"Meine Eltern wünschten, dass ich Arzt würde. Brav, wie ich war, hab ich mich an der Wiener Uni inskribiert, aber lange hab ich nicht studiert."
1926 wurde er geboren, in eine Stadt, die damals das "rote Wien" hieß, die noch den intellektuellen Glanz des Fin de Siècle trug und von den ideologischen Zerreißproben der widerstreitenden Parteien gebeutelt war – nichts davon sollte sich je im Wirken des Künstlers Peter Alexander niederschlagen. Dass er als Schüler durch ausgesprochen gelungene Lehrer-Parodien auffiel – bis hin zur Relegation -, deutete auf ein komödiantisches Talent hin, das er erstmals bei einer Soldaten-Theatergruppe erprobte und nach dem Krieg am Reinhardt-Seminar in Wien erweiterte. Bald schon spielte er an verschiedenen Wiener Theatern, auch Klavier lernte er; in der Marietta-Bar, einem Szenetreff der Wiener Nachkriegsbohème, begleitete er die Lieder des Kabarettisten Helmut Qualtinger. In dieser Zeit wäre noch alles möglich gewesen. Aber Anfang der 50er-Jahre begann mit der ersten Schallplatte die Karriere des Schlagersängers Peter Alexander, begann der Aufstieg im Wirtschaftswunderland Deutschland, begann die schier endlose Folge von Liedern und Filmen, die den eisernen Willen zur Harmlosigkeit in sich trugen.
"Sag' zum Abschied leise Servus."
Der deutsche Schlager kam zum Teil noch aus den produktiven, wild-verrückten 20er-Jahren, büßte aber den Sarkasmus jener Jahre bald ein. Und die Filme outeten ihr Niveau in Titeln wie "Liebe, Jazz und Übermut", "Und sowas muss um acht ins Bett", "Hilfe meine Braut klaut", "Graf Bobby der Schrecken des Wilden Westens". In diesem Business ließen sich notgedrungen viele Talente verheizen, die es woanders besser hätten treffen können. Der Kabarettist Gerhard Bronner warf Peter Alexander allerdings vor, sich allzuschnell diesem leichten Gewerbe anvertraut zu haben, und seine große Kollegin Caterina Valente bedrängte ihn, es wie sie zu machen, sich dem Jazz zu widmen und nach Amerika zu gehen – schließlich war es Frank Sinatra gewesen, der ihn auf die Unterhaltungsbühne gelockt hatte.
In den 60er- und 70er-Jahren, als Peter Alexanders Fernsehshows ganz enorme Einschaltquoten hatten, war ein großer Teil der jungen Generation schon zu den britischen und amerikanischen Hitparaden abgewandert. Die Rolling-Stones-Generation konnte gerade mit dem sauberen Image nichts anfangen, das der jungenhafte Charme und das einwandfreie, von einer langjährigen Ehe getragene Privatleben Peter Alexanders mit sich brachten. Dieses Image wurde oft gegen ihn verwendet, aber die Zeiten, als es für das verhaßte juste Milieu der Wiederaufbaujahre stand, sind nun auch lange vorbei. Immer gab es auch unter denen, die mit der Riege der deutschen Schlagersänger wenig am Hut hatten, Leute, die sich die furchtbarsten Schnulzen antaten, einfach um Peter Alexanders Tanzschritte, seine Bewegungskunst und entwaffnende Mimik zu sehen. Und Robert Gernhardt, der Dichter der neuen Frankfurter Schule, nannte als seinen liebsten deutschen Schlager "Hier ist ein Mensch".
"Ich zähle täglich meine Sorgen."
Am Ende seines Lebens musste Peter Alexander, der Leichtfüßige, das Schicksal von seiner traurigsten Seite kennenlernen, musste den Tod von Frau und Tochter erleben. Nun ist er, 84 Jahre alt, gestorben.
1926 wurde er geboren, in eine Stadt, die damals das "rote Wien" hieß, die noch den intellektuellen Glanz des Fin de Siècle trug und von den ideologischen Zerreißproben der widerstreitenden Parteien gebeutelt war – nichts davon sollte sich je im Wirken des Künstlers Peter Alexander niederschlagen. Dass er als Schüler durch ausgesprochen gelungene Lehrer-Parodien auffiel – bis hin zur Relegation -, deutete auf ein komödiantisches Talent hin, das er erstmals bei einer Soldaten-Theatergruppe erprobte und nach dem Krieg am Reinhardt-Seminar in Wien erweiterte. Bald schon spielte er an verschiedenen Wiener Theatern, auch Klavier lernte er; in der Marietta-Bar, einem Szenetreff der Wiener Nachkriegsbohème, begleitete er die Lieder des Kabarettisten Helmut Qualtinger. In dieser Zeit wäre noch alles möglich gewesen. Aber Anfang der 50er-Jahre begann mit der ersten Schallplatte die Karriere des Schlagersängers Peter Alexander, begann der Aufstieg im Wirtschaftswunderland Deutschland, begann die schier endlose Folge von Liedern und Filmen, die den eisernen Willen zur Harmlosigkeit in sich trugen.
"Sag' zum Abschied leise Servus."
Der deutsche Schlager kam zum Teil noch aus den produktiven, wild-verrückten 20er-Jahren, büßte aber den Sarkasmus jener Jahre bald ein. Und die Filme outeten ihr Niveau in Titeln wie "Liebe, Jazz und Übermut", "Und sowas muss um acht ins Bett", "Hilfe meine Braut klaut", "Graf Bobby der Schrecken des Wilden Westens". In diesem Business ließen sich notgedrungen viele Talente verheizen, die es woanders besser hätten treffen können. Der Kabarettist Gerhard Bronner warf Peter Alexander allerdings vor, sich allzuschnell diesem leichten Gewerbe anvertraut zu haben, und seine große Kollegin Caterina Valente bedrängte ihn, es wie sie zu machen, sich dem Jazz zu widmen und nach Amerika zu gehen – schließlich war es Frank Sinatra gewesen, der ihn auf die Unterhaltungsbühne gelockt hatte.
In den 60er- und 70er-Jahren, als Peter Alexanders Fernsehshows ganz enorme Einschaltquoten hatten, war ein großer Teil der jungen Generation schon zu den britischen und amerikanischen Hitparaden abgewandert. Die Rolling-Stones-Generation konnte gerade mit dem sauberen Image nichts anfangen, das der jungenhafte Charme und das einwandfreie, von einer langjährigen Ehe getragene Privatleben Peter Alexanders mit sich brachten. Dieses Image wurde oft gegen ihn verwendet, aber die Zeiten, als es für das verhaßte juste Milieu der Wiederaufbaujahre stand, sind nun auch lange vorbei. Immer gab es auch unter denen, die mit der Riege der deutschen Schlagersänger wenig am Hut hatten, Leute, die sich die furchtbarsten Schnulzen antaten, einfach um Peter Alexanders Tanzschritte, seine Bewegungskunst und entwaffnende Mimik zu sehen. Und Robert Gernhardt, der Dichter der neuen Frankfurter Schule, nannte als seinen liebsten deutschen Schlager "Hier ist ein Mensch".
"Ich zähle täglich meine Sorgen."
Am Ende seines Lebens musste Peter Alexander, der Leichtfüßige, das Schicksal von seiner traurigsten Seite kennenlernen, musste den Tod von Frau und Tochter erleben. Nun ist er, 84 Jahre alt, gestorben.