Wer davon träumt, solche herzzerreißenden Dialoge wie in der neuen Telenovela "Braut wider Willen" mit Yvonne Catterfeld zu schreiben, der ist in Potsdam genau richtig - in der ersten Serienschreiberschule Deutschlands. 16 angehende Storyliner - so heißen sie in der Fachsprache - sitzen in einem abgedunkelten Raum, haben sich gerade eine Folge aus "Verbotene Liebe" angesehen und diskutieren über Handlung und Dialoge.
Die 16 Schülerinnen und Schüler kommen aus unterschiedlichen Bereichen. Journalistinnen sind darunter, Politikstudenten, Online-Redakteurinnen, Regisseure. Alle haben sie einige Jahre Berufserfahrung im Medienbereich hinter sich und versprechen sich von der Storyliner-Ausbildung ein zweites Standbein. Einige von ihnen sind aus Liebe zur Serienschreiber-Schule gekommen, aus Liebe zu den Fernsehserien. Ich bin süchtig, bekennt die Politikstudentin Liane Killmann.
"Ich bin da schon sehr leicht zu begeistern und in eine Geschichte hinein zu ziehen. Das ist genau der Beweggrund, warum ich das hier mache, das mit eigenen Geschichten auch zu schaffen, andere süchtig zu machen. "
Auch Kirsten Ittershagen bekennt sich dazu, ein Serien-Junkie zu sein. Die Soziologin ist seit ihrem 15. Lebensjahr süchtig nach amerikanischen Soaps.
"Damals im Privatfernsehen gab es ja nur amerikanische Soaps, habe mich auch während des Studiums damit beschäftigt und meine Diplomarbeit über amerikanische Serien geschrieben."
Die Männer sind in der Minderzahl. Das entspricht dem Image der Soaps, in erster Linie etwas für Mädchen und Frauen zu sein. Thomas Franke hat bislang als freier Drehbuchautor gearbeitet und ist - anders als seine weiblichen Kollegen – kein Fernsehsüchtiger.
"Ich bin hier ein Sonderfall, ich bin gar nicht süchtig, überhaupt nicht, aber was mich interessiert, ist die dramatische Form, die aufs Unendliche angelegt ist, das ist anders als ein Kinofilm, ein spezielles Gebiet. "
Fünf Monate dauert die Ausbildung an der Geschichtenschreiber-Schule von Grundy Ufa in Potsdam. Die ersten zwei Monate gehören der Theorie: Grundkurs Dramaturgie, Entwicklung von Seriencharakteren, Grundkurs Produktion. Nach der Theoriephase folgt eine dreimonatige Praxisphase in den entsprechenden Abteilungen der Grundy Ufa. Für die Theoriephase zahlen die Schülerinnen und Schüler 1500 Euro, das Geld bekommen sie in der Praxisphase als Lohn zurück. Wer die Ausbildung in Potsdam absolvieren will, muss mindestens 25 Jahre alt sein, die Hochschulreife besitzen und zwei Voraussetzungen mitbringen: Kreativität und Teamfähigkeit. Direktorin Anja Weber.
"Teamfähigkeit ist ganz ganz wichtig, weil man als Storyliner die Geschichten im Team erfindet und schreibt, man muss es einfach ertragen, Tag für Tag, wenn es sein muss auch 16 stunden am Tag, mit Leuten zusammen zu sein und zu diskutieren."
Und dies unter einem starken Produktionsdruck. Pro Woche werden etwa zwei Stunden Seriengeschichten geschrieben, die Autoren müssen unter Termindruck arbeiten können. Die Budgets sind begrenzt, die Regeln streng. Trotzdem dabei kreativ zu sein, das ist die Herausforderung. Muss man Fernsehserien lieben, um sie schreiben zu können?
"Man darf sie auf keinen Fall ablehnen, man kann sie lieben, man kann sie nur gut finden. Manchmal ist es ganz gut, wenn man eine gesunde Distanz zu dem Format, zu der Serie entwickelt, das kann nicht schaden, aber man sollte sie auf keinen Fall ablehnen."
Grundy Ufa beschäftigt im Moment 200 feste und freie Autoren, der Bedarf nach weiteren Serienschreibern ist groß, die Chancen stehen gut, nach dem 5monatigen Kurs ein Jobangebot zu bekommen. Über konkrete Verdienstmöglichkeiten spricht Schulleiterin Anja Weber nicht. Nur soviel.
"Man kann davon eine Familie ernähren, und zwar sehr gut. "
Der Siegeszug der Soaps und Telenovelas wird noch eine Zeit anhalten, ist Anja Weber überzeugt. So hoffen die Schülerinnen und Schüler des ersten Jahrgangs darauf, entdeckt zu werden. Kirsten Ittershagen.
