
"Am besten setzt Du Dich auf den Ball mit dem Rücken zu mir, gut, ok, nimmst jeweils in die rechte und linke Hand einen Stab, gut, ok."
Universitätsklinik Bonn, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie. Dagmar Erler, die leitende Physiotherapeutin der Uniklinik Bonn.
"Dann wird erst das Becken ausgeglichen, dass Du nicht voll im Hohlkreuz sitzt."
Sie macht mit Skoliose-Patientin Rafaela, 14 Jahre alt, eine Übung auf einem Sitzball.
"Das wird bei Skoliose-Patienten eingesetzt, weil es bei Skoliose-Patienten gerade um die Aufrichtung der Wirbelsäule geht. Denn wir haben ja auf der verkrümmten Seite entweder zu lang gewordene Muskulatur, die in einen hohen Dehnzustand kommt oder eben sehr verkürzte Muskulatur. Beide sind nicht mehr kräftig und dadurch entsteht Muskeldysbalance."
Meistens sind Mädchen im Pubertätsalter betroffen, wie Rafaela.
"Eigentlich merk ich das gar nicht. Es ist einfach so, dass ich zwischendurch Rückenschmerzen hab, beim längeren Sitzen halt. Aber ich merk eigentlich nicht, dass ich ne Verbiegung hab."
Oft fällt Eltern oder Lehrern nur zufällig auf, dass ein Kind ein schiefes Becken hat oder die Schultern ungleich hochstehen. Bei Rafaela achtete die Mutter darauf, sie kam mit elf Jahren zum ersten Mal in die Skoliose-Sprechstunde der Bonner Uniklinik. Seitdem geht sie zur Krankengymnastik und übt zuhause regelmäßig.
In leichten Fällen reichen diese Übungen zum Muskelaufbau. Ist die Skoliose stärker ausgeprägt, muss zusätzlich 23 Stunden am Tag ein Korsett getragen werden, damit die Verbiegung der Wirbelsäule in der Wachstumsphase nicht schlimmer wird. Thomas Randau, Assistenzarzt der Skoliose-Sprechstunde:
"Über die Korsettversorgung wird nicht nur eine passive Stütze erreicht, sondern die Korsetts, die heute angepasst werden haben eine aktive Komponente, indem sie den Patienten ermahnen, sich aus der Krümmung und aus der Rotation der Wirbelsäule aktiv herauszubewegen und damit genau die Muskelpartien ansprechen, die der Krümmung entgegenwirken."
Rafaela trägt seit drei Jahren ein Korsett.
"Das ist unter meinem T-Shirt. Das ist aus hartem Material und da gibt es bestimmte Punkte, da drückt das dann, dass meine Wirbelsäule wieder grade wird. Das hilft zur Aufrichtung und da kann man sich verschiedene Muster aussuchen. Ich hab Schmetterlinge drauf, lachen."
Für junge Mädchen sicher nicht einfach, so offen damit umzugehen wie Rafaela. Doch gerade in dieser Wachstumsphase nimmt die seitliche Verkrümmung der Wirbelsäule zu und bleibt dann ein Leben lang so. Diese dauerhafte Fehlstellung begünstigt eine vorzeitige Abnutzung der Wirbelsäule und kann später zu Rückenproblemen führen.
Doch genau da liegt das Dilemma: Handeln muss man früh, denn nur etwa bis zum 16. Lebensjahr ist die Wirbelsäule relativ biegsam und ein Korsett kann mindestens eine Verschlechterung verhindern.
Deshalb ist es so wichtig, dass gerade in diesem Alter eine Skoliose erkannt und behandelt wird. Dr. Robert Pflugmacher, Leiter Schwerpunkt Wirbelsäulenchirurgie der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie der Uniklinik Bonn:
"Die meisten, wenn man es früh erkennt, in Bonn klappt das gut, werden von den Niedergelassenen geschickt. Dann kommt man oft mit Korsettbehandlung hin. Auf der andern Seite sind einige Fälle so schlimm, auch mit Korsettbehandlung nicht hinzukriegen, dass wir uns entscheiden, diese Patienten zu operieren. Man muss schon sagen, dass fünf bis zehn Prozent der Patienten dann operiert werden müssen."
