Zunächst mal Ruhe bewahren, durch die Körpersprache dem Täter signalisieren. Ich bin keine wehrlose Frau., wenn du mich angreifst wehrt ich mich. Und diese Signale, die man aussendet als Frau, die werden von Täter sehr fein wahrgenommen.
Wichtige Tipps, von denen sich manche Frauen aber nicht angesprochen fühlten.
So richtige Tipps haben sie ja auch nicht gegeben, also nichts, was ich nicht schon gewusst hatte. Nicht alleine über dunkle Wege gehen und auch solche einsameren Gebiete eher melden.
Die Angst bleibt, ich würde sagen, sie ist vielleicht noch ein bisschen größer geworden, durch diese neuen Informationen, die sie gegeben haben. Also ich wusste immer nur, der kommt von hinten mit dem Messer, aber ich wusste nicht, dass der die Frauen immer noch in so abgelegen Stücke mitnimmt.
Gut jetzt hab ich halt ein bisschen mehr Informationen, aber ehrlich gesagt mach ich mir jetzt noch mehr Sorgen weil jetzt angesprochen wurde, dass der oft an U-Bahn Haltestellen und Bushaltestellen steht - Ich muss jetzt auch gleich mit dem Bus fahren.
Das Interesse der Frauen, ihren Bewegungsspielraum zu erhalten ist groß. Dle E-Mail-Listen mit den Angeboten für Selbstverteidigungs- und Behauptungskurse waren sofort voll. Und noch eine andere Überlegung wurde diskutiert;
Ich möchte gerne einen Vorschlag machen, oder eine Anregung. Vielleicht Ist es möglich, einen Begleitservice zu arrangieren, das heißt, ein Mann oder eine Frau, die vielleicht an der Haltestelle Markstraße stehen um möglicherweise Frauen, die an der Haltestelle aussteigen zum Wohnheim begleiten.
Angebot wie diese, gibt es bereits In manchen Wohnhelmen. Allerdings Ist die Nachfrage nach männlichem Begleitschutz nicht so groß wie erwartet:
Also Ich persönlich würde niemand Fremdes nachts anrufen und sagen, kannst du mich bitte abholen und nach Hause bringen. Denn nachher hol ich mir meinen eigenen Vergewaltiger, auch wenn's nicht der Serienvergewaltiger ist.
Dass die Resonanz der Frauen auf die Veranstaltung gemischt Ist, manche sogar durch die zusätzlichen Informationen noch mehr Befürchten haben als vorher beunruhigt Ulrike Leimantzlk von der Bochumer Polizei nicht. Sie betrachtet dies als Teil Ihrer Aufklärungsarbeit:
Ich kann eben auch verstehen, je mehr man darüber spricht und je mehr man auch offen legt, aufklärt, da kommen bei vielen Frauen die Ängste hoch. Aber ich sehe das nicht negativ. Manche Frauen sind vielleicht noch zu offenherzig und zu leichtfertig. Wenn man sich der Gefahr bewusst ist, dann hat man auch die Möglichkeit, sich darauf einzustellen.
(Autorin: Nora Hertel)