"Ihr zieht jetzt ein T-Shirt über ein Stück Pappe? Pappe, ja. Damit wir einen ebenen, geraden Untergrund haben, worauf wir drucken können. Das sollte alles gespannt sein, sodass man nicht über Falten drucken muss."
Mitten in einer Kölner Szenebar steht ein junger Mann mit nacktem Oberkörper und bedruckt T-Shirts. Vor ihm offene Farbtöpfe, neben ihm ein Eimer voll Wasser. Seine Mitstreiter verkaufen Shirts und zeigen neugierigen Zuschauern die Drucktechnik. An der Wand lehnen Rahmen in allen Größen. Schablonen mit etlichen Motiven. Die Leute halten sie gegen das Diskolicht und vergleichen. Künstler Wundo Tsjushimura freut sich über das Interesse:
"Die Siebdrucktechnik ist ja eigentlich eine Uralt-Technik, die es schon ein paar Hundert Jahre gibt. Ein Freund von uns hat das dann mal aufgegriffen, der Klaus. Und hat das dann für den Textilsiebdruck quasi aufgebaut hier in Deutschland und hatte in Berlin eine 200 Quadratmeter große Siebdruckstation, Atelier. Aber das war eher sowas wie ein sozialer Künstlertreffpunkt."
Wundae Tsjushimura und seine Kollegen Jonathan Haehn und David Apelido leben in einer Kölner Künstlerkommune. Sie machen Rauminstallationen, Grafik und Lichtkunst. Im "Siebdruck to go" finden alle zusammen:
"Auf Events auf Tanzflächen ja, den Leuten dann sagen, okay, wir drücken Euch Farbe mit einem Muster auf Euer Shirt. Das trocknen wir und dann könnt Ihr direkt damit angezogen weiterziehen. Als Performanceakt, um mal ein bisschen Farbe unter die Menschen zu bringen, finden wir ist es so mit die beste Aktion."
Kunst zum Anziehen und Mitnehmen - das funktioniert und es hat sich rumgesprochen. Wo immer das Trio mit der mobilen Druckstation auftaucht, bildet sich eine regelrechte Menschentraube.
"Wenn dann hier manche auf eine Party kommen, dann steht zum Beispiel auf der Internet-Seite dass hier dann auch noch sowas ist. Und dann kommen vielleicht mehr Leute."
"Ist wahrscheinlich, weil der Eventcharakter noch dazu kommt. Irgendwie, da sind welche, alle stehen drum herum, man kann mitmachen. Das ist schon was Neues, was so'n Trend ist, ja.""
Die Szenedrucker sind deutschlandweit unterwegs – in Clubs oder auf Festivals. Ihre Zuschauer und Kunden drucken am liebsten selbst mit.
Tsjushimura: "Die Leute, die das nicht kennen, haben das innerhalb von kürzester Zeit begriffen, haben dann auch mitgemacht. Und haben sich dann selbst ausgezogen und haben dann auf Partys dann angefangen zu drucken. Und das waren halt Megaevents."
Möglichst unperfekt sollen die Drucke werden, weit weg vom digitalen Einheitsbrei. Genau das scheint den Reiz auszumachen:
"So manche Anziehsachen, die jeder hat – wenn da halt noch was anderes drauf ist, sieht das dann cool aus. Und ich finde das einfach cool, weil man sich da auch selber so seine Sachen aussuchen kann. Ist halt billiger als im Laden und es macht auch einfach Spaß.
"Mit Farbe ist natürlich auch dreckig – hat so einen 'dirty touch' wenn man das macht. Kein Druck sieht genauso aus wie der andere. Also auch, wenn es dasselbe Motiv ist. Also kommt schön rüber, die Drucke, die Farben sind cool. Lohnt sich."
In Workshops geben die Siebdrucker ihr Können weiter. Hier werden Siebschablonen mit persönlichen Motiven gebaut. Ob Bands, die ihre Tour-T-Shirts selbst bedrucken wollen oder Hobby-Künstler - die Idee funktioniert bei 13-Jährigen genauso wie bei 45-Jährigen. Die Künstler haben eine klare Mission:
"Wir wollen das Handwerk publizieren, es irgendwie bekannt machen. Es ist ein öffentliches Gut, Wissensgut, und das wollen wir einfach ein bisschen verteilen, unter die Leute bringen. Und jeder der das dann einmal bei uns mitgemacht hat, kann im Nachhinein dann selber Schulungen geben und es dann weiter verbreiten."
Infos zu den Workshops gibt es online unter silksession.com. Auf welchen Events und Partys man die Siebdrucker treffen kann, verkünden sie regelmäßig auf Facebook unter dem Namen "Silk Session". Noch ein Tipp: T-Shirt nicht vergessen!
