Archiv

Schwimmerin zu Olympia 2020 in Tokio
"Man wusste vorher, dass es sehr warm sein wird"

Bei den olympischen Freiwasser-Schwimmwettbewerben in Tokio werden hohe Wassertemperaturen erwartet. Bei Testwettkämpfen wurden 30,5 Grad gemessen - ein halbes Grad unter dem zulässigen Höchstwert. Auf solche Temperaturen reagiere jede anders, sagte Schwimmerin Sarah Köhler im Dlf.

Sarah Köhler im Gespräch mit Astrid Rawohl |
Sarah Köhler hat bei der Schwimm-WM 2019 in Südkorea einen 32 Jahre alten deutschen Rekord geknackt,
Sarah Köhler hat bei der Schwimm-WM 2019 in Südkorea einen 32 Jahre alten deutschen Rekord geknackt, (picture alliance / dpa / Bernd Thissen)
Sie selbst startet bei den Olympischen Spielen in Japan im kommenden Jahr zwar in den Becken-Wettbewerben, die deutsche Schwimmerin Sarah Köler hat aber auch viel Erfahrung im Freiwasser-Schwimmen. "Ich würde nicht sagen, dass es eine Optimal-Temperatur gibt", sagte die 15-Jährige, die 2019 Vizeweltmeisterin über 1500 Meter wurde, in der Sendung "Sport am Sonntag".
Wie Freiwasser-Schwimmerinnen und -Schwimmer auf Wassertemperaturen reagierten, sei individuell sehr unterschiedlich und hänge von vielen Faktoren ab - unter anderem auch von der Außentemperatur: Bei 40 Grad Außentemperatur sei das Empfinden der Wassertemperatur anders als bei 15 Grad.
"Es kommt immer auf den Typ an"
Generell überhitze bei warmem Wasser der Körper etwas leichter, so Köhler, "aber auch da kommt es immer auf den Typ an". Ein Kollaps könne auch bei niedrigeren Temperaturen passieren, sagte die Sportlerin und verwies auf einen Fall während der EM 2014 in Berlin. Um die Sicherheit für die Schwimmerinnen und Schwimmer zu gewährleisten, gebe es Begleitboote.
Einer Verlegung der Freiwasser-Schwimmwettbewerbe bei den Olympischen Spielen 2020 steht Sarah Köhler skeptisch gegenüber. "Die Gegebenheiten sind so wie sie sind", sagte sie im Dlf. Man habe vorher gewusst, dass es sehr warm sein wird. Auch wenn man die Wassertemperaturen vielleicht nicht in dieser Höhe voraussehen konnte: "Es ist so, wie es ist und darauf muss sich jetzt jeder einstellen."
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.