Schwimmbäder angewiesen. Inzwischen müssten oft Vereine Schwimmbäder mit ehrenamtlichen Helfern betreiben, dabei sei das eigentlich die "Pflichtaufgabe der Kommunen".
Viele Bäder veraltet
Die Bäderallianz forderte zum einen die umfangreiche Sanierung vieler veralteter Bäder. Viele klassische Bäder seien in den Bauphasen zwischen 1960 und 1975 sowie zwischen 1976 und 1992 entstanden und würden den Sportbedürfnissen der modernen Gesellschaft nur noch teilweise gerecht.
Mehr Respekt für das Personal gefordert
Für die Gewinnung des Badepersonals müsse es neue Wege wie zusätzliche Qualifikationen, mehr Quereinstieg, mehr Ausbildung und vor allem mehr Wertschätzung geben, forderte die Bäderallianz. Nach Schätzungen fehlten aktuell 2.500 Bademeister und Schwimmmeisterinnen. Nötig seien auch technische Hilfsmittel wie Videoüberwachung in Verbindung mit künstlicher Intelligenz, etwa um Massenschlägereien zu verhindern und zu ahnden.
Diese Nachricht wurde am 27.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.