Wiedervereinigung
SED-Opferbeauftragte würdigt ostdeutsche Bevölkerung - Historiker: Mitnichten stand damals die gesamte DDR-Gesellschaft auf

Die SED-Opferbeauftragte des Bundestags, Zupke, hat die Rolle der damaligen ostdeutschen Bevölkerung auf dem Weg zur Wiedervereinigung gewürdigt.

    Das Bild zeigt Evelyn Zupke vor der blauen Wand der Bundespressekonferenz.
    Evelyn Zupke, SED-Opferbeauftragte beim Deutschen Bundestag (Kay Nietfeld / dpa / Kay Nietfeld)
    Der 3. Oktober sei für sie ein Tag des Glücks und der Dankbarkeit, sagte Zupke dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Ihr sei es wichtig, dass man gerade an einem solchen Tag die Menschen nicht aus dem Blick verliere, die in der DDR für Freiheit und Selbstbestimmung gekämpft hätten. Ohne sie hätte es keine friedliche Revolution und keine Deutsche Einheit gegeben. Der Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk hob im NDR-Hörfunk hervor, seit 35 Jahren werde geflissentlich übersehen, dass die Freiheitsrevolution gegen den Kommunismus die Angelegenheit einer Minderheit gewesen sei. Mitnichten sei damals die gesamte DDR-Gesellschaft aufgestanden. Für viele sei die Freiheit somit ein Geschenk gewesen, für das sie nichts tun mussten. Leider sei es in der Geschichte so, dass man mit Geschenken achtlos umgehe, führte Kowalczuk mit Blick auf die laut Umfragen häufig geäußerte Unzufriedenheit vieler Bürger aus.
    Diese Nachricht wurde am 03.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.