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Slowenien
Politneuling gewinnt Wahl

Bislang war Miro Cerar ein politisch unbeschriebenes Blatt. Nun gewinnt ersten Ergebnissen zufolge die Partei, die seinen Namen trägt, die meisten Stimmen. Wie erwartet war das Interesse an der zweiten Parlamentswahl innerhalb von drei Jahren gering.

13.07.2014
    Nach Auszählung von 95 Prozent der Stimmen kommt die Partei des Juristen Miro Cerar auf 34,7 Prozent, gefolgt von der konservativen SDS-Partei mit 20,6 und der Rentnerpartei Desus mit 10 Prozent.
    Zahlreiche kleinere Parteien lagen in der Wählergunst nahe der Vier-Prozent-Hürde, die für den Einzug ins Parlament nötig ist. Eine künftige Regierungskoalition muss daher wohl auch auf viele Einzelinteressen Rücksicht nehmen.
    Geringe Wahlbeteiligung
    Die Wahlbeteiligung in dem Euro- und Nato-Mitgliedsstaat sank mit 39,2 Prozent der 1,7 Millionen Stimmberechtigten auf einen Minusrekord. Vor drei Jahren waren noch über 65 Prozent der Wahlberechtigten zur Wahl gegangen.
    Der Juraprofessor Miro Cerar hatte seine SMC-Partei erst vor sechs Wochen gegründet. Der prominente Verfassungsjurist konnte angesichts der aktuellen Korruptionsaffären von Politikern als selbst ernannter Saubermann offenbar punkten.
    Der Vorsitzende der SDS-Partei, der frühere Regierungschef Janez Jansa, verbüßt wegen Korruption eine zweijährige Haftstrafe.
    (bor/jan)