Was in der nächsten Woche für fast 100 Millionen Euro als bunter Lichtschimmer am Neujahrshimmel zerplatzt, musste bereits vor fast einem Jahr harte Prüfungen über sich ergehen lassen, auch die, hinter einer roten, einen halben Meter dicken Stahltür:
"So, jetzt gehen wir in einen unserer Tiefbunker. Wir werden die pyrotechnischen Artikeln geprüft, auf dem Rütteltisch, der mit 50g beschleunigt wird..."
Zwei Rütteltische werden von je einer Nockenscheibe in die Höhe gehoben und fallen, nur von einer Teleskopsäule gehalten ungebremst herunter. Zwei Stunden müssen die auf den Tischen festgeschnallten Feuerwerkskörper diesen Test überstehen, sagt Heidrun Fink aus der Arbeitsgruppe "Pyrotechnik". Dies sei eine der letzten Prüfungen, aber eine sehr wichtige für neue Feuerwerkskörper, kurz vor ihrer Zulassung:
"Wenn die nicht so gut gefertigt sind, kann es passieren, dass aus dem Gegenstand pyrotechnischer Satz austritt. Das wollen wir natürlich nicht. Gerade bei diesen Feuerwerksbatterien, die ja miteinander verbunden sind, kann es durchaus passieren, dass vielleicht innen eine Zündschnur dann irgendwo abreißt und damit wird irgendwann der Zündverlauf gestoppt.".
Deswegen könnten Feuerwerkskörper mit zu langsam glimmender Zündschnur sehr spät explodieren oder eine Rakete könnte in zu niedriger Höhe zerplatzen. Nur illegale Inhaltsstoffe nicht zugelassener Feuerwerkskörper würden eventuell schon bei mechanischer Belastung reagieren, so Lutz Kurth, Leiter der Arbeitsgruppe Pyrotechnik:
"Also man kann sich natürlich vorstellen, dass bei sehr empfindlichen Substanzen durch Reibung, oder Schlag eine Umsetzung erfolgt, aber diese Substanzen sind im Feuerwerk nicht drin und haben da auch nicht zu suchen drinnen."
Lutz Kurth zündet über dem Bunker den DIN-A4-Seiten großen Block eines so genannten Multifunktionsfeuerwerks. Raketen und Leuchtsterne in die Luft schließen, darf wegen der im Sommer erhöhten Brandgefahr auch die BAM nur in den Wintermonaten. Lutz Kurth hat keine Angst, vor der direkt unter seinen Füßen laufenden Rüttelprüfung:
"Das ist acht Meter unter der Erde, in einem speziellen sicheren Raum drinnen, der Wände hat, so dass wir ein TNT-Äquivalent von drei Kilogramm umsetzen können. Praktisch gehen wir maximal bis ein Kilogramm und das kann man da unten tatsächlich so machen, dass hier oben keiner geschädigt wird, außer natürlich: das Knallerlebnis ist natürlich dann zu hören, ja."
Dichte Rauchschwaden eines Bodenfeuerwerks hüllen jetzt den Prüfer ein. Woraus setzt sich dieser Nebel zusammen und ist er vielleicht gesundheitsgefährlich?
"Das geht im Prinzip von Kohlendioxid über Stickoxide, über bestimmte Schwefelhaltige Verbindungen oder mit Schwefelhaftungen dran, bis hin zur Chlorhaltigen Verbindungen. Wenn man jetzt das in einem geschlossenen Raum macht und sich längere Zeit diesem Qualm aussetzt, wird man mit Sicherheit Probleme mit Reizung der Atemwege bekommen. Das ist unstrittig. Wenn Sie es im Freien machen und zusehen, dass sie nicht ständig das einatmen, ist es eigentlich unkritisch."
Die Bedienungsanleitung nicht zu lesen oder sich nicht daran zu halten, sei das größte Sicherheitsrisiko in der Neujahrsnacht. Wenn man Feuerwerk in kleinen Mengen in einem trockenen Raum aufbewahrt, sei es ungefährlich. Ein Unglück, wie im Mai 2000 im niederländischen Enschede könne sich bei vorschriftsmäßiger Lagerung nicht wiederholen. Im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie rekonstruierte Lutz Kurth in diesem Jahr auch diesen Unglückshergang. Mit nicht zugelassenen Feuerwerkskörpern, gelagert in echten Containern:
"Es sind bis 40-Fuß-Container dort umgesetzt worden, voll beladen, teilweise beladen, mit Misch-Beladung und Ähnlichem und die sind komplett zur Reaktion gebracht worden und je nach Reaktion entweder in kleine Teilchen zerstört worden oder aufgerissen oder nur Tür aufgegangen oder Ähnliches. Also wirklich, an großen Containern, auf einem riesengroßen Versuchsgelände. Ich will nicht verhehlen: es gab eine Massenexplosion mit einer vermuteten Reaktionsgeschwindigkeit von etwa 1800 m/s, die dazu führte, das noch in fünf Kilometer Entfernung noch Beschädigungen an den Häusern zu verzeichnen waren."
