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Attentat auf Regierungschef Fico
Slowakische Gesundheitsministerin spricht von "positiver Prognose"

Drei Tage nach dem Attentat auf den slowakischen Ministerpräsidenten Fico bessert sich der Zustand des schwerverletzten Politikers offenbar. Eine erneute zweistündige Operation habe zu einer positiven Prognose beigetragen, sagte Gesundheitsministerin Dolinkova.

    Ein Mann liegt mit auf dem Rücken gefesselten Händen seitlich auf einem Bürgersteig. Um ihn herum mehrere uniformierte beziehungsweise in zivil gekleidete Polizisten.
    Polizisten nehmen am 15.5.2024 in Handlowa einen Mann fest, der mehrere Schüsse auf Ministerpräsident Robert Fico abgegeben und ihn schwer verletzt hatte. (dpa / ASSOCIATED PRESS / Radovan Stoklasa)
    Gleichwohl wird die Lage als weiter ernst beschrieben. Es sei unwahrscheinlich, dass Fico in den kommenden Tagen in ein Krankenhaus nach Bratislava verlegt werden könne, erklärte der stellvertretende Ministerpräsident Kaliniak. Nach wie vor gebe es ein hohes Risiko für Komplikationen.

    Angreifer in Untersuchungshaft

    Der Regierungschef war am Mittwoch in der Kleinstadt Handlova durch mehrere Schüsse lebensgefährlich verletzt worden. Für den Angreifer - ein 71-jähriger Mann - wurde Untersuchungshaft angeordnet. Er war am Tatort von Sicherheitskräften überwältigt und festgenommen worden.
    Bei dem Attentäter handelt es sich nach Angaben von Innenminister Sutaj-Estok um einen "Einzelgänger", der verärgert gewesen sei über den Ausgang der Präsidentschaftswahl.
    Die Slowakei ist seit Jahren stark gespalten in ein pro-europäisches Lager und ein nationalistisches, dem Fico und der designierte Präsident Pellegrini zugerechnet werden. Die jüngste Präsidentenwahlkampf war geprägt von Desinformation in Online-Netzwerken und Verbalattacken.

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    Diese Nachricht wurde am 18.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.