Orkney, eine Inselgruppe im Norden Schottlands. Träge dümpelt ein seltsames Ungetüm in der Dünung: 180 Meter lang, vier Meter Durchmesser - eine überdimensionale Seeschlange aus Metall. Es ist Pelamis, der Prototyp für ein Wellenkraftwerk.
"Die Maschine besteht aus fünf Segmenten, die durch Gelenke miteinander verbunden sind. Bei Seegang bewegen sich diese Segmente relativ zueinander. Dabei treiben sie Hydraulikpumpen an, die im Inneren der Maschine stecken. Über Generatoren erzeugen diese Hydraulikpumpen dann Strom."
Amaan Lafayette arbeitet für den britischen Zweig des Energieversorgers E.ON. Seit letztem Oktober testet das Unternehmen einen Pelamis-Prototyp in der Nordsee vor Schottland. Die Seeschlange ist über ein Drahtseil am Meeresboden verankert. Ein Unterseekabel leitet den Strom an Land. Geeignet ist das Konzept für große Wassertiefen - dort ist mehr Energie zu ernten als in den flachen Gewässern in unmittelbarer Küstennähe, wo sich die Wellen in der Brandung brechen und einen Teil ihrer Energie verlieren.
"Wir suchten nach einer Anlage, deren Leistung hoch genug ist, um damit nennenswert Strom zu erzeugen. Genau das schafft die Seeschlange, sie liefert immerhin ein Megawatt an Spitzenleistung. Ein zweiter Vorteil: Wenn wir die Maschine warten oder reparieren wollen, müssen wir das nicht auf hoher See tun. Stattdessen können wir sie einfach in einen geschützten Hafen schleppen, dort geht das viel besser."
Bislang seien die Tests sehr gut verlaufen, sagt Lafayette. Allerdings haben die Ingenieure ihre Seeschlange bisher nur bei moderaten Wellenhöhen getestet, maximal 3,5 Meter. Bei höherem Seegang haben sie die Anlage in den sicheren Hafen geschleppt. Die Nagelprobe steht im kommenden Herbst und Winter an.
Dann wollen die Experten testen, ob Pelamis einem handfesten Sturm mit hohen Wellen trotzen kann. Unter einem Riesenbrecher, so die Idee, soll das Gerät einfach durchtauchen, sodass es nur einen Bruchteil der Wucht abbekommt. Geht das Konzept nicht auf, könnten die Wellen die Seeschlange beschädigen oder sogar in Stücke hauen. Doch Lafayette gibt sich optimistisch.
"Der Hersteller hat eine Menge Arbeit investiert, um die Anlage möglichst robust zu bauen: erst Tests in Schwimmtanks, dann ein Modell im Maßstab eins zu sieben, nun der Prototyp in Originalgröße. Also: Wir sind zuversichtlich, dass die Anlage auch harschen Seegang überstehen wird."
Sollte Pelamis die Nagelprobe bestehen, ist schon die nächste Stufe geplant: ein regelrechter Seeschlangenpark.
"Wir sind recht zuversichtlich, den Park Ende 2015 in Betrieb nehmen zu können, mit einer ersten Ausbaustufe aus sechs bis zwölf Anlagen."
Am Ende sollen es sogar bis zu 60 Metallmonster sein, die vor der britischen Küste auf- und abwogen und gemeinschaftlich Strom erzeugen. Bleibt die Frage nach den Kosten. Denn noch ist die Technik im Prototypstadium und damit zu teuer für den kommerziellen Einsatz. Doch Amaan Lafayette geht davon aus, dass sie in absehbarer Zeit billiger werden wird.
"Um das Jahr 2020 könnte eine Massenproduktion einsetzen. Damit dürften die Kosten runtergehen. Dann hoffen wir, dass die Technologie genauso wirtschaftlich ist wie die Offshore-Windenergie."
"Die Maschine besteht aus fünf Segmenten, die durch Gelenke miteinander verbunden sind. Bei Seegang bewegen sich diese Segmente relativ zueinander. Dabei treiben sie Hydraulikpumpen an, die im Inneren der Maschine stecken. Über Generatoren erzeugen diese Hydraulikpumpen dann Strom."
Amaan Lafayette arbeitet für den britischen Zweig des Energieversorgers E.ON. Seit letztem Oktober testet das Unternehmen einen Pelamis-Prototyp in der Nordsee vor Schottland. Die Seeschlange ist über ein Drahtseil am Meeresboden verankert. Ein Unterseekabel leitet den Strom an Land. Geeignet ist das Konzept für große Wassertiefen - dort ist mehr Energie zu ernten als in den flachen Gewässern in unmittelbarer Küstennähe, wo sich die Wellen in der Brandung brechen und einen Teil ihrer Energie verlieren.
"Wir suchten nach einer Anlage, deren Leistung hoch genug ist, um damit nennenswert Strom zu erzeugen. Genau das schafft die Seeschlange, sie liefert immerhin ein Megawatt an Spitzenleistung. Ein zweiter Vorteil: Wenn wir die Maschine warten oder reparieren wollen, müssen wir das nicht auf hoher See tun. Stattdessen können wir sie einfach in einen geschützten Hafen schleppen, dort geht das viel besser."
Bislang seien die Tests sehr gut verlaufen, sagt Lafayette. Allerdings haben die Ingenieure ihre Seeschlange bisher nur bei moderaten Wellenhöhen getestet, maximal 3,5 Meter. Bei höherem Seegang haben sie die Anlage in den sicheren Hafen geschleppt. Die Nagelprobe steht im kommenden Herbst und Winter an.
Dann wollen die Experten testen, ob Pelamis einem handfesten Sturm mit hohen Wellen trotzen kann. Unter einem Riesenbrecher, so die Idee, soll das Gerät einfach durchtauchen, sodass es nur einen Bruchteil der Wucht abbekommt. Geht das Konzept nicht auf, könnten die Wellen die Seeschlange beschädigen oder sogar in Stücke hauen. Doch Lafayette gibt sich optimistisch.
"Der Hersteller hat eine Menge Arbeit investiert, um die Anlage möglichst robust zu bauen: erst Tests in Schwimmtanks, dann ein Modell im Maßstab eins zu sieben, nun der Prototyp in Originalgröße. Also: Wir sind zuversichtlich, dass die Anlage auch harschen Seegang überstehen wird."
Sollte Pelamis die Nagelprobe bestehen, ist schon die nächste Stufe geplant: ein regelrechter Seeschlangenpark.
"Wir sind recht zuversichtlich, den Park Ende 2015 in Betrieb nehmen zu können, mit einer ersten Ausbaustufe aus sechs bis zwölf Anlagen."
Am Ende sollen es sogar bis zu 60 Metallmonster sein, die vor der britischen Küste auf- und abwogen und gemeinschaftlich Strom erzeugen. Bleibt die Frage nach den Kosten. Denn noch ist die Technik im Prototypstadium und damit zu teuer für den kommerziellen Einsatz. Doch Amaan Lafayette geht davon aus, dass sie in absehbarer Zeit billiger werden wird.
"Um das Jahr 2020 könnte eine Massenproduktion einsetzen. Damit dürften die Kosten runtergehen. Dann hoffen wir, dass die Technologie genauso wirtschaftlich ist wie die Offshore-Windenergie."