"So, jetzt gehen wir in einen unserer Tiefbunker. Wir werden die pyrotechnischen Artikeln geprüft, auf dem Rütteltisch, der mit 50g beschleunigt wird..."
Zwei Rütteltische werden von je einer Nockenscheibe in die Höhe gehoben und fallen, nur von einer Teleskopsäule gehalten ungebremst herunter. Zwei Stunden müssen die auf den Tischen festgeschnallten Feuerwerkskörper diesen Test überstehen, sagt Heidrun Fink aus der Arbeitsgruppe "Pyrotechnik". Dies sei eine der letzten Prüfungen, aber eine sehr wichtige für neue Feuerwerkskörper, kurz vor ihrer Zulassung:
"Wenn die nicht so gut gefertigt sind, kann es passieren, dass aus dem Gegenstand pyrotechnischer Satz austritt. Das wollen wir natürlich nicht. Gerade bei diesen Feuerwerksbatterien, die ja miteinander verbunden sind, kann es durchaus passieren, dass vielleicht innen eine Zündschnur dann irgendwo abreißt und damit wird irgendwann der Zündverlauf gestoppt.".
Deswegen könnten Feuerwerkskörper mit zu langsam glimmender Zündschnur sehr spät explodieren oder eine Rakete könnte in zu niedriger Höhe zerplatzen. Nur illegale Inhaltsstoffe nicht zugelassener Feuerwerkskörper würden eventuell schon bei mechanischer Belastung reagieren, so Lutz Kurth, Leiter der Arbeitsgruppe Pyrotechnik:
"Also man kann sich natürlich vorstellen, dass bei sehr empfindlichen Substanzen durch Reibung, oder Schlag eine Umsetzung erfolgt, aber diese Substanzen sind im Feuerwerk nicht drin und haben da auch nicht zu suchen drinnen."
Lutz Kurth zündet über dem Bunker den DIN-A4-Seiten großen Block eines so genannten Multifunktionsfeuerwerks. Raketen und Leuchtsterne in die Luft schließen, darf wegen der im Sommer erhöhten Brandgefahr auch die BAM nur in den Wintermonaten. Lutz Kurth hat keine Angst, vor der direkt unter seinen Füßen laufenden Rüttelprüfung:
"Das ist acht Meter unter der Erde, in einem speziellen sicheren Raum drinnen, der Wände hat, so dass wir ein TNT-Äquivalent von drei Kilogramm umsetzen können. Praktisch gehen wir maximal bis ein Kilogramm und das kann man da unten tatsächlich so machen, dass hier oben keiner geschädigt wird, außer natürlich: das Knallerlebnis ist natürlich dann zu hören, ja."
Dichte Rauchschwaden eines Bodenfeuerwerks hüllen jetzt den Prüfer ein. Woraus setzt sich dieser Nebel zusammen und ist er vielleicht gesundheitsgefährlich?
"Das geht im Prinzip von Kohlendioxid über Stickoxide, über bestimmte Schwefelhaltige Verbindungen oder mit Schwefelhaftungen dran, bis hin zur Chlorhaltigen Verbindungen. Wenn man jetzt das in einem geschlossenen Raum macht und sich längere Zeit diesem Qualm aussetzt, wird man mit Sicherheit Probleme mit Reizung der Atemwege bekommen. Das ist unstrittig. Wenn Sie es im Freien machen und zusehen, dass sie nicht ständig das einatmen, ist es eigentlich unkritisch."
Die Bedienungsanleitung nicht zu lesen oder sich nicht daran zu halten, sei das größte Sicherheitsrisiko in der Neujahrsnacht. Wenn man Feuerwerk in kleinen Mengen in einem trockenen Raum aufbewahrt, sei es ungefährlich. Ein Unglück, wie im Mai 2000 im niederländischen Enschede könne sich bei vorschriftsmäßiger Lagerung nicht wiederholen. Im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie rekonstruierte Lutz Kurth in diesem Jahr auch diesen Unglückshergang. Mit nicht zugelassenen Feuerwerkskörpern, gelagert in echten Containern:
"Es sind bis 40-Fuß-Container dort umgesetzt worden, voll beladen, teilweise beladen, mit Misch-Beladung und Ähnlichem und die sind komplett zur Reaktion gebracht worden und je nach Reaktion entweder in kleine Teilchen zerstört worden oder aufgerissen oder nur Tür aufgegangen oder Ähnliches. Also wirklich, an großen Containern, auf einem riesengroßen Versuchsgelände. Ich will nicht verhehlen: es gab eine Massenexplosion mit einer vermuteten Reaktionsgeschwindigkeit von etwa 1800 m/s, die dazu führte, das noch in fünf Kilometer Entfernung noch Beschädigungen an den Häusern zu verzeichnen waren."