Mitten in einer Kölner Szenebar steht ein junger Mann mit nacktem Oberkörper und bedruckt T-Shirts. Vor ihm offene Farbtöpfe, neben ihm ein Eimer voll Wasser. Seine Mitstreiter verkaufen Shirts und zeigen neugierigen Zuschauern die Drucktechnik. An der Wand lehnen Rahmen in allen Größen. Schablonen mit etlichen Motiven. Die Leute halten sie gegen das Diskolicht und vergleichen. Künstler Wundo Tsjushimura freut sich über das Interesse:
"Die Siebdrucktechnik ist ja eigentlich eine Uralt-Technik, die es schon ein paar Hundert Jahre gibt. Ein Freund von uns hat das dann mal aufgegriffen, der Klaus. Und hat das dann für den Textilsiebdruck quasi aufgebaut hier in Deutschland und hatte in Berlin eine 200 Quadratmeter große Siebdruckstation, Atelier. Aber das war eher sowas wie ein sozialer Künstlertreffpunkt."
Wundae Tsjushimura und seine Kollegen Jonathan Haehn und David Apelido leben in einer Kölner Künstlerkommune. Sie machen Rauminstallationen, Grafik und Lichtkunst. Im "Siebdruck to go" finden alle zusammen:
"Auf Events auf Tanzflächen ja, den Leuten dann sagen, okay, wir drücken Euch Farbe mit einem Muster auf Euer Shirt. Das trocknen wir und dann könnt Ihr direkt damit angezogen weiterziehen. Als Performanceakt, um mal ein bisschen Farbe unter die Menschen zu bringen, finden wir ist es so mit die beste Aktion."
Kunst zum Anziehen und Mitnehmen - das funktioniert und es hat sich rumgesprochen. Wo immer das Trio mit der mobilen Druckstation auftaucht, bildet sich eine regelrechte Menschentraube.
"Wenn dann hier manche auf eine Party kommen, dann steht zum Beispiel auf der Internet-Seite dass hier dann auch noch sowas ist. Und dann kommen vielleicht mehr Leute."
"Ist wahrscheinlich, weil der Eventcharakter noch dazu kommt. Irgendwie, da sind welche, alle stehen drum herum, man kann mitmachen. Das ist schon was Neues, was so'n Trend ist, ja.""
Die Szenedrucker sind deutschlandweit unterwegs – in Clubs oder auf Festivals. Ihre Zuschauer und Kunden drucken am liebsten selbst mit.
Tsjushimura: "Die Leute, die das nicht kennen, haben das innerhalb von kürzester Zeit begriffen, haben dann auch mitgemacht. Und haben sich dann selbst ausgezogen und haben dann auf Partys dann angefangen zu drucken. Und das waren halt Megaevents."
Möglichst unperfekt sollen die Drucke werden, weit weg vom digitalen Einheitsbrei. Genau das scheint den Reiz auszumachen:
"So manche Anziehsachen, die jeder hat – wenn da halt noch was anderes drauf ist, sieht das dann cool aus. Und ich finde das einfach cool, weil man sich da auch selber so seine Sachen aussuchen kann. Ist halt billiger als im Laden und es macht auch einfach Spaß.
"Mit Farbe ist natürlich auch dreckig – hat so einen 'dirty touch' wenn man das macht. Kein Druck sieht genauso aus wie der andere. Also auch, wenn es dasselbe Motiv ist. Also kommt schön rüber, die Drucke, die Farben sind cool. Lohnt sich."
In Workshops geben die Siebdrucker ihr Können weiter. Hier werden Siebschablonen mit persönlichen Motiven gebaut. Ob Bands, die ihre Tour-T-Shirts selbst bedrucken wollen oder Hobby-Künstler - die Idee funktioniert bei 13-Jährigen genauso wie bei 45-Jährigen. Die Künstler haben eine klare Mission:
"Wir wollen das Handwerk publizieren, es irgendwie bekannt machen. Es ist ein öffentliches Gut, Wissensgut, und das wollen wir einfach ein bisschen verteilen, unter die Leute bringen. Und jeder der das dann einmal bei uns mitgemacht hat, kann im Nachhinein dann selber Schulungen geben und es dann weiter verbreiten."
Infos zu den Workshops gibt es online unter silksession.com. Auf welchen Events und Partys man die Siebdrucker treffen kann, verkünden sie regelmäßig auf Facebook unter dem Namen "Silk Session". Noch ein Tipp: T-Shirt nicht vergessen!