Universitätsklinik Bonn, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie. Dagmar Erler, die leitende Physiotherapeutin der Uniklinik Bonn.
"Dann wird erst das Becken ausgeglichen, dass Du nicht voll im Hohlkreuz sitzt."
Sie macht mit Skoliose-Patientin Rafaela, 14 Jahre alt, eine Übung auf einem Sitzball.
"Das wird bei Skoliose-Patienten eingesetzt, weil es bei Skoliose-Patienten gerade um die Aufrichtung der Wirbelsäule geht. Denn wir haben ja auf der verkrümmten Seite entweder zu lang gewordene Muskulatur, die in einen hohen Dehnzustand kommt oder eben sehr verkürzte Muskulatur. Beide sind nicht mehr kräftig und dadurch entsteht Muskeldysbalance."
Meistens sind Mädchen im Pubertätsalter betroffen, wie Rafaela.
"Eigentlich merk ich das gar nicht. Es ist einfach so, dass ich zwischendurch Rückenschmerzen hab, beim längeren Sitzen halt. Aber ich merk eigentlich nicht, dass ich ne Verbiegung hab."
Oft fällt Eltern oder Lehrern nur zufällig auf, dass ein Kind ein schiefes Becken hat oder die Schultern ungleich hochstehen. Bei Rafaela achtete die Mutter darauf, sie kam mit elf Jahren zum ersten Mal in die Skoliose-Sprechstunde der Bonner Uniklinik. Seitdem geht sie zur Krankengymnastik und übt zuhause regelmäßig.
In leichten Fällen reichen diese Übungen zum Muskelaufbau. Ist die Skoliose stärker ausgeprägt, muss zusätzlich 23 Stunden am Tag ein Korsett getragen werden, damit die Verbiegung der Wirbelsäule in der Wachstumsphase nicht schlimmer wird. Thomas Randau, Assistenzarzt der Skoliose-Sprechstunde:
"Über die Korsettversorgung wird nicht nur eine passive Stütze erreicht, sondern die Korsetts, die heute angepasst werden haben eine aktive Komponente, indem sie den Patienten ermahnen, sich aus der Krümmung und aus der Rotation der Wirbelsäule aktiv herauszubewegen und damit genau die Muskelpartien ansprechen, die der Krümmung entgegenwirken."
Rafaela trägt seit drei Jahren ein Korsett.
"Das ist unter meinem T-Shirt. Das ist aus hartem Material und da gibt es bestimmte Punkte, da drückt das dann, dass meine Wirbelsäule wieder grade wird. Das hilft zur Aufrichtung und da kann man sich verschiedene Muster aussuchen. Ich hab Schmetterlinge drauf, lachen."
Für junge Mädchen sicher nicht einfach, so offen damit umzugehen wie Rafaela. Doch gerade in dieser Wachstumsphase nimmt die seitliche Verkrümmung der Wirbelsäule zu und bleibt dann ein Leben lang so. Diese dauerhafte Fehlstellung begünstigt eine vorzeitige Abnutzung der Wirbelsäule und kann später zu Rückenproblemen führen.
Doch genau da liegt das Dilemma: Handeln muss man früh, denn nur etwa bis zum 16. Lebensjahr ist die Wirbelsäule relativ biegsam und ein Korsett kann mindestens eine Verschlechterung verhindern.
Deshalb ist es so wichtig, dass gerade in diesem Alter eine Skoliose erkannt und behandelt wird. Dr. Robert Pflugmacher, Leiter Schwerpunkt Wirbelsäulenchirurgie der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie der Uniklinik Bonn:
"Die meisten, wenn man es früh erkennt, in Bonn klappt das gut, werden von den Niedergelassenen geschickt. Dann kommt man oft mit Korsettbehandlung hin. Auf der andern Seite sind einige Fälle so schlimm, auch mit Korsettbehandlung nicht hinzukriegen, dass wir uns entscheiden, diese Patienten zu operieren. Man muss schon sagen, dass fünf bis zehn Prozent der Patienten dann operiert werden müssen."