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Sirius und Procyon

Zwei Hundssterne hetzen sich über den Himmel dieser Winternächte. Wer wen jagt, hängt vom Beobachtungsort ab.

Von Damond Benningfield |
    Der hellere der beiden Sterne ist Sirius im Sternbild Großer Hund. Seine Helligkeit ist etwa 20mal größer als die der Sonne. Der Hauptgrund, warum er sogar der hellste Stern der Nacht ist, liegt an seiner Nähe zu uns. Nur 8,6 Lichtjahre trennen uns von ihm.

    Hinter dem Namen Sirius verbirgt sich ein Doppelstern. Neben dem Hauptstern Sirius A gibt es einen Begleiter, Sirius B – einen Weißen Zwerg. Sirius B ist der dichte Kern eines ausgebrannten Sterns, der einst dem Hauptstern ähnelte. Am Ende seines Lebens schleuderte er seine äußeren Schichten ins All – zurück blieb nur der heiße Kern. Genau das wird eines Tages auch mit dem Hauptstern Sirius A geschehen.

    Interessant ist, dass Sirius von den Babyloniern, von Horaz, Ptolemäus und Seneca als roter Stern beschrieben wurde, obwohl wir ihn als weißen Stern wahrnehmen. Vielleicht war der Siriusbegleiter in der Antike noch ein Roter Riesenstern, dessen Farbe im Gesamtsystem dominierte.

    Procyon im Kleinen Hund ist der achthellste Stern der Nacht. Gut 11 Jahre ist sein Licht zu uns unterwegs. Der Name Procyon bedeutet "vor dem Hund”. Doch ob Procyon vor dem Hundsstern Sirius aufgeht, hängt von der geographischen Breite ab, auf der Sie sich befinden. Nördlich von 30 Grad nördlicher Breite zeigt sich Procyon zuerst und Sirius jagt hinter ihm her. Südlich dieser Breite geht die Jagd umgekehrt.

    Beobachten Sie Sirius und Procyon, die am frühen Abend über den Südosthorizont klettern. Während der Nacht wandern sie über den Südhimmel.

    European Adaptation: Ursula Vaughan
    © 1998-2005 The University of Texas McDonald Observatory
    Unterstützt von NASA und Universitätssternwarte München