
Anlass für diese Empfehlungen ist ein Fall im British Museum in London. Dort waren mehrere historische Objekte aus den Depots verschwunden. Das Museum entließ einen Mitarbeiter, nach britischen Medienberichten handelt es sich um einen Kurator.
Remigiusz Plath vom Arbeitskreis Gebäudemanagement und Sicherheit des Museumsbundes erklärte im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa, einfache Mitarbeiter kämen in der Regel gar nicht in die Depots. Diese Möglichkeit gebe es erst ab einer bestimmten Position. Plath empfahl, den Zugang zu Kunstwerken auch bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in gehobenen Positionen mehr zu reglementieren. "Das bedeutet konkret, dass diese Personen nie alleine ins Depot gehen und immer begleitet werden müssen von Leuten aus einem ganz anderen Bereich." Es müsse ein Vier- oder Sechs-Augen-Prinzip geben.
Stichprobenartige Kontrollen der Museum-Depots
Nach Aussagen des Sicherheitsexperten stellen so große Museum wie das in London die meisten Artefakte und Kunstwerke nicht aus, sondern lagern sie in Depots, die "Hunderte Male größer sind als die Zahl der ausgestellten Stücke". Niemand habe da einen täglichen Überblick. Plath hält deshalb eine regelmäßige Inventur für wichtig. Es müssten auch Sachen angeschaut und inventarisiert werden, die jahrzehntelang nicht ausgestellt worden seien. Er räumte ein, das koste viel Zeit und Geld und nicht jedes Haus könne sich das leisten. Eine Lösung seien dann stichprobenartige Kontrollen. "Etwa einmal im Quartal die Inventarisierung von 100 oder 500 Kunstwerken. Dann wissen alle Mitarbeiter, dass es zu einer Kontrolle kommen kann."
Die aktuellen Vorkommnisse in London sollen nach Angaben des Experten nun im Arbeitskreis für Empfehlungen an die Museen besprochen werden.
Diese Nachricht wurde am 19.08.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.