"Eigene Serienideen produziere ich relativ viele, ich denke immer, super, das könnte man machen, weil ich sehr inspiriert von amerikanischen Serien, die da auch unglaublichen Erfolg haben, und da wird immer mehr Geld rein gesteckt und viel ausprobiert innerhalb des Formats und ich warte nur darauf, dass jemand auf mich zukommt. "
Die 16 Schülerinnen und Schüler kommen aus unterschiedlichen Bereichen. Journalistinnen sind darunter, Politikstudenten, Online-Redakteurinnen, Regisseure. Alle haben sie einige Jahre Berufserfahrung im Medienbereich hinter sich und versprechen sich von der Storyliner-Ausbildung ein zweites Standbein. Einige von ihnen sind aus Liebe zur Serienschreiber-Schule gekommen, aus Liebe zu den Fernsehserien. Ich bin süchtig, bekennt die Politikstudentin Liane Killmann.
"Ich bin da schon sehr leicht zu begeistern und in eine Geschichte hinein zu ziehen. Das ist genau der Beweggrund, warum ich das hier mache, das mit eigenen Geschichten auch zu schaffen, andere süchtig zu machen. "
Auch Kirsten Ittershagen bekennt sich dazu, ein Serien-Junkie zu sein. Die Soziologin ist seit ihrem 15. Lebensjahr süchtig nach amerikanischen Soaps.
"Damals im Privatfernsehen gab es ja nur amerikanische Soaps, habe mich auch während des Studiums damit beschäftigt und meine Diplomarbeit über amerikanische Serien geschrieben."
Die Männer sind in der Minderzahl. Das entspricht dem Image der Soaps, in erster Linie etwas für Mädchen und Frauen zu sein. Thomas Franke hat bislang als freier Drehbuchautor gearbeitet und ist - anders als seine weiblichen Kollegen – kein Fernsehsüchtiger.
"Ich bin hier ein Sonderfall, ich bin gar nicht süchtig, überhaupt nicht, aber was mich interessiert, ist die dramatische Form, die aufs Unendliche angelegt ist, das ist anders als ein Kinofilm, ein spezielles Gebiet. "
Fünf Monate dauert die Ausbildung an der Geschichtenschreiber-Schule von Grundy Ufa in Potsdam. Die ersten zwei Monate gehören der Theorie: Grundkurs Dramaturgie, Entwicklung von Seriencharakteren, Grundkurs Produktion. Nach der Theoriephase folgt eine dreimonatige Praxisphase in den entsprechenden Abteilungen der Grundy Ufa. Für die Theoriephase zahlen die Schülerinnen und Schüler 1500 Euro, das Geld bekommen sie in der Praxisphase als Lohn zurück. Wer die Ausbildung in Potsdam absolvieren will, muss mindestens 25 Jahre alt sein, die Hochschulreife besitzen und zwei Voraussetzungen mitbringen: Kreativität und Teamfähigkeit. Direktorin Anja Weber.
"Teamfähigkeit ist ganz ganz wichtig, weil man als Storyliner die Geschichten im Team erfindet und schreibt, man muss es einfach ertragen, Tag für Tag, wenn es sein muss auch 16 stunden am Tag, mit Leuten zusammen zu sein und zu diskutieren."
Und dies unter einem starken Produktionsdruck. Pro Woche werden etwa zwei Stunden Seriengeschichten geschrieben, die Autoren müssen unter Termindruck arbeiten können. Die Budgets sind begrenzt, die Regeln streng. Trotzdem dabei kreativ zu sein, das ist die Herausforderung. Muss man Fernsehserien lieben, um sie schreiben zu können?
"Man darf sie auf keinen Fall ablehnen, man kann sie lieben, man kann sie nur gut finden. Manchmal ist es ganz gut, wenn man eine gesunde Distanz zu dem Format, zu der Serie entwickelt, das kann nicht schaden, aber man sollte sie auf keinen Fall ablehnen."
Grundy Ufa beschäftigt im Moment 200 feste und freie Autoren, der Bedarf nach weiteren Serienschreibern ist groß, die Chancen stehen gut, nach dem 5monatigen Kurs ein Jobangebot zu bekommen. Über konkrete Verdienstmöglichkeiten spricht Schulleiterin Anja Weber nicht. Nur soviel.
"Man kann davon eine Familie ernähren, und zwar sehr gut. "
Der Siegeszug der Soaps und Telenovelas wird noch eine Zeit anhalten, ist Anja Weber überzeugt. So hoffen die Schülerinnen und Schüler des ersten Jahrgangs darauf, entdeckt zu werden. Kirsten Ittershagen.
"Eigene Serienideen produziere ich relativ viele, ich denke immer, super, das könnte man machen, weil ich sehr inspiriert von amerikanischen Serien, die da auch unglaublichen Erfolg haben, und da wird immer mehr Geld rein gesteckt und viel ausprobiert innerhalb des Formats und ich warte nur darauf, dass jemand auf mich zukommt. "